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FORSCHUNG/390: Klimafreundlich - Ökolandbau reichert Kohlenstoff im Boden an (aid)


aid-Newsletter Nr. 45 vom 7. November 2012

Klimafreundlich

Ökolandbau reichert Kohlenstoff im Boden an



(aid) - Im Ökolandbau wird offenbar mehr Kohlenstoff im Boden angereichert als auf konventionell bewirtschafteten Äckern. Auf diese Weise können größere Mengen Kohlendioxid aus der Atmosphäre gebunden werde. Das wirkt dem Treibhauseffekt und damit dem Klimawandel entgegen. So lautet das Fazit einer internationalen Studie, für die unter Leitung des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL) über 70 Untersuchungen ausgewertet wurden.

Die Wissenschaftler hatten den Anteil an organischem Kohlenstoff im Boden gemessen und ökologisch mit konventionell bewirtschafteten Äckern verglichen. Die Daten liegen vor allem für gemäßigte Klimazonen der Erde vor, in denen landwirtschaftliche Produktion hauptsächlich stattfindet. Der Boden wurde bis zu einer Tiefe von zwanzig Zentimetern untersucht. Das Resultat: Böden im Ökolandbau haben durchschnittlich um 3,5 Tonnen mehr Kohlenstoffvorräte pro Hektar als konventionell bewirtschaftete Böden. Zudem speichern sie bis zu 450 Kilogramm mehr atmosphärischen Kohlenstoff pro Hektar und Jahr.

Weltweit nehmen die Kohlenstoffvorräte im Boden kontinuierlich ab. Daher sind landwirtschaftliche Bewirtschaftungssysteme mit einer besseren Kohlenstoffrückbindung von großer Bedeutung. Die Wissenschaftler führen die positiven Effekte des Ökolandbaus vor allem auf Praktiken zurück, die für gemischt wirtschaftende Betriebe typisch sind. Diese verbinden Ackerbau und Tierhaltung und streben einen geschlossenen Betriebskreislauf an. Die organische Substanz wird dem Boden wieder zugeführt - durch den Anbau von Futterpflanzen und die Verwendung von organischem Dünger wie Kompost, Mist oder Gülle. Auch ein vielfältiger Fruchtwechsel und die Verringerung der Brachflächen fördert die Kohlenstoffanreicherung im Boden. Solche Praktiken können auch in der konventionellen Landwirtschaft angewandt werden und zu einer vermehrten Kohlenstoffanreicherung im Boden beitragen.

Heike Kreutz, www.aid.de

Weitere Informationen:
www.fibl.org

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Quelle:
aid-Newsletter 45/12 vom 7.11.2012
Herausgeber: aid infodienst
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veröffentlicht im Schattenblick zum 15. November 2012