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AKTION/015: 25 Jahre Ölförderung im Wattenmeer - kein Grund zu feiern (Schutzstation Wattenmeer)


Schutzstation Wattenmeer und WWF

Pressemitteilung - Husum / Friedrichskoog, 07.11.2012

Kein Grund zum Feiern

Aktion von Schutzstation Wattenmeer und WWF gegen Ölförderung im Wattenmeer Gemeinsame Presseinformation



Im Oktober 1987 wurde das erste Erdöl mitten im Nationalpark Wattenmeer gefördert. Anlässlich einer offiziellen 25-Jahres-Feier von RWE Dea am heutigen Tag in Friedrichskoog protestieren Schutzstation Wattenmeer und WWF gegen die Ölförderung im Nationalpark.

"25 Jahre Ölförderung im Wattenmeer sind genug. Die Ölinsel Mittelplate ist ein Schandfleck mitten in einer der ökologisch wertvollsten Regionen Europas", sagt Biologin Silvia Gaus von der Schutzstation Wattenmeer. Jedes Jahr rasten im Wattenmeer Millionen von Zugvögeln. Die einzigen heimischen Meeressäuger Schweinswal, Kegelrobbe und Seehund sind hier zu Hause.

"Der Betrieb der Plattform führt zu ständigen Störungen und Eingriffen in diesen einmaligen Lebensraum", sagt Hans-Ulrich Rösner, Leiter des WWF Wattenmeerbüros. 2005 habe zum Beispiel die Verlegung einer Pipeline dazu geführt, dass sich die größte Baustelle des Landes ausgerechnet im Nationalpark befunden habe. Seit 2006 lässt RWE Dea riesige Wattflächen mit Steinschüttungen überdecken (Kolkschutz), weil ein Priel die Plattform bedrohte. Genehmigt wurden diese Maßnahmen durch das Landesbergamt erst fünf Jahre später im Oktober 2011. Dagegen haben Schutzstation Wattenmeer und WWF Klage beim Verwaltungsgericht eingereicht.

"Die Ölinsel Mittelplate schädigt seit ihrem Bestehen massiv Ansehen und Glaubwürdigkeit des Nationalparks", sagt Gaus. Nun soll die Ölförderung sogar ausgeweitet werden. Anträge für neue Explorationsbohrungen im Nationalpark werden von den Behörden derzeit geprüft. "Wir gehen davon aus, dass solche Bohrungen rechtswidrig wären und erwarten, dass keine Genehmigung für sie erteilt wird", ergänzt Rösner.

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Quelle:
Presseinformation, 07.11.2012
Herausgeber:
Naturschutzgesellschaft Schutzstation Wattenmeer e.V.
Pressestelle
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Tel.: 04331/23 6 22, Fax:04331/25 24 6
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Internet: http://www.schutzstation-wattenmeer.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 8. November 2012