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INITIATIVE/236: Exkursionstagung "Wiesenbrüterschutz durch extensive Beweidung" (NABU TH)


NABU Landesverband Thüringen - 5. Mai 2017

Naturnahe Beweidung steigert die Artenvielfalt

Die Natura 2000-Station "Auen, Moore, Feuchtgebiete" veranstaltet Exkursionstagung zum Thema Wiesenbrüterschutz durch extensive Beweidung


Jena - Extensive, ganzjährige Weidelandschaften können zu einem Hort der Artenvielfalt werden. Bekassine, Kiebitz und Schafstelze finden auf diesen Wiesen die nötige Ruhe und Strukturen, um ihre Jungen großzuziehen. Insekten und Amphibien werden nicht beim nächsten Mähgang zerkleinert. Um diese Art der Beweidung mehr in den Fokus der Öffentlichkeit zu richten, veranstaltet die thüringenweit agierende Natura 2000-Station "Auen, Moore, Feuchtgebiete" mit Unterstützung des Kompetenzzentrums Natura 2000-Stationen am 09. Mai 2017 in Stressenhausen eine Exkursionstagung zu dem Thema.

Unter dem Titel "Wiesenbrüter - all you can watch" werden verschiedene Beweidungskonzepte vorgestellt. "Anhand von "best practice"-Beispielen werden wir aufzeigen, welche Vorteile ganzjährige extensive Weidelandschaften für die Artenvielfalt haben", sagt René Sollmann vom NABU Thüringen und Mitarbeiter der Natura 2000-Station "Auen, Moore, Feuchtgebiete". "Um derartige Flächen bewirtschaften zu können, kommen unter anderem Heckrinder, Wasserbüffel und Wildpferde wie Koniks zum Einsatz. Die Tiere helfen uns, einen günstigen Erhaltungszustand in unseren Schutz- und Natura 2000-Gebieten zu gewährleisten." Die großen Pflanzenfresser bieten eine gute Lösung, um die Verbuschung im Offenland aufzuhalten und die Artenvielfalt zu erhöhen. "Dabei ist es wichtig, das Nahrungsangebot und die Anzahl der Tiere genau auf einander abzustimmen. Nur so können die gewünschten Strukturen und Biotope auf den Flächen entstehen und dann erhalten werden", erklärt Sollmann. Im Sommer fressen die Weidetiere nur das, was ihnen auch schmeckt. In den Wintermonaten werden dann beispielsweise auch Brombeersträucher, Ginster, Schilf und Baumtriebe gefressen. "Das ist eigentlich wie bei uns Menschen, wir greifen auch lieber zu Leckereien", so Sollmann.

Hintergrund:

Die Natura 2000-Station "Auen, Moore, Feuchtgebiete" gehört zum Netzwerk der Natura-2000 Stationen und agiert thüringenweit. Als Träger fungiert die Naturforschende Gesellschaft Altenburg in Kooperation mit dem Amphibien- und Reptilienschutz Thüringen (ART) e. V. und dem NABU Thüringen. Um den Naturreichtum Thüringens zu sichern, wurden 11 Natura 2000-Stationen mit Unterstützung der Landesregierung eingerichtet. Hilfe erhalten die Stationen ebenfalls durch das Kompetenzzentrum Natura 2000-Stationen in Erfurt. Natura 2000-Stationen tragen aktiv dazu bei, Maßnahmen für den Erhalt der europäisch geschützten Arten und Lebensräume zu planen und umzusetzen. Die Natura 2000-Station "Auen, Moore, Feuchtgebiete" widmet sich den Aufgabenbereichen der Auen, Moore und Feuchtgebiete.

Die Exkursionstagung wird gefördert durch das Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz.



Infos zum Programm
https://thueringen.nabu.de/news/2017/22137.html

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Quelle:
Pressemitteilung, 05.05.2017
Herausgeber: Naturschutzbund Deutschland e.V.
NABU Thüringen
Leutra 15, 07751 Jena
Tel. 0 36 41/60 57 04, Fax 0 36 41/21 54 11
E-Mail: LGS@NABU-Thueringen.de
Internet: www.NABU-Thueringen.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 9. Mai 2017

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