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STIMMEN/126: GLOBAL 2000 fordert im Vorfeld von UN-Gipfel mehr Ambition beim Klimaschutz (GLOBAL 2000)


GLOBAL 2000 / Friends of the Earth Austria - Wien, 18. September 2019

GLOBAL 2000 fordert im Vorfeld von UN-Gipfel mehr Ambition beim Klimaschutz

Appell an die Österreichische Bundesregierung, ihre Anstrengungen beim Klimaschutz zu erhöhen sowie mindestens 100 Mio. Euro für den Green Climate Fund zu leisten.


Wien, am 18. September 2019 - Während der Amazonas und Wälder in der Arktis brennen, Wirbelstürme ganze Landstriche verwüsten und wir in Österreich einen der heißesten Sommer der 253-jährigen Messgeschichte erlebt haben, beginnt in wenigen Tagen der UN-Klimagipfel in New York. GLOBAL 2000-Klimasprecher Johannes Wahlmüller ruft die amtierende Bundesregierung zum Handeln auf: "Wir müssen die Anstrengungen beim Klimaschutz verstärken und die Unterstützungszusagen an Entwicklungsländer deutlich erhöhen. Bleibt es bei den bisherigen Zusagen der Staaten, wird aus der Klimakrise eine Klimakatastrophe. Wir sitzen alle im selben Boot, noch können wir handeln!"

Der UN-Gipfel wurde von UN-Generalsekretär António Guterres ins Leben gerufen, weil bei der Klimakonferenz in Katowice letztes Jahr keine entscheidenden Fortschritte bei der Erhöhung der Klimaschutzambitionen erreicht worden war. Der UN-Generalsekretär hatte deshalb kurzfristig einen außerplanmäßigen Besuch der Konferenz hingelegt und die Staaten aufgefordert, zu kooperieren. Bleibt es bei den bisherigen Zusagen der Staaten, dann werden in den nächsten zehn Jahren so viele Emissionen ausgestoßen, dass die Ziele des Pariser Klimaabkommens nicht mehr erreicht werden können. Aus der Klimakrise kann dann eine Klimakatastrophe werden: "Die Stunde der Wahrheit ist gekommen. Österreich muss innherhalb der EU darauf hinwirken, dass auch die EU ihre Klimaschutzpläne überarbeitet und verstärkt. Es braucht eine Reduktion der Treibhausgasemissionen von 65 Prozent bis 2030. Wir sollten zu den konstruktiven Kräften gehören und nicht zu den Blockierern", betont Wahlmüller.

Gleichzeitig müssen Entwicklungsländer im Kampf gegen die Klimakrise stärker unterstützt werden. Sie haben wenig zu den Treibhausgasemissionen beigetragen und sind jetzt schon stark von den Folgen wie Überschwemmungen, Dürren und dem Meeresspiegelanstieg betroffen. Bis zu 250 Mio. Klimaflüchtlinge könnte es schon in wenigen Jahrzehnten geben, weil Menschen nicht mehr in ihren Wohngebieten überleben können. GLOBAL 2000 übt Kritik daran, dass der angekündigte finanzielle österreichische Beitrag von 30 Mio. Euro zum Green Climate Fund viel zu niedrig ist: "Das sind Almosen, verglichen mit dem gewaltigen Problem, vor dem viele Entwicklungsländer stehen. Wenn wir ernsthaft etwas ändern wollen, dann braucht es viel mehr als diese mickrigen Beträge. Mindestens 100 Mio. Euro an Soforthilfe für den Green Climate Fund sind notwendig, dazu braucht es pro Jahr ein zusätzliches Programm mit öffentlichen Mitteln in Höhe von mindestens 150 Mio. Euro. Österreich hat eine Verantwortung in der Welt, stehen wir dazu", so Wahlmüller abschließend.

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Quelle:
Presseinformation, 18.09.2019
Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000
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Internet: www.global2000.at


veröffentlicht im Schattenblick zum 19. September 2019

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