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BUCH/126: Leitfaden - Dioxin- und PCB-Einträge bei der Produktion von Lebensmitteln vermeiden (BMU)


Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit - Berlin, 17. Juni 2009 - Umwelt/Gesundheit

Dioxin- und PCB-Einträge bei der Produktion von Lebensmitteln vermeiden

Leitfaden des Bundesumweltministeriums vorgestellt


Das Bundesumweltministerium hat heute einen für Schafhalter erweiterten Leitfaden zur Vermeidung von Dioxin- und PCB-Einträgen bei der Lebensmittelproduktion vorgestellt. Anlass sind erste Untersuchungsergebnisse der Bundesländer, die dokumentieren, dass die Leber von Schafen in Deutschland wie in einigen anderen EU-Mitgliedstaaten regelmäßig Belastungen mit Dioxinen und dioxinähnlichen PCB oberhalb der EU-Höchstgehalte aufweisen. Die Schafleber ist in diesen Fällen nicht verkehrsfähig. Die Ursachen für die Schadstoffbelastungen in der Leber sind bislang nicht bekannt.

Das Bundesumweltministerium koordiniert aktuell Programme zu Ursachenaufklärung, die beim Bund und in den Ländern angelaufen beziehungsweise geplant sind. Ein erstes Bund-Länder-Fachgespräch zur interdisziplinären Ursachenaufklärung für die Dioxin- und PCB-Belastung von Schafleber findet mit Experten insbesondere aus der Lebens- und Futtermittelsicherheit, dem Boden- und Gewässerschutz sowie der Altlastensanierung heute im Bundesumweltministerium in Bonn statt. Das Bundesumweltministerium hatte die EU-Kommission bereits im April dieses Jahres aufgefordert, die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) zu bitten, ein Gutachten über die Sicherheit von Schafleber als Lebensmittel und deren Beitrag zur Ernährung zu erstellen. Das Gutachten liegt noch nicht vor. Das Bundesinstitut für Risikobewertung wurde parallel um Prüfung gebeten und warnt in seiner gesundheitlichen Stellungnahme vom 7. April 2009 vorerst vor dem Verzehr von Schafleber.

Um die Dimension dieses Problems für Deutschland abschätzen zu können, muss die Datenlage verbessert und abgesichert werden. Dafür werden bundesweit im Rahmen eines Monitoringprojektes umfangreiche Proben von Schafleber gezogen. Gleichzeitig wird die Schafhaltung in den Betrieben analysiert, um möglichst vollständig und systematisch Schadstoffquellen zu erfassen. Ein nationaler Alleingang etwa im Hinblick auf ein mögliches Verkehrsverbot für Schafleber ist auf der Grundlage der derzeit vorliegenden Daten nicht möglich.

Der Leitfaden "Dioxin- und PCB-Einträge in Lebensmittel vermeiden" steht im Internet unter www.bmu.de/40840 zum Download bereit. Er kann auch beim Bundesumweltministerium kostenlos bestellt werden: bmu@broschuerenversand.de


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Quelle:
BMU-Pressedienst Nr. 198/09, 17. Juni 2009
Herausgeber: Bundesumweltministerium (BMU)
BMU-Pressereferat, Alexanderstraße 3, 10178 Berlin
Redaktion: Michael Schroeren (verantwortlich)
Tobias Dünow, Thomas Hagbeck, Jürgen Maaß, Frauke Stamer
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veröffentlicht im Schattenblick zum 19. Juni 2009