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MEDIEN/012: Hitze und Starkregen in der Stadt - wie sich Kommunen wappnen können (idw)


Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) - 08.07.2015

Hitze und Starkregen in der Stadt - wie sich Kommunen wappnen können

Neue BBSR-Broschüre gibt Tipps für den Umbau städtischer Infrastruktur gegenüber Witterungs- und Klimarisiken


Eine neue Arbeitshilfe des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) gibt Hinweise, wie sich Städte und Gemeinden besser gegen Extremwetter wie Starkregen mit Überflutungen und Hitze wappnen können. Die Wissenschaftler haben für die Arbeitshilfe zahlreiche Beispiele von Kommunen unterschiedlicher Größe ausgewertet und diese anschaulich aufbereitet. Informationen zu Leitfäden, Gefahrenkarten, Mustersatzungen und Regelwerken liefern weiterführende Hinweise. Schritt für Schritt können Kommunen so gezielt Anpassungsmaßnahmen an Extremwitterungen und die Folgen des Klimawandels umsetzen.

"Schon heute heizen sich die Städte sehr viel stärker auf als das Umland. Dauer und Intensität von Hitzeperioden nehmen zu. Immer häufiger sind Städte und Regionen von Starkregen und Überflutungen betroffen. Unsere Fallstudien zeigen, dass Maßnahmen zur Vorsorge Schäden mindern und Hitzewellen erträglich machen. Gerade in dicht bebauten Stadtquartieren gibt es viele Möglichkeiten, schon mit kleinteiligen Maßnahmen die Hitzebelastung zu reduzieren", so BBSR-Direktor Harald Herrmann.

Vor allem eine Erhöhung des Anteils an begrünten Oberflächen bindet Wasser und trägt zur Hitzevorsorge bei. Über offene Rasenflächen und Wiesen kann die kühle Luft in die Siedlungsgebiete strömen. Parkanlagen entwickeln bereits ein eigenes kühleres Binnenklima, das in überhitzte Stadträume ausstrahlen kann. Aber auch in dichter bebauten Quartieren verbessert urbanes Grün das Quartiersklima und sorgt für Kühlung - etwa durch die Entsiegelung und Begrünung von Grundstücken und deren Bewässerung.

Neben Maßnahmen gegen Hitze gibt die Broschüre Hinweise für den Umgang mit sommerlichem Starkregen. "Die Zusammenarbeit von Stadtentwicklung und Siedlungswasserwirtschaft für ein ganzheitliches Regenwassermanagement ist wichtig, um die Folgen von Starkregen mit Überflutungen zu mindern", betont BBSR-Direktor Harald Herrmann. So können speziell angelegte Versickerungsanlagen die Kanalnetze entlasten und Rückhalteflächen das Regenwasser speichern. Speziell gestaltete Plätze, Straßen und Wege werden im Extremfall für den Abfluss des Wassers genutzt.

Die Broschüre zeigt darüber hinaus, wie Kommunen durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit und Beratung Haus- und Grundstückseigentümer für Vorsorge gewinnen können. "Es sind vor allem die Kommunen, die ihre Infrastruktur anpassen. Alleine schaffen sie das aber nicht. Gegenüber Witterungs- und Klimarisiken widerstandsfähige Städte erhalten wir nur im Zusammenspiel von öffentlicher und privater Vorsorge. Der bauliche Schutz von Gebäuden vor Hitze und extremen Niederschlägen sollte dabei Maßnahmen der Kommunen ergänzen", so Herrmann.

Interessierte können die Publikation im BBSR per E-Mail (gabriele.bohm[at]bbr.bund.de) anfordern. Eine PDF-Version kann unter www.bbsr.bund.de abgerufen werden.

Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) ist eine Ressortforschungseinrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB). Es berät die Bundesregierung bei Aufgaben der Stadt- und Raumentwicklung sowie des Wohnungs-, Immobilien- und Bauwesens.


Download der Veröffentlichung
http://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/Veroeffentlichungen/Sonderveroeffentlichungen/2015/DL_UeberflutungHitzeVorsorge.pdf?__blob=publicationFile&v=2

Die gesamte Pressemitteilung inkl. Bilder erhalten Sie unter:
http://idw-online.de/de/news634474

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution957

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR), Christian Schlag, 08.07.2015
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 14. Juli 2015

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