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SCHUTZGEBIET/792: Natura 2000-Gebiete - Die Wacholderheide Hörsteloe (Kreis Borken)


Kreis Borken - Pressemitteilung von Dienstag, 12. August 2014

Serie über die "Natura 2000-Gebiete" im Kreis Borken

Folge 3: Das Naturschutzgebiet Wacholderheide Hörsteloe in Ahaus zwischen Ottenstein und Alstätte



Kreis Borken. Der Kreis Borken bietet vielfältige "grenzenlose Naturerlebnisse": Und nach dieser Devise sind in den vergangenen Jahren die heimischen "Natura 2000-Gebiete" für die Öffentlichkeit attraktiver gestaltet worden. Die sehr verschiedenartigen Areale bieten sich seither auf ganz besondere Weise für einen Ausflug in die Natur in direkter Nähe an. Einige dieser Gebiete stellen wir in einer Serie in loser Folge vor: Weitere Informationen dazu gibt es im Internet unter www.grenzenlose-naturerlebnisse.de.

Der Kreis Borken hat ganz aktuell dazu auch touristische Flyer herausgegeben, die interessante Radtouren im Zusammenhang mit den "Natura 2000-Gebieten" beschreiben. Diese Flyer sind erhältlich bei den Touristinformationen bzw. Verkehrsvereinen im Kreisgebiet sowie beim Kreis Borken, Fachbereich Natur und Umwelt, 46322 Borken, Telefon: 02861/82-1405, E-Mail: n.stuff@kreis-borken.de.

In dieser Folge geht es um das Wacholderheide Hörsteloe in Ahaus zwischen Ottenstein und Alstätte. Die für diesen Bereich interessanten Radtouren sind für alle Navigationsgeräte unter www.kreis-borken.de/route1 bzw. .../route2 bzw. .../route6 abrufbar.

Foto: © Kreis Borken

Auf flachen Sanddünen im Naturschutzgebiet Wachholderheide Hörsteloe findet sich eine Mischung aus Sandtrockenrasen und Heideflächen mit alten Wacholdern.
Foto: © Kreis Borken

Oh, wie schön: Heide! Wacholder! Uralte, knorrige Naturlandschaft - hier in Hörsteloe sind wenigstens einige Reste des Originalzustands erhalten. Aber halt, nur keine falsche Naturromantik. Heide ist von A bis Z eine Kulturlandschaft, ein Zeuge vergangener menschlicher Tätigkeit. Und das so sehr, dass manche Historiker "Heide" eher als alten Rechtsbegriff statt als Landschaftsform bezeichnen möchten.

In unseren Breiten ist die heutige Sandheide durchweg auf den Allmendeflächen entstanden. Das waren zumeist minderwertige Flächen, die zur allgemeinen Beweidung durch jedermann freigegeben waren. Eine fehlende Regulierung führte dann zu rücksichtsloser Überweidung der ohnehin kargen Flächen, so dass dort kein Baum und Strauch mehr wuchsen. Lichtliebende und anspruchslose Pflanzen wie die Besenheide breiteten sich folglich aus.

Und der Wacholder? Der gibt sogar Zeugnis von besonders nachlässigem menschlichen Wirtschaften. Wird die Heidefläche nicht weiter gepflegt und allein den Vorlieben des Viehs überlassen, wächst der Wacholder. Um seine stacheligen Zweige und Triebe machen nämlich selbst Schafe lieber einen großen Bogen. Wacholder, der "Machandelbaum" der Dichter, ist ein Zypressengewächs und weltweit das verbreitetste Nadelgehölz. Nur durch Rodung, Brand oder "Plaggenhieb" wird er am Wachstum gehindert.

Die Wacholderheide also ein Ergebnis "schlechter Weidekultur" - etwas desillusionierend oder? Aber gerade deshalb ist sie besonders erhaltenswert und streng geschützt. Schließlich gilt sie als Relikt der Lebens- und Wirtschaftsweise unserer Vorfahren. Bei Hörsteloe haben sich von diesem einst weithin prägenden Landschaftstyp sieben kleine Reststücke mitsamt einem Heideweiher erhalten. Und wenn dort der Wacholder duftet und die Besenheide blüht, können wir unseren Vorfahren für ihre Nachlässigkeit fast dankbar sein: Es ist einfach wunderschön.

Das Naturschutzgebiet Wachholderheide Hörsteloe ist eines der kleineren Naturschutzgebiete im Kreis Borken. Auf nur 8,7 ha werden hier die Reste einer alten Kulturlandschaft geschützt. Beim Spaziergang durch die verschiedenen Teilgebiete kann man die Eigenheiten der Heide genießen. Auf flachen Sanddünen findet sich eine Mischung aus Sandtrockenrasen und Heideflächen mit alten Wacholdern. Nur wenige Arten können auf diesen nährstoffarmen Böden überleben: Das Silbergras ist hier neben Eichen-Birkenwald anzutreffen. In den offenen Sandflächen lassen sich vor allem verschiedene Käferarten beobachten.

www.grenzenlose-naturerlebnisse.de

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Quelle:
Pressemitteilung von Dienstag, 12. August 2014
Kreis Borken, Büro des Landrats, Pressestelle
Burloer Straße 93, 46325 Borken
Telefon: (0 28 61) 82 21 - 07 / 09
Fax: (0 28 61) 82 - 13 41
E-Mail: pressestelle@kreis-borken.de
Internet: www.kreis-borken.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 19. August 2014