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MEER/022: Kuba sagt für Erdölbohrungen höchste Sicherheitsstandards zu (IPS)


IPS-Inter Press Service Deutschland gGmbH
IPS-Tagesdienst vom 7 April 2011

Kuba: Erdölexploration im Golf von Mexiko - Höchste Sicherheitsvorkehrungen zugesagt

Von Patricia Grogg


Havanna, 7. April (IPS) - Ein Jahr nach dem Ausbruch der Erdölkatastrophe im Golf von Mexiko hat Kuba angekündigt, die Erdölexplorationsarbeiten in den Gewässern wie geplant durchzuführen. Den von der Havarie noch immer traumatisierten Nachbarländern versprach der karibische Inselstaat, bei den Bohrungen höchste Sicherheitsstandards einzuhalten.

Kuba produziert derzeit jährlich 21 Millionen Barrel Erdöl und Gas, die 46 Prozent des nationalen Energiebedarfs decken. Weitere 100.000 Tonnen Rohöl pro Tag importiert das Land aus Venezuela. Nun will Kuba den Ölschatz heben, der in seiner Exklusiven Wirtschaftszone (ZEE) im Golf von Mexiko vermutet wird.

Die Chancen, dass der 50 Jahre alte Traum von der Entdeckung riesiger Erdölfelder wahr werde, sei groß, versicherte Manuel Marrero, Erdölexperte im Ministerium für Rohstoffindustrie, auf einem internationalen Kongress vom 4. bis 8. April in Havanna. Ab Sommer sollen insgesamt fünf Bohrungen durchgeführt werden.

Kuba, Mexiko und USA haben als Anrainerstaaten den Golf von Mexiko untereinander aufgeteilt. In den Gewässern des Binnenmeeres einschließlich der kubanischen 200-Meilen-Zone werden seit vielen Jahren reiche Erdölvorräte vermutet. Havanna hat sein Seegebiet im Nordwesten der Hauptstadt in 59 Blöcke unterteilt und ausgeschrieben. 22 Blöcke wurden bereits freigegeben.


Einsatz sicherer Bohrinsel

Für die bis 2013 vorgesehenen Tiefsee- und Ultratiefseebohrungen haben die sieben ausländischen Vertragspartner eine Bohrplattform gemietet, die höchsten Sicherheits- und Technologiestandards entspricht. Das von dem spanischen Unternehmen Repsol-YPF angeführte Konsortium will gleich nach der Ankunft der in China gefertigten Plattform Scarabeo 9 mit der Bohrung des ersten Lochs beginnen. Venezuela will bald folgen. "Wir wissen, dass Kuba viel Erdöl besitzt, und wir werden bald unseren ersten Brunnen bohren", versicherte der venezolanische Staatspräsident Hugo Chávez Ende 2010 bei einem Besuch in Kuba.

Kubas Sicherheitsvorkehrungen tragen der Havarie des letzten Jahres Rechnung. Zwischen April und Juli 2010 liefen aus einer Plattform von 'British Petroleum' fast fünf Millionen Barrel Rohöl in den Golf von Mexiko. Die ökologischen und gesundheitlichen Folgen sind bis heute nicht abzusehen. (Ende/IPS/kb/2011)


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veröffentlicht im Schattenblick zum 9. April 2011