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STANDPUNKT/353: DNR verlangt Kurswechsel bei EU-Budgetverhandlungen (DNR)


Deutscher Naturschutzring (DNR)
Dachverband der deutschen Natur- und Umweltschutzverbände
Berlin, 7. Februar 2013

DNR verlangt Kurswechsel bei EU-Budgetverhandlungen



Vor den heute in Brüssel beginnenden Budgetverhandlungen der Regierungschefs hat der Deutsche Naturschutzring (DNR) Bundeskanzlerin Angela Merkel aufgefordert, die Frage wofür die Finanzmittel in Höhe von rund eine Billion Euro in den nächsten sieben Jahren ausgegeben werden sollen, in den Mittelpunkt zu stellen.

So müssten die Agrarsubventionen an ökologische Standards geknüpft, der Fonds für ländliche Entwicklung gestärkt und mindestens 20 Prozent des Budgets für den Klimaschutz ausgegeben werden, fordert der Dachverband der Natur- und Umweltschutzverbände. Die moderaten Vorschläge, die die EU-Kommission in diese Richtung gemacht hat, stehen im Einklang mit der Europa-2020-Strategie, die die Staats- und Regierungschefs unter Federführung von Bundeskanzlerin Merkel verhandelt hatten.

"Wenn selbst eine moderate Umschichtung der EU-Agrarsubventionen hin zu mehr 'grünen' Ausgaben nicht durchsetzbar ist, stellt sich doch die Frage, wessen Interessen Frau Merkel in Brüssel vertritt", sagte Hartmut Vogtmann, Präsident des DNR. "die der Großkonzerne oder die Interessen der Steuerzahlerinnen, der Verbraucher, der bäuerlichen Landwirtschaft und der Ökobäuerinnen". Erst kürzlich hätten wieder 25.000 Bürgerinnen und Bürger gezeigt, dass die aktuelle Agrarpolitik, die mit Vermaisung der Landschaft, Pestiziden und Agrarfabriken Menschen, Tiere und Natur schädigt, in der Bevölkerung keinen Rückhalt mehr hat.

"Wir haben Verständnis dafür, dass die krisengeschüttelten EU-Länder sparen wollen. Das muss aber an der richtigen Stelle geschehen und darf nicht auf Kosten künftiger Generationen passieren. Sonst riskieren wir, dass die EU weiter im Ansehen der Bürgerinne n und Bürger sinkt", fürchtet Helmut Röscheisen, Generalsekretär des DNR. "Die Staats- und Regierungschefs müssen endlich ein Einsehen haben und die Gelder so investieren, dass sie einen nachhaltigen Weg aus der Krise weisen. Das bedeutet, anstatt die nachhaltige ländliche Entwicklung kaputtzusparen, endlich den Hahn für Agrarsubventionen ohne Gegenleistungen für die Gesellschaft zuzudrehen."

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Quelle:
Pressemitteilung PM 02-2013, 07.02.2013
Deutscher Naturschutzring
Dachverband der deutschen Natur- und
Umweltschutzverbände (DNR) e.V.
Marienstr. 19-20, 10117 Berlin-Mitte
Tel.: 030/6781775-70, Fax: 030/6781775-80
E-Mail: info@dnr.de
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veröffentlicht im Schattenblick zum 8. Februar 2013