Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V. - Pressedienst, 6. September 2023
Wolfsdebatte: Viel Getöse, wenig tragfähige Lösungen
Krüger: Wolfsdebatte wird derzeit geführt, um von anderen Themen abzulenken
Berlin - Mit großer Emotionalität wird derzeit auf allen politischen Ebenen über den Wolf diskutiert. Dabei geht es nicht immer um den Wolf. Im Wahlkampf in den Bundesländern und im Machtkampf in der europäischen EVP-Fraktion werden eher Stellvertreterkonflikte auf dem Rücken des Wolfs ausgetragen. Anders die Bundesminister Lemke und Özdemir, die ganz konkret über die Entnahme von den wenigen Wölfen sprechen, die den Herdenschutz überwunden haben.
"Manchmal habe ich den Eindruck, dass der Wolf im Wahlkampf stellvertretend für vieles herhalten muss, was in der Politik schiefläuft. Reale Konflikte mit Wölfen gibt es dort, wo Wölfe Weidetiere reißen. An diesen Stellen sind die Schutzmaßnahmen zu verbessern und die Weidetierhalter dabei zu unterstützen. Es ist aber auch richtig, einzelne Wölfe zu entnehmen, die gelernt haben, Weideschutzmaßnahmen zu überwinden. Rechtlich ist das heute schon möglich. Wir sehen aber Verbesserungsbedarf, um im Einzelfall vor Ort schneller und effektiver handeln zu können.
Vermeintlich einfache Forderungen nach pauschalen Abschussquoten oder einer Bejagung von Wölfen werden genau dieses Problem jedoch nicht lösen. Ich erwarte von allen Akteuren mehr Ernsthaftigkeit bei der Entwicklung funktionierender Lösungen."
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Quelle:
NABU Pressedienst, 06.09.2023
Herausgeber:
Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)
Pressestelle
Charitéstraße 3, 10117 Berlin
E-Mail: presse@NABU.de
Internet: www.NABU.de
veröffentlicht in der Online-Ausgabe des Schattenblick am 8. September 2023
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