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MELDUNG/013: BUND Strandmonitoring - Vermüllung belastet schleswig-holsteinische Ostseestrände (BUND SH)


BUND Landesverband Schleswig-Holstein e.V. - Kiel, 29. April 2011

BUND Strandmonitoring: Vermüllung belastet schleswig-holsteinische Ostseestrände


Während eines Strandmonitorings des BUND Schleswig-Holstein sammelten die freiwilligen Helfer und Helferinnen über 30 kg Müll auf einem 5 km Strandabschnitt. Neben Plastikabfall jeglicher Art fanden sie Reste von Fischernetzen, Kleidungsstücke, Hygieneartikel, unzählige Zigarettenkippen und sogar ein komplettes Surfbrett. "Wir waren über diese Menge selbst erschrocken", so die Meeresbiologin Elke Körner, "denn rund 70% der Abfälle sinken auf den Meeresboden und sind damit für uns nicht erfassbar. Maßnahmen zur Minimierung des Mülleintrags in die marine Umwelt sind überfällig."

Meeresmüll, so der BUND, wird in der Ostsee bislang nicht als ein ernstzunehmendes Problem beachtet. Trotz internationaler Abkommen und Verbote ist der Strand verunreinigt, wie das jüngste Strandmonitoring zeigt. Schätzungsweise 20.000 Tonnen Müll landen jedes Jahr in der Ostsee. Neben Schifffahrt und Fischerei als Hauptverursacher, sind auch die Einträge von Land beträchtlich. In der Ostsee stammt nach einer Untersuchung der HELCOM aus dem Jahr 2007 der Plastikabfall zu einem beträchtlichen Anteil von menschlichen Aktivitäten und Tourismus an der Küste. Für die Meerestiere kann dieser Abfall zur tödlichen Falle werden. Sie verheddern sich darin und ertrinken oder nehmen ihn als vermeintliche Nahrung auf. Kunststoffe sind sehr langlebig und geben Inhaltsstoffe, so das gesundheitsschädliche Bisphenol A, ab. In kleinste Teile zerfallen, als sogenanntes Mikroplastik, nimmt es darüber hinaus selbst Schadstoffe auf. Diese reichern sich über die Nahrungskette an und stellen letztendlich auch für den Menschen eine Gefahr dar.

"Der einzig wirkungsvolle Weg besteht im Umdenken von einer Abfallbewirtschaftung zu einer Abfallvermeidung. Jeder muss damit anfangen." Hilfestellung gibt der BUND mit einem Faltblatt, dass unter www.bund-sh.de heruntergeladen werden kann.


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Quelle:
Presseinformation Nr. 9, 29.04.2011
Herausgeber: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
BUND Landesverband Schleswig-Holstein
Lerchenstr. 22, 24103 Kiel
Tel.: 0431/66060-0, Fax: 0431/66060-33
E-mail: bund-sh@bund-sh.de
Internet: www.bund-sh.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 1. Mai 2011