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STANDPUNKT/072: BUND Niedersachsen - "Atomkraftwerke abschalten!" (BUND NI)


BUND Landesverband Niedersachsen e.V. - Hannover, 14. März 2011

BUND Niedersachsen: Atomkraftwerke abschalten!


"Nach der schrecklichen Atomkatastrophe in Japan muss die Bundesregierung endlich handeln und die deutschen Atomkraftwerke abschalten", sagt Renate Backhaus, Atom-Expertin des BUND Landesverbands Niedersachsen e.V. "Wenn Frau Merkel das Aussetzen der schwarz-gelben Beschlüsse zur Laufzeitverlängerung ankündigt, reicht das keineswegs aus. Was muss denn noch passieren, damit die Politik endlich erkennt, dass diese Technologie nicht sicher ist?"

Der BUND befürchtet, dass Union und FDP die Wähler mit diesem Beschluss nur beruhigen wollen. Doch es komme einzig und allein darauf an, dass die Bundesregierung vor den bevorstehenden Wahlen auch beschließt, Atomkraftwerke in Deutschland endgültig stillzulegen. "Wenn Bundeskanzlerin Merkel sagt, nun sei es 'an der Zeit zum Innehalten, die Lage müsse analysiert werden', klingt das nicht, als ob tatsächlich etwas in Deutschland passieren wird", erklärt Backhaus. Der BUND Niedersachsen fordert Bundeskanzlerin Angela Merkel erneut auf, alle Atomkraftwerke in Deutschland umgehend vom Netz zu nehmen.

Von der Niedersächsischen Landesregierung fordert Backhaus: "Ministerpräsident McAllister muss nun Einfluss nehmen auf die Bundesregierung und sich für die Abschaltung der Meiler einsetzen. Schließlich ist Niedersachsen auch wegen der ungelösten Atommüllfrage besonders von der Atompolitik betroffen." Der BUND warnt seit langem davor, dass vor allem die älteren, deutschen Atomkraftwerke unlösbare Sicherheitsrisiken haben. Konstruktionsmängel und jahrelang ausgebliebene Nachrüstungen führten zu täglich steigenden Gefahren. Veraltete Reaktorgebäude und Sicherheitsbehälter, nicht dem Stand der Technik entsprechende Reaktordruckbehälter und Lagerbecken könnten nicht nachgerüstet werden. Auch Hubert Weiger, der Bundesvorsitzende des BUND sagt: "Atomkraft ist keine Lösung, sie schafft nur unlösbare Probleme und führt in die Katastrophe."

Neben dem neueren "Pannen-Meiler" Krümmel bei Hamburg müssten zuallererst die Reaktoren Biblis A und B, Phillipsburg 1, Neckarwestheim 1, Isar 1 sowie die AKW Unterweser und Brunsbüttel abgeschaltet werden. "Abschalten statt Aussetzen oder Aussitzen, das muss endlich Leitmotiv für das Handeln von Bundeskanzlerin Angela Merkel werden", so Weiger. Der BUND ruft heute zusammen mit anderen Organisationen dazu auf, sich an den in rund 400 Städten in ganz Deutschland stattfindenden Mahnwachen gegen die Atomkraft zu beteiligen. Eine Karte im Internet zeigt, wo überall Mahnwachen stattfinden werden (www.bund.net). Am Samstag, den 26. März, soll es bundesweit in mehreren Städten - darunter in Berlin und Hamburg - erneut Großdemonstrationen geben. Für den 9. April ist ein weiterer dezentraler Aktionstag gegen die Atomenergie geplant. Am Ostermontag, dem 25. April, wird es anlässlich des 25. Jahrestags der Tschernobyl-Katastrophe an 13 Atomkraftwerken und Atommüll-Standorten Großdemonstrationen geben.


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Quelle:
Presseinformation vom 14.03.2011
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
BUND Landesverband Niedersachsen
Goebenstr. 3a, 30161 Hannover
Tel.: 0511/965 69-0, Fax: 0511/662 536
E-Mail: presse.nds@bund.net
Internet: www.bund-niedersachsen.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 16. März 2011