Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V. - Pressedienst, 19. September 2023
GAK-Kürzung: Naturschutz im ländlichen Raum droht zusammenzubrechen
Krüger: Haushaltskürzungen könnten das Aus etlicher Naturschutzprojekte bedeuten / Özdemir muss ausreichende Finanzierung gewährleisten
Berlin/Kiel - Zum Auftakt der Agrarministerkonferenz von Bund und Ländern richtet sich der NABU in einem offenen Brief an Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir und protestiert darin gegen geplante Kürzungen bei der Naturschutzfinanzierung im ländlichen Raum und beim Ausbau des Ökolandbaus. Derzeit plant das Bundeslandwirtschaftsministerium, entsprechende Gelder in der sogenannten Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz (GAK) um 293 Millionen Euro zu kürzen. Der Sonderrahmenplan "Ökologischer Landbau und biologische Vielfalt" soll komplett gestrichen werden.
NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger: "Erfolgreicher Naturschutz in der
Agrarlandschaft hängt von attraktiven Förderangeboten ab. Die
geplanten Haushaltskürzungen bedrohen etliche Naturschutzprojekte im
ländlichen Raum. Auch der Ausbau des Ökolandbaus steht mit diesem
Haushalt auf der Kippe. Damit widerspricht der
Bundeslandwirtschaftsminister seinen selbst gesetzten Zielen und den
Vereinbarungen im Koalitionsvertrag. Nicht nur im Naturschutz, auch
bei Landwirtinnen und Landwirten könnten die geplanten Kürzungen zu
einem massiven Vertrauensverlust führen - so wurden etwa die
Ausgleichszahlungen für Maßnahmen des Insektenschutzpakets gänzlich
gestrichen. Der Bundeslandwirtschaftsminister ist aufgerufen, die
Kritik der Bundesländer und Interessenverbände ernst zu nehmen. Er
muss dafür Sorge tragen, dass den vielen Projekten zum Schutz und
Erhalt unserer Ökosysteme im ländlichen Raum auch in Zukunft
ausreichend Finanzmittel zur Verfügung stehen - Freiwilligkeit
funktioniert nur mit Finanzierung."
Zum offenen Brief an den Bundeslandwirtschaftsminister
https://www.nabu.de/imperia/md/content/nabude/landwirtschaft/230919_nabu-brief_bm-cem-oezdemir_gak.pdf
*
Quelle:
NABU Pressedienst, 19.09.2023
Herausgeber:
Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)
Pressestelle
Charitéstraße 3, 10117 Berlin
E-Mail: presse@NABU.de
Internet: www.NABU.de
veröffentlicht in der Online-Ausgabe des Schattenblick am 19. September 2023
Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang