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GENTECHNIK/734: Verunreinigung von importiertem Mais-Saatgut in Baden-Württemberg (BUND BW)


BUND Landesverband Baden-Württemberg - 28. April 2010 / Kontaminierter Mais

Genmais-Saatgut: Schwarze Schafe müssen benannt werden

BUND und Bioland fordern Minister Rudolf Köberle zur Nennung betroffener Saatguthersteller und Maissorten auf


Stuttgart. Nach den gestern bekannt gewordenen Verunreinigungen von importiertem Mais-Saatgut mit Gen-Mais fordern der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) und Bioland Baden-Württemberg die Landesregierung auf, Hersteller und Sorten namentlich zu benennen. Bislang verweigert die Landesregierung die Herausgabe dieser Informationen unter Hinweis auf den Schutz wirtschaftlicher Interessen der betroffenen Unternehmen.

"Wir hoffen, dass der neue Landwirtschaftsminister Rudolf Köberle sich seiner Verantwortung für Verbraucher und Landwirte bewusst ist und nicht weiterhin die Saatgut-Großkonzerne schützt", meint Dr. Brigitte Dahlbender, Landesvorsitzende des BUND Baden-Württemberg. "Andere betroffene Bundesländer haben bereits völlig selbstverständlich alle Informationen gemäß Umwelt-Informationsgesetz (UIG) veröffentlicht. Es ist unverständlich, weshalb Baden-Württemberg sich dieser Forderung bislang entzieht".

Jährlich werden Mais-Proben in 13 Bundesländern vor der Aussaat stichprobenartig auf gentechnische Verunreinigungen untersucht. Unter anderem wurden die Behörden dabei auch in Baden-Württemberg fündig. Von 107 Proben wurden vier beanstandet. "Bundesweit gesehen gibt es eine ähnlich hohe Beanstandungsquote wie im Vorjahr. Offensichtlich nehmen die Saatguthersteller ihre Verantwortung für sauberes Saatgut nicht so genau. Die schleichenden Verunreinigungen beim Saatgut bestätigen unsere Befürchtungen der letzten Jahre, dass Koexistenz nicht funktioniert", erklärte Matthias Strobl, Geschäftsführer von Bioland.

Im Jahr 2009 wuchs in Baden-Württemberg rund 170 ha verunreinigter Mais auf, da das zuständige Ministerium für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz (MLR) es versäumt hatte, in Zusammenarbeit mit den betroffenen Landwirten rechtzeitige Gegenmaßnahmen zu ergreifen.


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Quelle:
Presseinformation, 28. April 2010
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz e.V.
Landesverband Baden-Württemberg
70178 Stuttgart. Paulinenstraße 47
Tel.: 07 11/62 03 06-0, Fax: 07 11/62 03 06-77
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veröffentlicht im Schattenblick zum 30. April 2010