WWF Österreich - Pressemitteilung, 15. September 2023
Klimastreik: WWF fordert mehr Tempo beim Klimaschutz
Sommer der Extreme macht entschlossenes Handeln von Bund, Ländern und Gemeinden nötig - Wärmegesetz, Klimaschutzgesetz und Maßnahmen gegen den Bodenverbrauch müssen rasch umgesetzt werden
Die Zeit drängt: Österreich hat einen extremen Sommer voller orkanartiger Stürme, Starkregenereignisse und Überschwemmungen sowie Hitzewellen bis weit in den September hinter sich - aufgrund der Klimakrise sind die nächsten Naturkatastrophen schon vorprogrammiert. Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich ruft daher auch heute wieder auf, am Klimastreik teilzunehmen und fordert mehr Tempo in der Klimapolitik: "Österreich liegt im Klimaschutzindex weit hinter dem EU-Durchschnitt. Ohne ein wirksames Klimaschutzgesetz, das seit 988 Tagen überfällig ist, ein umfangreiches Energiesparpaket und Maßnahmen gegen den Bodenverbrauch wird Österreich zum klimapolitischen Hinterbänkler. Mehr als 1,5 Jahre nach Beginn des Kriegs in der Ukraine dürfen in Österreich noch immer neue Gasheizungen eingebaut werden, das ist nicht nachvollziehbar und politisch grob fahrlässig. Wir brauchen daher möglichst schnell ein Erneuerbare-Wärme-Gesetz, das den verbindlichen Ausstieg aus Öl- und Gasheizungen regelt", sagt Thomas Zehetner, Klimasprecher des WWF Österreich.
Der WWF fordert die Politik zu mehr Tempo beim Klimaschutz auf: Ein Klimaschutzgesetz mit verbindlichen Zielen, Maßnahmen und Verantwortlichkeiten, um die Klimaneutralität bis spätestens 2040 zu schaffen. Ein Energiesparpaket mit verstärkten Förderungen für Gebäudesanierung und verpflichtender Sonnenenergienutzung bei allen Neubauten und Renovierungen. Ein bundesweites Bodenschutzgesetz mit Maßnahmen gegen den Bodenverbrauch und für eine Entsiegelung - denn nur mit den Ökosystemleistungen intakter Naturräume können die schlimmsten Auswirkungen der Klimakrise wie Extremwetterereignisse abgemildert, lokale Hitzepole verhindert und Österreichs Versorgungssicherheit in Zeiten weltweiter Dürren und Ernteausfälle für die Zukunft sichergestellt werden. Ein Erneuerbare-Wärme-Gesetz für den Ausstieg aus klimaschädlichen und teuren Öl- und Gasheizungen, samt Zeitplan für den Tausch bestehender Anlagen. Die rasche Reparatur des Energieeffizienzgesetzes um Einsparungen zum Geschäftsmodell zu machen, samt konkreter Einsparverpflichtungen für Bundesländer und Energiewirtschaft. Den Stopp bzw. die ökosoziale Reform klimaschädlicher Subventionen im öffentlichen und privaten Sektor. Und schließlich eine Verkehrswende weg von Auto und Flugzeug, hin zu Fahrrad und Öffis.
Klimaschutz und Ernährung hängen eng zusammen. Deshalb wird ein Eat4Change-Infostand des WWF-Jugendnetzwerks Generation Earth während der Abschlusskundgebung des Klimastreiks von 14:15 bis 16 Uhr auf dem Heldenplatz stehen. Alle Altersstufen können sich dort über nachhaltige und klimafreundliche Ernährung informieren.
Für alle, die noch mehr über klimafreundliche Ernährung wissen wollen,
findet ein weiterführender Eat4Change-Young-Leader-Workshop [1] am
Freitag, 29. September, statt: Unter dem Motto "Protect the climate
and planet - one bite at a time!" geht es um die Verbindung zwischen
Ernährung und Auswirkungen auf Umwelt und Klima, dabei werden die
Vorteile nachhaltiger und vegetarischer Ernährung aufgezeigt.
Gemeinsam werden die Auswirkungen unseres bisherigen
Lebensmittelsystems auf die Erde erarbeitet und diskutiert - dazu
werden Wege aufgezeigt, um selbst aktiv zu werden.
[1] Infos: https://www.generationearth.at/29-09-23-eat4change-leadership-workshop-in-wien
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Quelle:
Pressemitteilung, 15.09.2023
WWF Österreich
Ottakringer Straße 114-116
A-1160 Wien
Tel.: +43 1 488 17 - 0
E-Mail: wwf@wwf.at
Internet: www.wwf.at
veröffentlicht in der Online-Ausgabe des Schattenblick am 15. September 2023
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