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BILDUNG/049: NABU fördert Studiengang zu nachhaltiger Transformation der Landwirtschaft (NABU)


Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V. - Pressedienst, 6. Juli 2023

NABU fördert Studiengang zu nachhaltiger Transformation der Landwirtschaft

Miller: Künftige Generationen darauf vorbereiten, Landwirtschaft und Lebensmittelwirtschaft nachhaltig und naturverträglich zu gestalten


Berlin/Potsdam - Ab dem kommenden Wintersemester 2023/24 startet an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde (HNEE) der neue Bachelorstudiengang "Ernährungs- und Agrarkultur nachhaltig gestalten" (ErnA). Im Rahmen des NABU-Projektes "Gemeinsam Boden gut machen" wurde der Studiengang in Kooperation mit Alnatura inhaltlich konzipiert und finanziert. Hierzu wurde im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg heute feierlich eine Fördervereinbarung unterzeichnet. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir übernimmt die Schirmherrschaft des neuen Studiengangs.

Der Studiengang nimmt die Transformation hin zum nachhaltigen Wirtschaften mit Fokus auf Umwelt- und Naturschutzbelange in den Blick. Dazu verbindet er den Ökolandbau mit nachhaltiger Lebensmittelerzeugung und Ernährung. Durch ein breites Netzwerk an Betrieben aus der Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Partnern aus den Bereichen des Natur- und Ressourcenschutzes hat der Studiengang zugleich einen starken Praxisbezug. Die Studierenden sollen so auf die zukünftige Mitarbeit in der Agrar- und Ernährungsbranche vorbereitet werden, um aktiv zu einer nachhaltigen Transformation des Ernährungssystems beizutragen.

NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller: "Die Landwirtschaft und Lebensmittelwirtschaft nachhaltig und naturverträglich zu gestalten, ist eine Aufgabe, der sich auch künftige Generationen stellen müssen. Der neue Studiengang leistet hier einen wichtigen Beitrag, jungen Menschen das nötige Rüstzeug an die Hand zu geben, die bevorstehenden Herausforderungen zu meistern und unser Agrar- und Ernährungssystem im Einklang mit der Natur fit für die Zukunft zu machen. Ich freue mich, dass der NABU als Förderer hierzu einen wichtigen Beitrag leisten kann."

Prof. Dr. Matthias Barth, Präsident der Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde (HNEE): "Unser zentrales Anliegen ist es an der Nachhaltigkeitstransformation der Gesellschaft aktiv mitzuwirken. Dabei ist es einerseits wichtig, auf die aktuellen und künftigen Bedarfe mit der Entwicklung und Einführung innovativer Studienprogramme zu reagieren, aber noch wichtiger, als Bildungs- und Forschungseinrichtung proaktiv Impulse zu setzen. Die komplexe Aufgabe, Nachhaltigkeit im Ernährungs- und Agrarsektor umzusetzen, erfordert nicht nur fundiertes Fachwissen und einen starken, wechselseitigen Austausch zwischen Theorie und Praxis, sondern vielmehr Gestaltungskompetenzen, deren Erwerb im Studium ein hoher Stellenwert eingeräumt wird. Ganz besonders freue ich mich über die Etablierung zwei neuer Professuren an der HNEE und bedanke mich sehr für das Engagement der Alnatura Stiftung und des NABU. Beide Professuren bedeuten nicht nur eine Stärkung unserer Forschungsthemen, sondern werden auch die Schwerpunktsetzung in der Ausbildung unserer Change Agents hervorragend ergänzen

Dr. Manja Schüle, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg: "Wir stehen beim Klimawandel vor einem komplexen Problem, für das es keine einfachen Lösungen gibt: Wir müssen unsere linear ausgerichtete Wirtschaft wieder mit der Kreislauf-Logik der Natur zusammenführen. Dafür braucht es nicht nur klimaneutrale Technologien und Transportwege. Dafür braucht es auch andere Strukturen des Bewirtschaftens und Handelns. Genau dieses mehrdimensionale Verständnis von Landwirtschaft und Ernährung fördert der neue Bachelorstudiengang. Danke an die HNEE für die Idee und die Initiative, Danke an den NABU und die Alnatura-Stiftung für die großzügige Unterstützung! Diese Kooperation steht für Zukunft 'made in Brandenburg'."

Götz Rehn, Gründer und Geschäftsführer von Alnatura: "Der neue Bachelor-Studiengang "Ernährungs- und Agrarkultur nachhaltig gestalten" antwortet gezielt auf das zentral wichtige Thema Nachhaltigkeit in der Land- und Lebensmittelwirtschaft. Wir freuen uns, dass Alnatura die Etablierung dieses Studiengangs unterstützen kann. Der Hochschule, ihrem neuen Studiengang, den Professorinnen und Professoren und vor allen Dingen den jungen Studierenden wünsche ich Glück und Gutes, großartige Erfahrungen und Lernmomente rund um ihr Thema."

Hintergrund
Der Studiengang wurde seit 2020 in Zusammenarbeit mit der Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde (HNEE) entwickelt. Gefördert wird er im Rahmen des NABU-Projektes "Gemeinsam Boden gut machen" (GBgm), das sich primär zum Ziel setzt, landwirtschaftliche Betriebe bei der Umstellung von konventioneller auf biologische Landwirtschaft finanziell zu unterstützen. Seit Projektstart vor acht Jahren wurden so bereits über 100 Betriebe mit rund 18.000 Hektar in ihrer Umstellung gefördert und über 35.000 t CO2-Äquivalente eingespart. Als weitere Säule setzt sich GBgm zum Ziel, ein leistungsfähiges Bildungssystem für das Gemeinwohl bereitzustellen und jungen Menschen eine ganzheitliche, transdisziplinäre Ausbildung mit Praxisbezug in der Agrar- und Ernährungsbranche zu ermöglichen. Der NABU finanziert eine Koordinierungsstelle an der HNEE, die Einrichtung eines Labors für Lebensmittelanalytik, Produktentwicklung und Sensorik sowie eine Professur mit Fokus auf "Psychologie und Marketing in der nachhaltigen Land- und Lebensmittelwirtschaft".

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Quelle:
NABU Pressedienst, 06.07.2023
Herausgeber:
Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)
Pressestelle
Charitéstraße 3, 10117 Berlin
E-Mail: presse@NABU.de
Internet: www.NABU.de

veröffentlicht in der Online-Ausgabe des Schattenblick am 7. Juli 2023

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