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MEDIEN/055: Bodenlos - Negative Auswirkungen von Mineraldüngern in der tropischen Landwirtschaft (FUE Rundbrief)


Forum Umwelt & Entwicklung - Rundbrief 2/2013 Ziele(n) für nachhaltige Entwicklung - Wer hat noch Pfeile im Köcher?

Bodenlos
Negative Auswirkungen von Mineraldüngern in der tropischen Landwirtschaft

Studie



Die Studie von Johannes Kotschi (AGRECOL - Association for AgriCulture and Ecology), herausgegeben von Heinrich Böll Stiftung und WWF Deutschland konzentriert sich auf die negativen Auswirkungen von Mineraldüngern in der tropischen Landwirtschaft.

Gerade in Zeiten hoher Preise für Nahrungsmittel und knapp einer Milliarde hungernder Menschen wird der Ruf nach Intensivierung, einem starken und schnellen Anstieg der landwirtschaftlichen Produktion immer lauter. Was liegt da näher, als mehr zu düngen? Gerade in den Ländern des afrikanischen Kontinents, in denen der Ertrag pro Hektar häufig niedrig und die Nachfrage nach Nahrungsmitteln sehr groß ist?

Doch viel zu einfach ist das Bild, dass durch mehr Dünger mehr Ertrag erreicht wird. Im Gegenteil: Gerade die industrielle landwirtschaftliche Produktion ist weltweit einer der Hauptverursacher von schwindender Bodenfruchtbarkeit und Bodenzerstörung. Überproportionaler und falscher Einsatz von Mineraldünger haben diese Entwicklung vorangetrieben. Deswegen stellt sich die vorliegende Studie gegen die Forderung der Entwicklungsbank und liefert eine kritische Analyse der Förderprogramme für Düngemittel. Zudem rückt sie die vielfältige Bedeutung der Bodenfruchtbarkeit in den Mittelpunkt der Betrachtung. Denn die Beschaffenheit der Böden in den Tropen und Subtropen stellt enorme Herausforderungen, die beachtet werden müssen, um Düngung in ein umfassendes Bodenmanagement einbetten zu können. Nur so lassen sich letztlich die Bodenfruchtbarkeit und damit auch die Erträge verbessern. Die fruchtbaren Böden gehören zu unseren wichtigsten Lebensgrundlagen. Gesunde Böden fungieren als Wasserspeicher, beherbergen einen großen Teil der Artenvielfalt und speichern Kohlenstoff - überall auf der Welt. Subventionsprogramme für Dünger ignorieren die Herausforderungen und Potenziale einer ressourcenschonenden Landwirtschaft. Dabei werden nur gesunde Böden die Nachfrage nach Nahrungsmitteln von neun Milliarden Menschen in Zukunft decken können.


Bezug:
Donwnload unter http://www.boell.de/publikationen/publikationen-wwf-studie-mineralduenger-17325.html


Das Forum Umwelt & Entwicklung wurde 1992 nach der UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung gegründet und koordiniert die Aktivitäten der deutschen NRO in internationalen Politikprozessen zu nachhaltiger Entwicklung. Rechtsträger ist der Deutsche Naturschutzring, Dachverband der deutschen Natur- und Umweltschutzverbände (DNR) e.V.

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Quelle:
Forum Umwelt & Entwicklung - Rundbrief 2/2013, S. 34-35
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veröffentlicht im Schattenblick zum 8. August 2013