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MEDIEN/043: Klima- & Umweltwirkungen deutscher Agrarrohstoffimporte am Beispiel Sojaschrot (FUE Rundbrief)


Forum Umwelt & Entwicklung - Rundbrief 4/2011

Global Governance - Eine Chimäre?

Publikationen/Filme

Saumagen und Regenwald

Klima- und Umweltwirkungen deutscher Agrarrohstoffimporte am Beispiel Sojaschrot: Ansatzpunkte für eine zukunftsfähige Gestaltung


Weltweit stammen 14% aller klimaschädlichen Treibhausgase aus der Landwirtschaft. Futtermittel sind mit Abstand das wichtigste Agrarprodukt, das nach Deutschland und in die EU insgesamt importiert wird. Sojaschrot, das eine für die Fütterung besonders vorteilhafte Eiweißzusammensetzung besitzt, ist wiederum das Futtermittel, das am meisten importiert wird. Die Importe sind seit den 1960er Jahren stark angestiegen, und nehmen weiter zu. 80% der deutschen und europäischen Sojaimporte kommen aus Südamerika, vor allem aus Brasilien, Argentinien und Paraguay.

In all diesen Ländern ist der Sojaanbau in den letzten Jahrzehnten - parallel zur wachsenden Sojanachfrage in Europa und Asien - drastisch angestiegen und wächst weiter. Die mit dieser Expansion einhergehende Umwandlung von Regenwald und Steppe in Ackerland sind die wichtigste Quelle von Treibhausgasen aus der Landwirtschaft. Bezogen auf die deutschen Importe bedeutet dies, dass allein durch den Anbau -und vor allem der damit verbundenen Landnutzungsänderung - des für den deutschen Markt bestimmten Sojaschrot Treibhausgase emittiert werden, die fast 30% der von der deutschen Landwirtschaft selbst generierten entsprechen.

Für eine Bewertung der Auswirkungen des Sojaanbaus auf das Klima werden die entlang der gesamten Produktionskette verursachten Treibhausgasemissionen errechnet. Dabei werden der Lebenszyklus-Bewertungs-Methode folgend Anbau, Weiterverarbeitung und Transport der Rohstoffe und der Produkte als einzelne Elemente in die Berechnung einbezogen.

Autoren, der von Germanwatch und dem Forum Umwelt und Entwicklung veröffentlichten Studie sind Tobias Reichert und Marion Reichardt.


Bezug:

Kostenloser Download unter:
http://www.forumue.de/fileadmin/userupload/AG_Weitere_Themen/Klima_und_Handel/klimawirkungenagrarimporte_web.pdf

Gedruckte Exemplare erhältlich bei:
Forum Umwelt und
Entwicklung
Marienstraße 19-20
10117 Berlin


Das Forum Umwelt & Entwicklung wurde 1992 nach der UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung gegründet und koordiniert die Aktivitäten der deutschen NRO in internationalen Politikprozessen zu nachhaltiger Entwicklung. Rechtsträger ist der Deutsche Naturschutzring, Dachverband der deutschen Natur- und Umweltschutzverbände (DNR) e.V.


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Quelle:
Forum Umwelt & Entwicklung - Rundbrief 4/2011, Seite 43
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veröffentlicht im Schattenblick zum 2. Januar 2012