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LATEINAMERIKA/240: Der Schrei des Amazonas (poonal)


poonal - Pressedienst lateinamerikanischer Nachrichtenagenturen

Südamerika
Der Schrei des Amazonas


Bei einem Vorbereitungstreffen für das Panamazonische Sozialforum (FOSPA) verabschiedeten die teilnehmenden Organisationen zwei Erklärungen zum Schutz des Lebens im Amazonasbecken.

(Lima, 24. Juli 2023, servindi/poonal) - Vom 20. bis zum 23. Juli fand in den bolivianischen Orten Rurrenabaque und San Buenaventura ein Vorbereitungstreffen für das Panamazonische Sozialforum (FOSPA [1]) statt. Dabei verabschiedeten die teilnehmenden indigenen Organisationen und ihre Kooperationspartner*innen zwei wichtige Forderungen: Zum einen die internationale Erklärung "Der Schrei des Amazonas" sowie die Erklärung "Für das Leben im Amazonasbecken".

Die internationale Erklärung richtet sich an die Unterhändler*innen der Regierungen, die sich Ende Juli in Brasilia getroffen haben, um eine Abschlusserklärung für das Gipfeltreffen der Präsident*innen der Amazonas-Anrainerstaaten auszuarbeiten. Außerdem kündigen die Organisationen Mobilisierungen zur Unterstützung ihrer Forderungen an, die sich an das Gipfeltreffen der Staatschefs und -chefinnen von Bolivien, Brasilien, Kolumbien, Ecuador, Guyana, Peru, Surinam und Venezuela richten.

Das Gipfeltreffen selbst wird am 8. und 9. August auf Einladung des brasilianischen Präsidenten Lula da Silva in der nordbrasilianischen Stadt Belém do Pará stattfinden. Dort wollen die Präsident*innen die wichtigsten Punkte des Pakts für Amazonische Zusammenarbeit [2] von 1978 wiederbeleben.

Umfangreiche Forderungen für den Schutz des Regenwaldes

In ihrer Erklärung [3] fordern die Unterzeichnenden, die Staaten müssten dringend Entscheidungen treffen, die den Point of no Return des Amazonasgebietes verhindern. Der Point of no Return [4] bedeutet in Bezug auf die Klimakrise, dass das menschliche Handeln bald unwiderrufliche Schäden im Ökosystem verursacht haben wird, sodass das ursprüngliche, globale Gleichgewicht nicht wiederhergestellt werden kann. Dafür sei es erforderlich, 80 Prozent des Territoriums des Amazonasgebietes bereits bis 2025 unter Schutz zu stellen.

Gleichzeitig müsse es einen Plan geben, um die illegale Abholzung bis 2025 stoppen. Bis 2027 sollte außerdem keine legale Rodung mehr stattfinden. Darüber hinaus sei es unabdinglich, Gesetze abzuschaffen, die die Zerstörung des Amazonas-Regenwaldes fördern. Stattdessen sollten die zerstörten Waldgebiete wieder aufgeforstet und regeneriert werden.


Die Erklärung "der Schrei des Amazonas" ist auf Spanisch zu finden unter:
https://asambleamundialamazonia.org/2023/07/24/declaracion-internacional-el- grito-de-la-amazonia/


Anmerkungen:
[1] https://aler.org/cumbre-amazonica-2023/
[2] https://es.wikipedia.org/wiki/Organizaci%C3%B3n_del_Tratado_de_Cooperaci%C3%B3n_Amaz%C3%B3nica
[3] https://asambleamundialamazonia.org/2023/05/17/propuestas-para-la-cumbre-de-presidentes-de-la-amazonia/
[4] https://de.wikipedia.org/wiki/Point_of_no_Return


URL des Artikels:
https://www.npla.de/thema/umwelt-wirtschaft/der-schrei-des-amazonas/


Der Text ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.
https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/

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Quelle:
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veröffentlicht in der Online-Ausgabe des Schattenblick am 4. August 2023

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