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FORSCHUNG/484: Jülicher Forscher an Ozon-Bericht beteiligt (FZJ)


Forschungszentrum Jülich GmbH - 11. September 2014

Jülicher Forscher an Ozon-Bericht beteiligt



Jülich, 11. September 2014 - Klimawissenschaftler des Forschungszentrums Jülich haben am aktuellen Bericht zur Situation der Ozonschicht mitgewirkt. Die Zusammenfassung der Ergebnisse wurde gestern Nachmittag, am 10. September 2014, am Hauptsitz der Vereinten Nationen in New York vorgestellt. Seit Entdeckung des Ozonlochs im Jahr 1985 dokumentiert die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) gemeinsam mit dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) in dem alle vier Jahre erscheinenden Bericht, wie sich der Zustand der Ozonschicht verändert hat.

Farbige Karte der Antarktis -Quelle: Public Domain (NASA Ozone Watch)

Ozonloch über der Antarktis (vom 7. September 2014)
Quelle: Public Domain (NASA Ozone Watch)

Die Jülicher Stratosphärenforscher Dr. Rolf Müller, Dr. Jens-Uwe Grooß und Institutsleiter Prof. Martin Riese beteiligten sich als Autoren und Gutachter an dem Bericht, der auf einem aufwendigen mehrstufigen Beurteilungsverfahren beruht und in Zusammenarbeit von 300 Wissenschaftlern aus aller Welt entstand. Die Wissenschaftler vom Jülicher Institut für Energie- und Klimaforschung (IEK-7) untersuchen unter anderem, wie sich Ozonschicht und Klimawandel wechselseitig beeinflussen und arbeiten an Modellen, mit denen sich zuverlässige Prognosen darüber aufstellen lassen, wie sich die Ozonschicht in einem sich wandelnden Klima entwickeln wird.

Kurvengraphik zeigt die Stärke der polaren Ozonschicht 1980-2010. Kurve oben: Arktis, März; Kurve unten Antarktis, Oktober. Angezeigt wird das Minimum des Tagesmittels (DU) - Graphik: © Forschungszentrum Jülich

Die in den aktuellen Ozon-Bericht eingegangene Jülicher Auswertung zeigt, wie sich die Ozonschicht an den Erdpolen seit den 1980er Jahren entwickelt hat.
Graphik: © Forschungszentrum Jülich

In den Ozon-Bericht flossen auch verschiedene Forschungsergebnisse der Jülicher Klimaforscher ein. So konnten sie unter anderem die Entwicklung des Ozons an den Erdpolen mithilfe von Satellitendaten nachvollziehen. Vor allem in der Atmosphäre über der Antarktis, in bestimmten Jahren aber auch über der Arktis, ließ sich seit Mitte der 1980er Jahre eine starke Ausdünnung der Ozonschicht feststellen. Neue Daten und Auswertungen wie die der Jülicher Forscher belegen einen rückläufigen Trend der stratosphärischen Ozonzerstörung in bestimmten Atmosphärenschichten, auch wenn das Ozonloch bislang unverändert bestehen bleibt. Die positive Entwicklung ist ein Erfolg des Montreal-Protokolls von 1987. Durch das Abkommen wurde der Gebrauch von Stoffen wie die Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW), die für den Ozonabbau verantwortlich sind, beinahe vollständig eingedämmt.

Im Gedenken an die Unterzeichnung des Montrealer Protokolls wird auch in diesem Jahr am 16. September der "Internationale Tag für den Schutz der Ozonschicht" begangen.


Weiterführende Informationen:

Ozon-Bericht 2014 (Vorabdruck)
http://ozone.unep.org/Assessment_Panels/SAP/SAP2014_Assessment_for_Decision-Makers.pdf

Ozon-Seite der World Meteorological Organization (WMO)
http://www.wmo.int/pages/prog/arep/gaw/ozone/index.html

Institut für Energie- und Klimaforschung, Stratosphäre (IEK-7)
http://www.fz-juelich.de/iek/iek-7/DE/Home/home_node.html

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Quelle:
Pressemitteilung, 11.09.2014
Herausgeber: Forschungszentrum Jülich GmbH, 52425 Jülich
Mitglied der Hermann von Helmholtz Gemeinschaft
Deutscher Forschungzentren (HGF)
Telefon: 02461/61-46 61, Fax: 02461/61-46 66
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Internet: www.fz-juelich.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 12. September 2014