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AUEN/083: BUND fordert mehr Einsatz für Wiederherstellung der Auen am Oberrhein (BUND BW)


BUND Landesverband Baden-Württemberg - 1. Februar 2013

BUND zum 5-jährigen Bestehen des Ramsar-Gebiets Oberrhein am Welttag der Feuchtgebiete

BUND fordert mehr Einsatz für Wiederherstellung der Auen am Oberrhein



Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Baden-Württemberg fordert die Landesregierung auf, bestehende Maßnahmenkonzepte für den Erhalt der Natur in den Auen zwischen Basel und Karlsruhe umzusetzen und eine grenzüberschreitende Naturschutzkonzeption für das Ramsar-Gebiet Oberrhein auf den Weg zu bringen.

Stuttgart. "Kaum Maßnahmen, kein Konzept", das ist das Fazit der BUND-Landesvorsitzenden Dr. Brigitte Dahlbender fünf Jahre nachdem der Oberrhein zwischen Basel und Karlsruhe wegen seiner überragenden Naturausstattung, seiner kulturellen Bedeutung und seiner hydrologischen Funktionen als Feuchtgebiet internationaler Bedeutung anerkannt wurde.

Um das weltweit beachtete Naturerbe der Auen am Oberrhein für zukünftige Generationen bewahren zu können, müssten Maßnahmen zur Wiederherstellung der natürlichen Lebensräume am Rhein umgesetzt und müsse dem Naturschutz bei allen Abwägungsprozessen Vorrang eingeräumt werden, betont die BUND-Landesvorsitzende. Nur so sei der Verlust an Arten und Lebensräumen zu stoppen, für den menschliche Eingriffe wie beispielsweise die Staustufen, die Abtrennung des Rheins von seinen Auen durch Deiche sowie die landwirtschaftliche Bodennutzung verantwortlich sind.

"Die Landesregierung muss das Integrierte Rheinprogramm endlich auch gemäß seiner Bestimmung für die Revitalisierung der Auen nutzen", zeigt Dr. Brigitte Dahlbender ein Werkzeug für die Umsetzung der Ramsar-Konvention auf. "Bis zum 10-jährigen Jubiläum muss endlich wahrnehmbar gehandelt werden, damit am Ende nicht nur wieder viel Wasser den Rhein hinunter geflossen ist, das den Auen fehlt", fordert Dahlbender.

Als weiteren Schritt fordert der BUND Baden-Württemberg eine grenzüberschreitende Schutzgebietskonzeption für das Ramsar-Gebiet. Die Erstellung und Umsetzung von Managementplänen für die Schutzgebiete am Oberrhein seien eine Gemeinschaftsaufgabe der Regierungsbezirke Karlsruhe und Freiburg sowie der Departements Bas-Rhin und Haut-Rhin. "Vögel und Fische kennen schließlich auch keine Landesgrenzen", verdeutlicht Dr. Brigitte Dahlbender. Leider sei der Austausch der Naturschutzverwaltungen und der Wissenschaft im Ramsar-Gebiet noch viel zu schwach. Der BUND ist in der Vernetzung schon weiter: Gemeinsam mit dem Umweltverband Alsace Nature hat er vor einem Jahr die Studie "Wildnis am Rhein" vorgelegt, den Fahrplan für die Revitalisierung der Rheinauen.

Weiterhin weist die BUND-Landesvorsitzende darauf hin, dass der Bevölkerung des Oberrheingebietes zwischen Karlsruhe und Basel das Ramsar-Gebiet kaum bekannt und dessen internationale Bedeutung als Naturreservates links und rechts des Rheins wenig bewusst sei. Zu den Aufgaben laut Ramsar-Konvention gehöre es, die Bedeutung der Schutzgebiete zu vermitteln. "Die Öffentlichkeitsarbeit für die Natur in den Auen am Oberrhein muss dringend intensiviert werden.", mahnt daher Dr. Brigitte Dahlbender.

Hintergrundstudie zum Download:
www.bund-bawue.de/rhein

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Quelle:
Presseinformation, 01.02.2013
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)
Landesverband Baden-Württemberg e.V.
Marienstraße 28, 70178 Stuttgart
Tel.: 0711 620306-17, Fax: 0711 620306-77
E-Mail: presse.bawue@bund.net
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veröffentlicht im Schattenblick zum 2. Februar 2013