WWF-Österreich
Presse-Aussendung - 30. August 2023
WWF zum NEKP: Verfehlen der EU-Klimaziele wird Milliarden kosten
Begutachtungsfrist für Nationalen Energie- und Klimaplan endet - WWF fordert 50 zusätzliche Maßnahmen: Bodenschutz-Offensive, Energiesparen, Klimaschutzgesetz, Abbau umweltschädlicher Subventionen und ökosoziale Steuerreform
Mit den bislang vorgesehenen Maßnahmen wird Österreich die EU-Klimaziele um rund 16 Millionen Tonnen an Treibhausgasen verfehlen, schätzt die Umweltschutzorganisation WWF auf Basis des Entwurfs des Nationalen Energie- und Klimaplans (NEKP) - laut Finanzministerium und Rechnungshof kostet das mehrere Milliarden Euro für Zertifikate aus dem Ausland. Anlässlich der heute endenden Begutachtungsfrist fordert der WWF daher den Einbau von 50 zusätzlichen Maßnahmen. "Wirksamer Klimaschutz muss ganzheitlich geplant und wissenschaftsbasiert angegangen werden, also weit mehr als rein technologische Lösungen umfassen. Daher braucht es dringend ein Energiespar-Paket, ein Bodenschutz-Programm und eine Naturschutz-Offensive im NEKP, denn eine intakte Natur ist auch unser größter Verbündeter gegen die Klimakrise", sagt WWF-Klimasprecher Thomas Zehetner. Genauso dringend ist der rasche Beschluss des ausständigen Erneuerbare-Wärme-Gesetzes (EWG), um fossile Öl- und Gasheizungen durch klimafreundliche Lösungen zu ersetzen.
Der WWF fordert zudem den Abbau umweltschädlicher Subventionen sowie eine klimagerechte ökosoziale Steuerreform, eingebunden in ein ambitioniertes Klimaschutzgesetz. "Die aktuelle CO2-Bepreisung bildet die Schadenskosten von Treibhausgasen nur unzureichend ab und sollte daher schrittweise erhöht werden, was im Gegenzug sozial ausgleichende Maßnahmen und klimafreundliche Investitionen möglich macht", sagt Thomas Zehetner vom WWF. In diesem Sinne sollte etwa der Klimabonus in Zukunft sozial gestaffelt ausgezahlt werden.
Die Umweltschutzorganisation weist darauf hin, dass insbesondere
Mischwälder, intakte Moore und Feuchtgebiete über eine massive
CO2-Speicherleistung verfügen und fordert deshalb deren Schutz und
bundesweite Wiederherstellung. "Der Weg zur Klimaneutralität 2040
erfordert zwingend mehr Naturschutz. Sowohl die Bundesregierung als
auch die Bundesländer müssen daher neue und bessere Programme
umsetzen", fordert Thomas Zehetner.
Die detaillierte WWF-Stellungnahme zum Konsultationsentwurf des NEKP
ist hier abrufbar:
www.wwf.at/wp-content/uploads/2023/08/WWF-Stellungnahme-zum-NEKP-Konsultationsentwurf-2023.pdf
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Quelle:
Presse-Aussendung - 30. August 2023
WWF Österreich
Ottakringer Straße 114-116
A-1160 Wien
E-Mail: wwf@wwf.at
Internet: www.wwf.at
veröffentlicht in der Online-Ausgabe des Schattenblick am 1. September 2023
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