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WÜSTE/011: Begegnungen mit der Natur der Westsahara (KRITISCHE Ökologie)


KRITISCHE Ökologie - Zeitschrift für Umwelt und Entwicklung
Nr. 73 Ausgabe 24 [2] - Winter 2009/10
Lebensräume Wüste

Begegnungen mit der Natur der Westsahara

Von Rolf Schneider [1]


Wüsten besitzen etwas Faszinierendes. Unwillkürlich denken wir an die bunten Bilder aus den Reiseprospekten mit endlosen Dünenfeldern, bunten Kamelkarawanen, sattgrünen Oasen und Palmenhainen. Aber all dies wird man in der Westsahara vergeblich suchen. Wer aber interessante Landschaften sehen, nahezu unberührte Natur spüren und Menschen kennenlernen möchte, die dieser wilden Natur unter extremen Bedingungen ihre tägliche Existenz abtrotzen müssen, ist hier gerade richtig. Denn für ihn zeigt die Westsahara wie ein aufgeschlagenes Buch der Naturgeschichte vielfältige Landschaftsformen, die unterschiedlichsten Stadien der Erosion, durch die Evolution hervorgebrachte besondere Strategien und Formen der Anpassung und des Überlebens von Pflanzen und Tieren. Und sie erlaubt uns mit ihren geologischen Formationen, Fossilien und Felszeichnungen einen Blick in die Geschichte der Erde und der Menschheit.

Mit einer Fläche von 7 Mio. km² ist die Sahara nicht nur die größte Wüste unserer Erde sondern wird auch hinsichtlich ihres Formenschatzreichtums von keiner anderen übertroffen (CRAPF 2002). Es gibt viele Versuche, diesen Großraum geographisch einzuteilen. So unterscheidet SCHIFFERS (1971) geographisch einen westlichen, östlichen und zentralen Teil. Demnach bezeichnen wir mit Westsahara im weitesten Sinn das Gebiet zwischen Atlantik und den Vorländern der zentralen Gebirgsmassive, das von Westen nach Osten auf etwa 400 m ansteigenden Hochflächen gebildet wird (MARTIN 2004). Aber auch pflanzengeographisch lässt sich die Westsahara oder "Sahara occidental" definieren (QUÉZAL 1965). Sie umfasst ein Gebiet, das vom stärker mediterran geprägten Süden Marokkos (Sahara nord-occidental) im Norden bis etwa zum mauretanischen Adrargebirge (Sahara meridional) im Süden reicht, sich im Osten an die ozeanisch beeinflusste Küstenregion (Sahara atlantique) anschließt und im Westen durch die Eglabs und die Tanezrouft (Sahara central) begrenzt wird.

Im engeren Sinne schließlich verbirgt sich hinter dem Begriff Westsahara ein bis heute geteiltes Land mit wechselvoller Geschichte: die Demokratische Arabische Republik Sahara (DARS). Noch sind zwei Drittel des Landes von Marokko okkupiert, der Osten jedoch gilt als befreites Gebiet und wird von der POLISARIO kontrolliert. Obwohl dieses Territorium seit Abschluss des Waffenstillstandes 1991 als friedlich gilt, sind die Spuren von Kolonialismus und Krieg noch lange nicht überwunden. Verluste an biologischer Diversität, wie sie GOLDAU (2008) eindrucksvoll beschreibt, sind nur ein Aspekt. Viel schwerer wiegt der durch Vertreibung und jahrzehntelanges Leben in Flüchtlingslagern drohende Verlust der kulturellen Identität, die auf der traditionellen nomadischen Lebensweise beruht. Damit drohen von Generation zu Generation überlieferten Erfahrungen und Fertigkeiten zu verschwinden, ohne die eine künftige nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen nicht möglich sein wird. Darüber hinaus können Landschaft und Natur natürlich auch touristische Magnete sein, die für die weitere wirtschaftliche und politische Entwicklung des Landes Impulse setzen.

Pflege und Schutz kultureller Traditionen und der Natur kristallisieren sich deshalb in der DARS zunehmend als zukunftsträchtige Ziele heraus. Um etwas zu schützen, muss man es kennen. Unser Wissen um die Naturausstattung der Westsahara ist jedoch mehr als lückenhaft. Lediglich die geologische Kartierung, die im Focus internationaler wirtschaftlicher Interessengruppen liegt, ist weit fortgeschritten (SCHLÜTER 2006). Defizite resultieren einerseits aus den klimatischen Extrembedingungen, die jegliche Art von Feldforschung bisher meist auf Sondierungsreisen begrenzten. Selbst diese sind bis heute durch die besondere politische Situation des Landes nur eingeschränkt möglich. Problematisch ist außerdem, dass als Folge von langer kolonialer Unterdrückung und Krieg bisher an eine eigenständige wissenschaftliche Erforschung des Gebietes nicht zu denken war. Alle grundlegenden vegetationskundlichen und faunistischen Arbeiten (QUÉZEL 1965, SAUVAGE 1946 und 1949, VALVERDE 1957) stammen aus der Zeit der spanischen Kolonialherrschaft. Hier existiert zweifellos Nachholbedarf.


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AUFRUF:

Beobachtungen und Funde von Pflanzen und Tieren bitte mitteilen!

(Foto: Kritische Ökologie/ag)

(Foto: Kritische Ökologie/ag)

Die Natur mit ihrem Reichtum an Lebensräumen, Pflanzen und Tieren ist ein wichtiger Schatz für die Westsahara. Eine nachhaltige und schonende Nutzung der Naturreichtümer ist ein wichtiger Faktor für die erfolgreiche sozio-ökonomische Entwicklung. Unsere Kenntnisse sowohl über die naturräumliche Ausstattung, als auch die Pflanzen- und Tierwelt der befreiten Gebiete der Westsahara sind bedingt durch die jahrzehntelangen militärischen Konflikte sehr begrenzt. Tiere und Pflanzen, ihre Verbreitung und Häufigkeit, können als biologische Indikatoren wichtige Hinweise zum allgemeinen ökologischen Zustand und zur weiteren Nutzungsfähigkeit der Naturgüter, über Belastungen und Störungen des Naturhaushaltes geben. Dazu ist allerdings zuerst einmal eine genaue Erfassung des Status quo, eine Inventarisierung notwendig.

Wir rufen Euch deshalb als Gäste der Wüste auf, uns Eure Beobachtungen und Funde von Pflanzen und Tieren mitzuteilen. Wichtig für eine wissenschaftliche Dokumentation sind Angaben zu
- Art (möglichst Fotobeleg mit wichtigen Erkennungsmerkmalen) - Fundort (möglichst GPS-Daten) - Funddatum/Zeit - Fundumstände (Lebensraumtyp, Begleitumstände, Verhaltensäußerungen bei Tieren).

Wir sind für alle Mitteilungen dankbar. Unser Ziel ist die Entwicklung einer Datenbank, auf deren Grundlage die DARS schon in einer ersten Stufe eine gezielte Entwicklung eines naturverträglichen Tourismus in den befreiten Gebieten einleiten könnte.

Meldungen bitte an:
PD Dr. R. Schneider - Rolf.Schneider@rz.hu-berlin.de
Institut für Biologie der HU/AG Vergl. Zoologie
Philippstr. 13
D - 10115 Berlin


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Uns erlaubte glücklicherweise eine Sondierungsreise unter Schirmherrschaft des Ministeriums für Jugend und Tourismus der DARS im Frühjahr 2009 einen kurzen Überblick über die Naturräume in den befreiten Gebieten der Westsahara sowie deren Pflanzen- und Tierwelt. Die Reise führte uns aus der Hammada von Tindouf, wo auf algerischem Boden die Flüchtlingslager liegen, in den Zemmour und weiter südlich, quer durch mauretanisches Gebiet in den Norden des Tiris, beides traditionelle Weidegründe für die Viehherden der Nomaden.

Abb. 1: Schichtstufen mit Hammada, vorgelagertem Pediment und Schwemmfächern am Wadi Ternit

Abb. 1: Schichtstufen mit Hammada, vorgelagertem Pediment
und Schwemmfächern am Wadi Ternit

Beim Durchfahren von Zemmour und Tiris glaubt man, in einem Lehrbuch der Geomorphologie zu blättern. Man kann hier fast alle Landschaftsformen einer tropischen Wüste finden. Lediglich Dünenmeere (Ergs) findet man eher im Arzefal und in Küstennähe außerhalb unserer Route. Der Norden wird bestimmt durch die Hochebene der Hammada von Tindouf und die Schichtstufenlandschaft des Saquiet el Hamra (Abb. 1). Die Auffaltung der paläozoischen Schichtstufen erfolgte durch den sich darunter schiebenden präkambrischen Reguibatsattel, der weite Teile der Westsahara prägt (BRENNEISEN 1985). Es fällt nicht schwer, hier Fossilen zu entdecken (WENDT & KAUFMANN 2006). Beim Besuch nomadisierender Familien im Raum Tifariti (s. SMAJDLI 2009), zeigte man uns säckeweise Pantoffelkorallen (Calceola sandalina), Leitfossilien aus dem Devon. Die Hammada, eine aus Gesteinsbuchstücken bestehende Fels- und Schuttwüste, ist hier die dominierende Oberflächenform. Sie ist das Produkt der in ariden Regionen dominierenden physikalischen Verwitterungsprozesse, insbesondere der Temperatur- und Salzsprengung des Gesteins. Der zweite wichtige landschaftsbildende Prozess ist die Windabtragung. Feinere Partikel werden durch den nahezu ständig wehenden Wind (es gibt kaum mehr als 30 windfreie Tage pro Jahr in der Sahara, MARTIN 2004) ausgeblasen. Pflanzenwurzeln können in die unter der Gesteinsschicht liegenden Wüstenrohböden (BESLER 1992), die zudem noch äußerst nährstoffarm und trocken sind, kaum eindringen. Lediglich dort, wo sich in Bodenvertiefungen, am Fuß oder in Spalten von Gesteinsansammlungen Sand absetzt oder angeschwemmt wird, kann sich eine spärliche Pflanzendecke entwickeln (Abb. 2). Charakteristische Pflanzenarten sind hier z.B. die Rose von Jericho (Anastatica hierochuntica), Duftendes Bubonium (Bubonium graveolens) verschieden Federgräser (Stipagrostis spec.)

Abb. 2: In der sengenden Sonne vertrocknet: Die Rose von Jericho (Anastatcia hierochuntica) - eine Charakterpflanze der Hammada

Abb. 2: In der sengenden Sonne vertrocknet:
Die Rose von Jericho (Anastatcia hierochuntica) -
eine Charakterpflanze der Hammada

Ganz anders sieht die Situation in den Wadis aus, die im nördlichen Zemmour ein dichtes Trockentalnetz bilden. Im Schwemmsand dieser bestenfalls periodisch Wasser führenden Flusstäler ist Wasser gespeichert. Die Austrocknung der oberen Sandschicht verhindert einen kapillaren Aufstieg und eine schnelle Verdunstung. Mit Hilfe tiefreichender oder flächig ausgebreiteter Wurzelsysteme nutzen Pflanzen dieses Wasser. Die als Acacia-Panicum (QUÉZEL 1965) bezeichnete Wüstensavannenvegetation, die sich hier ausbreitet, bildet zwar wegen der Konkurrenz um das Wasser nie eine geschlossene Vegetationsdecke, ist aber mit Sicherheit der artenreichste Lebensraum (Abb. 3).

Abb. 3: Eine majestätische Akazie im Wadi Erni - Acacia raddiana, der Charakterbaum der Sahara

Abb. 3: Eine majestätische Akazie im Wadi Erni -
Acacia raddiana, der Charakterbaum der Sahara

Neben den namengebenden Leitarten Sahara-Akazie (Acacia raddiana) und Rispenhirse (Panicum turgidum) findet man in der Regel noch die Dickblättrige Maerua (Maerua crassifolia) und Zickzack-Dorn (Ziziphus lotus).

Bewegt man sich weiter nach Süden auf den aus Granit bestehenden Reguibatschild zu, treten die jüngeren Schichtstufen zurück. An ihre Stelle treten Inselberge, die charakteristischen Landschaftselemente des Zemmour. Zunächst sind das sogenannte zonale Inselberge, die auf ihrem Granitsockel Reste der vormals mächtigen paläozischen Schichten tragen und die flächenhaft erodierten Ebenen oft als Tafelberge majestätisch überragen (Abb. 4). Im Falle des Rkeyiz Lemgasem unweit von Tifariti sind dies Sandsteine aus dem Ordovizium. Dieser langgestreckte, wild zerklüftete Berg birgt zudem zahlreiche Höhlen mit Felszeichnungen als Zeugnisse prähistorischen Lebens. Er ist damit nicht der einzige seiner Art im Zemmour, mit 80 bemalten Höhlen aber sicher der bedeutendste (SOLER SUBILIS 2006) und wurde deshalb von der Regierung der DARS als archäologisches Schutzgebiet ausgewiesen. Bald tauchen andere bizarre Formationen auf - azonale Inselberge, bestehend aus dem Grundgestein Granit, meist in fortgeschrittenem Erosionszustand. Man sieht Blockhalden unerhörter Dimension mit Gesteinsbrocken von mehreren Metern Durchmesser, wie Nüsse durch Kernsprünge gespalten und ahnt die Kräfte der physikalischen Erosion (Abb. 5). Inselberge sind Inseln im besten Sinne des Wortes, sie bergen eigenständige, reichhaltige Biotope, die einen Gegensatz zur umgebenden Stein- oder Kieswüste bilden (Abb. 6). Ursachen dafür sind ein spezifisches Mikroklima und durch lokale Verwitterung in Spalten und Ritzen festgehaltener Sand und Wasser. QUÉZEL (1965) beschreibt dafür eine eigenständige Pflanzengesellschaft mit Charakterarten wie z.B. Dickblättrige Maerua (Maerua crassifolia), Meerträubel (Ephedra rollandii), Glatte Baumschlinge (Periploca laevigata) und Dreilappiger Essigbaum (Rhus tripartitia).

Bild links - Abb. 4: Zonaler Inselberg mit gut sichtbarer Schichtung der geologischen Formationen Bild i.d. Mitte - Abb. 5: Gewaltige physikalische Kräfte - Wollsackverwitterung an einem Granitinselberg Bild rechts - Abb. 6: Inselbergvegetation im Archäologischen Park Rkeyiz Lemgasem: Dreilappiger Essigbaum (Rhus tripartitus), Tamariske (Tamarix spec.), Sahara-Akazie (Acacia raddiana) und Barleria schmittii

Bild links - Abb. 4: Zonaler Inselberg mit gut sichtbarer Schichtung der geologischen Formationen

Bild i.d. Mitte - Abb. 5: Gewaltige physikalische Kräfte - Wollsackverwitterung an einem Granitinselberg

Bild rechts - Abb. 6: Inselbergvegetation im Archäologischen Park Rkeyiz Lemgasem: Dreilappiger Essigbaum (Rhus tripartitus), Tamariske (Tamarix spec.), Sahara-Akazie (Acacia raddiana) und Barleria schmittii

Der Übergang vom Zemmour in den Tiris ist fließend. Den Grundstock des Tiris bildet eine präkambrische Ebene aus Gneisen und Granit. Paläozoische Intrusionen sind heute als Inselberge sichtbar, die auch hier landschaftstypische Elemente bilden. Diese gewaltigen Granitmassive liegen aber südlich unserer Exkursionsroute, die nördlich von Mijek endete. Dominierende Oberflächenform ist hier neben der Hammada die Kieswüste (Reg). Auch diese ist nahezu vegetationslos, da die durch Steinchen verfestigte Bodenoberfläche kaum von Pflanzenwurzeln zu durchdringen ist. Vielerorts ist die Oberfläche aber leicht wellig, so dass sich hier Sandablagerungen bilden können, die bisweilen sogar das Auftreten perennierender Pflanzen ermöglichen. Diese schmalen, im Extremfall nur wenige Meter breiten und einige hundert Meter langen Streifen sind die einzigen Futterquellen für die Tierherden der nomadisierenden Familien (Abb. 7). Neben verschiedenen Süßgräsern (Stipagrostis spec.) sind dies z.B. Nucularia perrini, Drüsige Fagonie (Fagonia glutinosa) und Niederliegende Sahararose (Neurada procumbens).

Abb. 7: Kärgliche Kost für Weidetiere - Vegetationsstreifen mit dürrem Gras (Stipagrostis spec.) und Affodil (Asphodelus tenuifolius)

Abb. 7: Kärgliche Kost für Weidetiere -
Vegetationsstreifen mit dürrem Gras (Stipagrostis spec.)
und Affodil (Asphodelus
tenuifolius)

Der Norden des Tiris wird durch ein weiteres landschaftsprägendes Element aus dem Formenschatz der Wüsten bestimmt - die Sebhas. Dabei handelt es sich um abflusslose Salzpfannen, in die die Binnenentwässerung erfolgt. Das Wasser verdunstet allerdings schnell und hinterlässt Salzkrusten (Abb. 8). Teilweise sind die Sebhas stark übersandet und bei Trockenheit mit dem Geländefahrzeug passierbar. Da hier kein Pflanzenwachstum möglich ist, fährt man durch eine kilometerweite Ödnis. Lediglich in den Randbereichen können sich salztolerante Pflanzen ansiedeln wie z. B. Tamarisken (Tamarix spec.), Jochblatt (Zygophyllum gaetulum), Sode (Suaeda vermiculata) oder Salzkraut (Salsola foedita).

Abb.8: Salzschollen bedecken eine riesige Ebene - die Sebha Agzumal

Abb.8: Salzschollen bedecken
eine riesige Ebene - die Sebha Agzumal

Im Vergleich zu den angrenzenden Maghrebstaaten ist die Flora der Westsahara mit ca. 330 Arten höherer Pflanzen relativ artenarm (MOORE 1991). Diese Zahl erscheint zunächst recht klein, denn einige Arten aus den angrenzenden Vegetationszonen dringen durchaus in dieses Gebiet vor. Aber wir finden in der Westsahara eben durchweg aride Bedingungen. Eine Jahressumme von weniger als 50 mm Jahresniederschlag und eine jährliche Durchschnittstemperatur von 22,3°C im Inneren des Landes (ZAHN 1990; im Vergleich dazu Berlin mit ca. 600 mm und ca. 8,5°C) stellen Extrembedingungen dar. Ständiger Wassermangel, Hitze und tägliche Temperaturschwankungen von manchmal mehr als 50°C, intensive Sonneneinstrahlung, nährstoffarme und meist salzhaltige Böden haben zu erstaunlichen Anpassungen und Überlebenstechniken in der Pflanzenwelt geführt. Für den interessierten Beobachter wird Ökologie hier geradezu erlebbar, und das ist eben das Faszinierende am Ökosystem Wüste.

Wenn man wie wir im Februar/März nach den Winterregen durch die Westsahara fährt, sind selbst Teile der sonst so unwirtlichen Hammada voller Blüten. Dies sind zum großen Teil sogenannte Therophyten, einjährige Pflanzen, die etwa 30% der in der Sahara occidental vorkommenden Arten ausmachen (QUÉZEL 1965). Ihr Trick besteht darin, die ungünstige Zeit in Samenruhe zu überdauern. Bei Regen keimen dann diese Pflanzen, aber nicht sofort, sondern erst bei einer hinreichenden Regenmenge und auch nicht alle. Eine Reserve für alle Fälle bleibt im Boden. Darunter sind sehr attraktive Blütenpflanzen, wie der zartrosa Ampfer (Rumex vesicarus) oder die violett/gelbe Weichhaarige Lupine (Lupinus pilosus). Sogenannte Geophyten, die mit unterirdischen Speicherorganen überdauern, haben es in den wenig tiefgründigen Rohböden schwer (lediglich ca. 2% der hier vorkommenden Arten). Hiervon begegnet uns häufig auf Sandinseln der Schmalblättrige Affodil (Asphodelus tenuifolius). Die übrigen Pflanzen sind überwiegend ausdauernde Kräuter (etwa 25%) oder Sträucher und Bäume. Die Sträucher stellen offenbar einen besonders erfolgreichen Lebensformtyp in den Wüsten dar. Viele Pflanzenfamilien, die wir zuhause nahezu ausschließlich als Kräuter kennen, wie z. Kreuzblüten-, Korbblüten-, Schmetterlingsblütengewächse oder Winden sind hier mit strauchförmigen Arten vertreten. Zusätzlich beobachten wir auffallende Schutzmechanismen gegen Wassermangel, wie Verkleinerung der verdunstenden Blattoberflächen, völligen Verzicht auf Blätter oder Wasserspeicherung (Sukkulenz). Zum Schutz gegen Überhitzung bilden einige Pflanzen dichte Behaarung aus. Akazien, deren Wurzeln bis in Tiefen von über 30 m zum Grundwasser vordringen können, leisten sich zur Abkühlung sogar den Luxus der Transpiration. Auch Schutzeinrichtungen gegen Fressfeinde sind verbreitet. Dabei setzen viele Sträucher und Bäume auf Dornen, einige krautige Pflanzen wie z. B. Wolfsmilchgewächse (Euphorbiacea) auf Gift. Ein besonderer Überlebenskünstler ist das Jochblatt Zygophyllum gaetulum, ei ne der häufigsten ausdauernden Stauden in der Westsahara (Abb. 9): Es hat keine Blätter, ist sukkulent, salztolerent und hat einen besonderen Stoffwechsel, der es ihm erlaubt, tagsüber alle Spaltöffnungen geschlossen zu halten.

Abb. 9: Ein Überlebenskünstler - das Jochblatt Zygophyllum gaetulum

Abb. 9: Ein Überlebenskünstler - das Jochblatt Zygophyllum gaetulum

Auch Tiere werden durch die klimatischen Bedingungen vor extreme Herausforderungen gestellt. Für Pflanzenfresser kommt erschwerend hinzu, dass Pflanzenwachstum über längere Zeit ausbleibt. Größere, hochmobile Vögel und Säuger, auch die Wüstenheuschrecke (Schistocerca gregaria) können solchen Nahrungsengpässen durch Migration entgehen, letztendlich funktioniert ja auch die Wanderweidewirtschaft nach diesem System. Andere Pflanzenfresser haben sich auf den Genuss trockener Sämereien und Pflanzenteile spezialisiert, die immer zur Verfügung stehen. Physiologische, anatomische und Verhaltensanpassungen sichern die Tiere zusätzlich gegen Überhitzung und Wassermangel ab. Die Artenzahl bleibt in Wüsten allerdings immer vergleichsweise gering, dafür umfasst das Verbreitungsgebiet der hier vorkommenden Arten meist die gesamte Sahara. Auch die Individuendichten - zumindest die der größeren Arten - sind niedrig. Die individuenreichste Tiergruppe bilden die Ameisen. Häufig sind die geschäftig umherlaufenden Wüstenameisen (Cataglyphis bombycina) zu sehen, die ein silbriger "Pelz" vor der Hitze schützt. Viele Insekten- und Säugetierarten sind zudem nachtaktiv, um die Tageshitze zu meiden und bleiben so für uns unsichtbar.

Zusammenfassende Darstellungen über die Wirbellosenfauna der Westsahara fehlen gänzlich. Neben den schon genannten Insekten findet man vor allem Spinnentiere, die die gleichen wassersparenden Exkretionsmechanismen aufweisen wie die Insekten. Dazu gehören Skorpione, Webspinnen und die bei uns in Europa unbekannten Walzenspinnen (Solifugae). Ihrer Auffälligkeit und Größe wegen sollen noch zwei Insektenarten hervorgehoben werden. Einmal ist das der Linienschwärmer (Hyles livicornia), der nachts vom Licht der Lampen angelockt wird und dessen genauso knallbunte Raupe, die sich von giftigen Wolfsmilchgewächsen ernährt, "Panzerketten" ähnliche Spuren im Sand hinterlässt. Genauso interessant ist der daumenlange Dominolaufkäfer (Anthia venator), der bei Gefahr mit übelriechender, ätzender Essigsäure "schießt".

Am meisten wissen wir über Reptilen und Vögel, allerdings liegt der Schwerpunkt der Beobachtungen im marokkanisch besetzen Teil der Westsahara. Nach BONZ & GENIEZ (1996) wurden im gesamten Gebiet der Westsahara bisher zwei Amphibien- und 40 Reptilienarten nachgewiesen. Nachweise für die befreiten Gebiete sind bisher mehr als lückenhaft. Reist man wie wir früh im Jahr durch das Land, wenn die Temperaturen für uns erträglich sind (nach eigenen Messungen: min. 10,3°, max. 31,2°C), dann wird man nur wenige dieser Tiere zu Gesicht bekommen. Wir konnten fünf Reptilienarten nachweisen. Am auffälligsten sind schon zu dieser Jahreszeit die Fransenfinger (Acanthodactylus boscianus) - kleine Eidechsen, die vorwitzig aus ihren Schlupfhöhlen schauen, um darin wieder blitzartig zu verschwinden (Abb. 10) oder die Dornschwanz-Agamen (Uromastix acanthinurus), die man auch hin und wieder als "Spielzeug" für die Kinder in den Nomadenlagern findet.

Abb. 10: 'Fransen'förmige Schuppen an den Füßen erhöhen die Mobilität im Sand - Fransenfinger (Acanthodactylus boskianus)

Abb. 10: "Fransen"förmige Schuppen an den Füßen erhöhen die Mobilität
im Sand - Fransenfinger (Acanthodactylus boskianus)

Die Anzahl der in der gesamten Westsahara vorkommenden Vogelarten wird durch BIRD LIFE INTERNATIONAL (2009) einschließlich der Durchzügler und Wintergäste auf 208 beziffert. Auch hier fehlt jegliche Übersicht für die befreiten Gebiete. Vögel bekommt man als interessierter Saharareisender noch am ehesten zu sehen, obwohl man manchmal Dutzende von Kilometern durch die hitzeflimmernde Wüste fahren muss, um einen der charakteristischen Rennvögel (Cursorius cursor) aufzuschrecken. Dafür wird man, wenn man am Morgen nach nächtlicher Rast aus dem Zelt kriecht, schon neugierig von Wüstenraben (Corvus ruficollis) beäugt. Etwas mehr Glück hat man in den Wadis, den schütter bewachsenen Sandstreifen in der offenen Wüste oder an den Bergen. Im Frühjahr kann man hier mit etwas Glück rastende Zugvögel aus Europa beobachten. GOLDAU (1999) teilt dazu eine Reihe interessanter Fakten mit. Auch wir beobachteten ziehende Schwarzmilane (Milvus migrans), Bachstelzen (Motacilla alba), Schafstelzen (Motacilla flava) und Rauchschwalben (Hierundo rustica). Zu den dauerhaften Bewohnern der offenen Wüste gehören vor allem die Lerchen, von denen hier gleich zehn Arten auftreten. Beeindruckend sind vor allem die Wüstenläuferlerche (Alaemon alaudipes) und die mit einem mächtigen Schnabel ausgerüstete Knackerlerche (Rhampocoris clotbey). Geradezu charakteristisch für Berghänge und Blockhalden ist der Saharasteinschmätzer (Oenanthe leucopyga) während in den Dornsträuchern der Wadis vor allem die lärmenden Akaziendrosslinge (Turdoides fulvus) auffallen.

Säugetiere wird man mit Ausnahme der nahezu überall frei herumstreifenden Kamele (Camelus dromedarius) sowie der Ziegenherden (Capra hircus) der Nomaden als "normaler" Reisender kaum zu Gesicht bekommen. Bestenfalls sieht man nachts Wüstenspringmäuse (Jaculus jaculus) im Scheinwerferlicht des Geländewagens. Dabei gehört die Westsahara zum natürlichen Verbreitungsgebiet der wüstentypischen Wiederkäuer und großen Beutegreifer. VALVERDE (1957) führt noch 15 Säugerarten namentlich für die Westsahara auf, weist aber schon in den 1950er Jahren auf Verluste durch exzessive Bejagung der Großtierfauna hin. Dieser Ausrottungsprozess hat sich zweifellos während der spanischen Kolonialherrschaft und während des Krieges fortgesetzt (GOLDAU 2008). Über Vorkommen, Verbreitung und Häufigkeit von Kleinsäugern ist so gut wie nichts bekannt. Interviews in den Nomadenlagern, insbesondere mit den älteren Männern, erbrachten lediglich vage Hinweise auf die Existenz jagdbarer Wildtiere. Insgesamt sind unsere Kenntnisse hier mehr als unbefriedigend.

Zweifellos hält die Natur der Westsahara noch viele Geheimnisse für uns bereit, die es im Interesse der künftigen Entwicklung des Landes zu lüften gilt. Unerlässlich für einen Ausbau des Tourismus wäre eine Inventarisierung und Kartierung von Naturdenkmälern und prähistorischen Stätten. Auf der anderen Seite ist allein schon aus der Sicht des Erhalts der Nutzungsfähigkeit der Naturgüter eine Erfassung des Zustandes der Flora und Fauna von Bedeutung. Darauf ließen sich Monitoring-Systeme aufbauen, mit deren Hilfe einer Übernutzung und Zerstörung der Natur wirksam begegnet werden könnte. Sicherlich ist dafür heute noch unsere Unterstützung nötig. Der Schwerpunkt sollte aber darin liegen, die entsprechenden Kompetenzen vor Ort zu entwickeln.

Fotos: Alle 10 Fotos im Artikel stammen vom Autor, die er während unserer Erkundungsreise im Februar 2009 in den befreiten Gebieten der Westsahara gemacht hat.


Studienreisen in die Westsahara

(Foto: Kritische Ökologie/ag)

(Foto: Kritische Ökologie/ag)

In Kooperation zwischen der Abteilung für Jugend und Sport der saharauischen Regierung und dem Zentrum für Europäische und Orientalische Kultur (ZEOK) e.V. werden Studienreisen in die befreiten Gebiete der Westsahara angeboten. Als Gäste der Wüste reisen wir mit saharauischen Freunden in ein geteiltes und vergessenes Land. Durch solche Begegnungen soll der Sinn für eine nachhaltige Entwicklung und einen dauerhalten und gerechten Frieden gestärkt werden.
Nähere Information erhalten Sie beim ZEOK: www.zeok.de
Zentrum für Europäische und Orientalische Kultur e.V.
Dresdner Str., 8204317, Leipzig, Tel. 0341-5298027
Ihr Ansprechpartner ist Dr. Wolf-Dieter Seiwert: w-d-seiwert@zeok.de


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Literatur

BESLER, H.(1992): Geomorphologie der ariden Gebiete. - Wiss. Buchges., Darmstadt.
BIRD LIFE INTERNATIONAL (2009): Avibase - Vogel-Kontrolllisten der Welt: Westsahara. - http://avibase.bsc-eoc.org/
BONS, J. & P. GENIEZ (1996): Amphibiens et Reptiles du Maroc (Sahara Occidental compris). Atlas biogéographique. - Asooc. Herpetol. Espanola, Barcelona.
BRENNEISEN, CH. M. (1985): Das Ressourcenpotential der Westsahara und seine Bedeutung für die Etablierung eines neuen Staates. - Diplomarb. Geograph. Inst. Univ. Hannover.
CRAPF, C. (2002): Die Wüsten der Erde. - In: JOGER, U. & U. MOLDRZYK (Hrsg.): Wüste. Wiss. Buchgesellschaft, Darmstadt. 40-45.
GOLDAU, A. (1999): Vögel, die uns mit der Westsahara verbinden. - Kritische Ökologie Nr. 50 - 16[1]: 21-27, Göttingen/Berlin
GOLDAU, A. (2008): Westsahara - Zerstörung der Biodiversität durch modernen Kolonialismus.- Kritische Ökologie Nr. 70 - 23[1]: 15-23, Göttingen/Berlin [Anm. der SB-Red.: Im Schattenblick unter Infopool → Umwelt → Fakten → VIELFALT/115: Westsahara - Zerstörung durch modernen Kolonialismus (KRITISCHE Ökologie) zu finden]
MARTIN, M. (2004): Die Wüsten der Erde. 5. Aufl. - Frederking & Thaler, München.
MOORE, D. M. (HRSG.) (1991): Das Pflanzenreich. - Time-Life, Amsterdam.
QUÉZEL, P. (1965): La Végétation du Sahara. Du Tchad à la Mauretanie. - G. Fischer, Stuttgart.
SAUVAGE, CH. (1946): Notes botaniques sur le Zemmour oriental. - Mém. Off. nat.antiacridien 2. Alger.
SAUVAGE, CH. (1949): Nouvelles notes botaniques sur le Zemmour oriental. - Mem. Soc. Hist. nat. Afr. N., Trav. dédiés à R. MAIRE.
SCHIFFERS, H. (1971): Die Sahara und ihre Randgebiete. Darstellung eines Naturgroßraumes. Band I: Physiogeographie. - Weltforum Verlag, München.
SCHLÜTER, T. (2006): Geological Atlas of Africa. - Springer, Berlin, Heidelberg.
SMAJDLI, J. (2009): Die Gäste der Wüste - Besuch bei nomadisierenden Familien in den befreiten Gebieten der Westsahara, Kritische Ökologie Nr. 72 - 24[1]: 16-25; Göttingen/Berlin [Anm. der SB-Red.: Im Schattenblick unter Infopool → Unterhaltung → Reisen → BERICHT/081: Die Gäste der Wüste - bei nomadisierenden Familien der Westsahara (KRITISCHE Ökologie) zu finden]
SOLER SUBILIS, J. (2006): Late Prehistorical painings in the Zemmur (Western Sahara). - Inora Newsletter # 45. - www.inoraonline.com.
VALVERDE, J. A. (1957): Aves del Sahara Espanol (Estudio ecologico del Deserto). - Inst. Estud. Afric., Madrid.
WENDT, J. & B. KAUFMANN (2006): Middle Devonian (Givetian) coral-stromatoporoid reefs in West Sahara (Morocco). - J. Afic. Earth Sci. 44, 339-350.
ZAHN, U.(1990): Das Klimatabellenbuch. 2. Aufl. - Westermann, Braunschweig.

[1] Unser Autor nahm an der biologisch-ethnologischen Erkundungsreise durch die Hammada, den nördlichen und südlichen Zemmour und der Tiris im Februar d.J. teil. Er arbeitet als Privatdozent für Zoologie an der Humboldt-Universität zu Berlin. In der vorherigen Ausgabe berichtete Judit SMAJDLI vor allem über die ethnologischen Aspekte unserer Reise.
[Anm. der SB-Red.: s. www.schattenblick.de → Infopool → Unterhaltung → Reisen →
BERICHT/081: Die Gäste der Wüste - bei nomadisierenden Familien der Westsahara (KRITISCHE Ökologie)]


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Das saharauische Komitee zur Unterstützung der UN-Resolutionen und zum Schutz der natürlichen Ressourcen der Westsahara (CSPRON)(*) bezichtigt die marokkanische Besetzungsmacht den Talha, den Symbolbaum der Sahara, auszurotten.

Talhas (Acacia raddiana) im Wadi Ternit im befreiten Teil des Zemmour (Foto: Kritische Ökologie/ag)

Talhas (Acacia raddiana) im Wadi Ternit im befreiten Teil des Zemmour
(Foto: Kritische Ökologie/ag)

Die landschaftsprägenden Bäume werden von den marokkanischen Truppenverbänden abgeschlagen und als Feuerholz verwendet bzw. verköhlert. Eine Kontrolle darüber gibt es nicht: Der TALHA ist in den besetzten Gebieten nahezu völlig ausgerottet.
Der TALHA, der Symbolbaum der Sahara, gilt bei den Wüstenbewohnern als heiliger Baum und als Quelle der Inspiration. In seinem Schatten zu lagern, sich auszuruhen, bietet Schutz vor den gleißenden Strahlen der Sonne und verleiht neue Energie. Der Standort eines TALHA, wo er wächst und gedeiht, ist ein "Kraft-Ort" für die Nomaden der Sahara.
Die zarten Blätter des Baumes werden nach Rezepten der traditionellen Heilkunde zu Arzneien verarbeitet; diese finden Anwendung gegen verschiedene Krankheiten wie Magen- und Darmbeschwerden und zur Senkung von Fieber. Der ALK, das Harz, welches der TALHA absondert, hat eine Art antihistaminische Wirkung und wird von den Wüstenbewohnern zur Behandlung von Allergien, Entzündungen, Magendarmkrankheiten, zum Einreiben und auch als Schmerzmittel allgemein verwendet.
Das ergiebig wachsende Laub und die Früchte dienen als Futter für die Tiere. Die taninreiche Rinde wird als Gerbstoff für die Lederverarbeitung verwendet. Der Gummisaft ist essbar; getrocknet wird er bei der Zubereitung des Tees, zusammen mit viel Zucker, dem traditionellen Getränk der Saharauis, beigemischt und lässt ihn besonders stark aufschäumen.
Andere Teile des Baumes, darunter Wurzeln, Triebe und Hülsen, werden von den Wüstenbewohnern für die verschiedensten Zwecke genutzt; mit dem DABUS, einem Knüppel aus dem Wurzelholz des TALHA, werden die Kamele angetrieben und gelenkt.
Der TALHA, der auch von zahlreichen saharauischen Poeten besungene Baum, ist Sinnbild für die nomadische Kultur: ein Symbol für Einklang und Frieden für Mensch und Tier. Der TALHA ist ein Teil der kulturellen Identität des saharauischen Volkes.
Die fremden Truppen haben keinerlei kulturellen Bezug zu unserem Land und vernichten die natürliche Vegetation. CSPRON fordert die marokkanische Obrigkeit auf, der Zerstörung durch ihre Truppen ein Ende zu bereiten. CSPRON wendet sich an die internationale Gemeinschaft, der Vernichtung und Ausbeutung der natürlichen Ressourcen durch die marokkanische Besatzungsmacht in der Westsahara entschieden entgegenzutreten.

(*) Comité de apoyo al plan de resolución de Naciones Unidas y la protección de los Recursos Naturales del Sahara Occidental


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Quelle:
Kritische Ökologie, Nr. 73 Ausgabe 24 [2] Winter 2009/10, S. 4-10
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veröffentlicht im Schattenblick zum 1. März 2010