Schattenblick →INFOPOOL →UMWELT → KLIMA

MASSNAHMEN/041: Vom Häuslebauer zum Häuslesanierer - Studie zur Klimaschutzregion Schwäbische Alb (BUND BW)


BUND Landesverband Baden-Württemberg - 30. November 2011

Vom Häuslebauer zum Häuslesanierer

Der BUND Baden-Württemberg veröffentlicht anlässlich des Beginns der Weltklimakonferenz erste Resultate einer Studie zur Klimaschutzregion Schwäbische Alb


Münsingen. "Klimaschutz muss wieder einen höheren Stellenwert in Politik und Gesellschaft bekommen", fordert Berthold Frieß, baden-württembergischer Landesgeschäftsführer des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), anlässlich der Vorstellung der Potenzialstudie zur Klimaschutzregion Schwäbische Alb, "zu Beginn der Weltklimakonferenz in Durban steht der internationale Klimaschutz am Scheideweg. In Durban wird entschieden, wohin die Welt steuert: Entweder in künftige Klimakatastrophen oder in eine verantwortungsvolle Zukunft mit weniger Umweltzerstörung." Die Staatengemeinschaft müsse bei der Bekämpfung der Klimakrise ein mindestens ebenso großes Engagement zeigen wie bei der Finanzkrise.

Die Industrieländer müssen als Hauptverursacher für den anthropogenen Klimawandel nun als Vorbilder bei der Senkung der Treibhausgase vorangehen. "Auch wenn Klimaschutzziele international festgelegt werden, muss jeder seine Hausaufgaben selbst machen. Baden-Württemberg braucht deshalb schnell ein Klimaschutzgesetz, in dem ambitionierte Klimaschutzziele formuliert und konkrete Maßnahmen zur Senkung der Treibhausgase vorgegeben werden", fordert Frieß die grün-rote Landesregierung auf, aktiv zu werden.

Klimaschutz werde nur gelingen, wenn insbesondere durch Energieeinsparung und Effizienz der Ausstoß von Kohlendioxid massiv reduziert wird. "Mit einem Stromspar-Sofortprogramm könnte die Landesregierung neue Akzente setzen. Gleiches gilt für das öffentliche Beschaffungswesen, bei dem nicht nur der Preis, sondern die gesamten Lebenszykluskosten betrachtet werden müssen", schlägt Frieß konkrete Maßnahmen vor.

Eine besondere Vorbildfunktion hat das Land bei der Gebäudesanierung inne. "Mit der energetischen Sanierung ihrer Immobilien können das Land und die Kommunen zeigen, dass sich solche Maßnahmen lohnen. Wir müssen vom Land der Häuslebauer zum Land der Häuslesanierer werden", so der BUND-Landesgeschäftsführer.

Als Leuchtturmprojekt des Klimaschutzes möchte der BUND das Biosphärengebiet Schwäbische Alb zu einer Klimaschutzregion weiterentwickeln. "Wir haben eine Potenzialstudie in Auftrag gegeben, die aufzeigt, welche Möglichkeiten es dafür in dieser Modellregion gibt und welche - auch ökonomischen - Effekte sich daraus ergeben. Die Schlüsselfaktoren sind Energieeinsparung, Energieeffizienz und Erneuerbare Energien", berichtet Frieß.

Kernidee ist es, die Versorgung der Region bis 2040 vollständig auf Erneuerbare Energien umzustellen. "Dies ist rechnerisch auf jeden Fall sehr gut möglich, wenn alle gemeinsam an einem Strang ziehen", erläuterte der BUND-Landesgeschäftsführer bei der Vorstellung der Studie am gestrigen Dienstag in Münsingen. Ein besonderes Augenmerk müsse auf die Reduktion des Wärmebedarfes für Gebäude gelegt werden, denn hier gibt es die größten Potenziale. Beim den Erneuerbaren Energien liegen die Hauptpotenziale im Ausbau der Windenergie. Die gesamte Potenzialstudie wird Anfang 2012 veröffentlicht.


*


Quelle:
Presseinformation, 29.11.2011
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)
Landesverband Baden-Württemberg e.V.
Marienstraße 28, 70178 Stuttgart
Tel.: 0711 620306-17, Fax: 0711 620306-77
E-Mail: presse.bawue@bund.net
Internet: www.bund.net/bawue


veröffentlicht im Schattenblick zum 1. Dezember 2011