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STIMMEN/166: EU-Kommission zückt stumpfes Schwert im Kampf gegen Klimawandel (NABU)


Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V. - Pressedienst, 4. März 2020

NABU: EU-Kommission zückt stumpfes Schwert im Kampf gegen Klimawandel

Krüger: Kommission verkennt die Bedeutung gesunder Wälder, Moore und Meere für den Klimaschutz


Berlin/Brüssel - Das am heutigen Mittwoch vorgestellte EU-Klimagesetz kommentiert NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger:

"Mit ihrem Klimagesetz zückt die EU-Kommission leider ein stumpfes Schwert. Richtig und wichtig ist, dass die EU bis 2050 klimaneutral werden soll und die Messlatte dazu alle fünf Jahre höher gelegt wird. Doch Papier ist bekanntlich geduldig: Hehre Ziele bringen nichts, wenn die Resultate ausbleiben.

Fatal ist, dass die Kommission bisher komplett verkennt, wie wichtig gesunde Wälder, Moore und Meere für den Klimaschutz sind. Als Treibhaussenken sind sie unsere natürlichen Verbündeten im Kampf gegen die Erderhitzung, sie müssen wiederhergestellt und wirksam geschützt werden. Ohne den Fokus auf diese natürlichen Senken wird uns das Gesetz nicht auf einen 1,5-Grad-Pfad bringen.

Wichtig ist jetzt auch Schnelligkeit: Je eher alle Länder beginnen wirksame Maßnahmen für den Klimaschutz umzusetzen, desto mehr Spielraum haben wir in den kommenden Jahrzehnten. Doch leider fehlt im Gesetz ein Mechanismus, der die Länder zu Sofort-Maßnahmen zwingt. Entscheidend ist daher auch, dass die Kommission schon im Juni beschließt, bis 2030 bestenfalls 65 Prozent der Treibhausgase im Vergleich zu 1990 einzusparen."

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Quelle:
NABU Pressedienst, 04.03.2020
Herausgeber:
Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)
Pressestelle
Charitéstraße 3, 10117 Berlin
E-Mail: presse@NABU.de
Internet: www.NABU.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 5. März 2020

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