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MASSNAHMEN/310: "Aktionsplan Niedersächsische Gewässerlandschaften" - Lesenswert! (BBU WASSER-RUNDBRIEF)



BBU-WASSER-RUNDBRIEF - Nr. 1156, vom 23. Jan. 2020 - 39. Jahrgang

regioWASSER e.V. - Freiburger Arbeitskreis Wasser im Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V. (BBU)

"Aktionsplan Niedersächsische Gewässerlandschaften": Lesenswert!

Auch in Niedersachsen sind trotz vielerlei Anstrengungen die meisten Gewässer immer noch meilenweit vom geforderten "guten ökologischen Zustand" entfernt. Zudem kommt die Revitalisierung der Auen nur schleppend voran. Und auch die Niedermoore entlang der niedersächsischen Fließgewässer sind nur noch ein Schatten ihrer selbst. Vor allem aber ziehen der amtliche Gewässer- und der Naturschutz vielleicht am gleichen Strick, aber nicht immer in eine Richtung. Um all diese Hemmnisse abzustellen, hat Niedersachsen ein ganzheitliches Konzept vorgelegt, um die Kräfte des Gewässer- und des Naturschutzes zu bündeln. Der "Aktionsplan Niedersächsische Gewässerlandschaften" unternimmt zunächst einmal einen "Kassensturz" der zahlreichen schon vorhandenen Programme, um sodann zu überlegen, wie man diese Programme stimmiger als bislang zusammenführen kann. Aufgelistet werden zudem die zahlreichen Fördertöpfe, die für den Natur-, den Auen-, den Moor-, den Hochwasser-und den Gewässerschutz zur Verfügung stehen. Auch hier geht es darum, die Gelder optimal zu bündeln. Wegen dem Bemühen, eine kreative Zusammenarbeit zwischen Natur- und Gewässerschutz entlang der Bäche und Flüsse in die Wege zu leiten, könnte der niedersächsische "Aktionsplan" eine Blaupause auch für andere Bundesländer sein. Der "Aktionsplan" besticht nicht zuletzt durch die fantastischen Luftaufnahmen von noch naturnah erhalten gebliebenen Gewässerlandschaften in Niedersachsen. Vage bleibt der Aktionsplan aber bei dem Kardinalproblem des Gewässerschutzes: Wie kommt man an die Flächen heran, die man braucht, um Gewässerrandstreifen anzulegen, von der Ausweisung von Gewässerentwicklungskorridoren und breiten Auen ganz zu schweigen. Nicht nur die Landwirte wehren sich gegen die "kalte Enteignung", die mit einer "Landnahme" durch den Gewässerschutz verbunden wäre. Die dazu im "Aktionsplan" unterbreiteten Vorschläge sind zwar gut und richtig. Der notwendige Durchbruch bei der Revitalisierung von Flüssen und Auen ist damit aber nicht einmal entlang der ausgewiesenen prioritären Schwerpunktgewässer in Niedersachsen zu erreichen. Abgesehen von diesem auch anderenorts schier unlösbaren Konflikt zwischen Landwirtschaft und Gewässerschutz verdient der niedersächsische "Aktionsplan" wegen seiner Zielrichtung "Bündelung" aber eine bundesweite Lektüre!

Die rund 60seitige
A4-Broschüre kann kostenlos via
https://kurzelinks.de/e6uq
heruntergeladen werden.

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Quelle:
BBU-WASSER-RUNDBRIEF Nr. 1156
Herausgeber:
regioWASSER e.V. - Freiburger Arbeitskreis Wasser
im Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V. (BBU),
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E-Mail: post@regiowasser.de
Internet: www.akwasser.de, www.regioWASSER.de
 
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© Freiburger Ak Wasser im BBU


veröffentlicht im Schattenblick zum 13. März 2020

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