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STANDPUNKT/138: BUND zum Ergebnis Lenkungskreis Stuttgart 21 - Horrorzahlen haben kurze Beine (BUND BW)


BUND Landesverband Baden-Württemberg - 30. Mai 2011

BUND zum Ergebnis Lenkungskreis Stuttgart 21: Horrorzahlen haben kurze Beine


Stuttgart. Enttäuscht äußert sich der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Baden-Württemberg, zu den Ergebnissen der heutigen Sitzung des Lenkungskreises zu Stuttgart 21. "Die Bahn stellt Horrorzahlen in den Raum und alle müssen folgen", kommentiert Dr. Brigitte Dahlbender, Landesvorsitzende des BUND das Ergebnis des Lenkungskreises. Das ein weiterer Bau- und Vergabestopp bis zur geplanten Volksentscheidung 410 Millionen Euro kosten und das Gesamtprojekt um drei Jahre verzögern würde, sei vor dem Hintergrund des tatsächlichen Planungschaos bisher nicht nachvollziehbar und nicht überprüfbar. Es stelle sich die Frage, ob die Deutsche Bahn als gewinnorientiertes Unternehmen der geeignete Akteur sei, ein gemeinwohlorientiertes Verkehrsprojekt transparent und nachvollziehbar umzusetzen.

"Die Bahn pokert hoch und versucht, von den eigenen Unzulänglichkeiten abzulenken", so Dahlbender. Sie verweist auf die noch offenen Ergebnisse des Stresstests, die aktuellen Probleme beim Grundwassermanagement sowie auf noch ungeklärte planerische Fragen im Filderbereich, bei der geforderten Anbindung der Gäubahn und der Barrierefreiheit des neuen Tiefbahnhofes. Zudem müsse der Fildertunnel in den Punkten Tunnelvortrieb und Abstand der Querstollen umgeplant werden, wie jüngst aus Bahnkreisen verlautete. "Solange diese Fragen und offenen Probleme nicht verbindlich gelöst sind, macht es fachlich keinen Sinn, weiter zu bauen und neue Aufträge zu vergeben", betont Dahlbender. "Da trifft es sich für die Bahn gut, den schwarzen Peter auf die neue Landesregierung abwälzen zu können und die eigenen Kostenrisiken gleich mit." Es sei vor diesem Hintergrund von der Deutschen Bahn AG unredlich, von Land und Bund eine vollständige Schadensfreistellung zu fordern. Zunächst müssten die eigenen Hausaufgaben gemacht werden. Der BUND forderte die Landesregierung auf, die Argumentation der Bahn rechtlich zu überprüfen.


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Quelle:
Presseinformation, 30. Mai 2011
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz e.V.
Landesverband Baden-Württemberg
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veröffentlicht im Schattenblick zum 1. Juni 2011