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BERICHT/116: Profit aus Zerstörungskraft - Sklaven kollateral ... (SB)


5 Jahre Leben mit Fukushima - 30 Jahre Leben mit Tschernobyl

Internationaler IPPNW-Kongreß vom 26. bis 28. Februar 2016 in der Urania, Berlin

"Exposure Status of Workers" - "Strahlungsbelastung bei den Akw-Arbeitern von Fukushima Daiichi"
Zum Vortrag von Mako Oshidori


Im Oktober 2015, viereinhalb Jahre nach der Atomkatastrophe von Fukushima, hat die japanische Regierung erstmals offiziell bestätigt, daß ein früherer Angestellter des Kraftwerks sehr wahrscheinlich aufgrund der radioaktiven Strahlung nach der Kernschmelze im Kraftwerk an Krebs erkrankt ist. Bei dem laut Medienangaben [1] 41-jährigen Mann, der erst nach der Havarie 2011 in dem Atomkraftwerk gearbeitet habe, sei Leukämie diagnostiziert worden. Da andere Krankheitsursachen ausgeschlossen werden müssen, läßt sich ein Zusammenhang mit der extremen radioaktiven Belastung im Kernkraftwerk nicht mehr verheimlichen. Auch wenn das Risiko, an Krebs zu erkranken, unter zusätzlich radioaktiver Belastung bekanntlich steigt, müssen Aufräumarbeiter in Fukushima diese naheliegende Folge erst einmal beweisen. Der Fall erfülle alle Kriterien, räumte nun auch das japanische Gesundheitsministerium in Tokio ein. Der Ex-Angestellte soll finanziell entschädigt werden. Daß auch dies nicht unbedingt selbstverständlich für die durch Aufräumarbeiten mit radioaktiver Belastung geschädigten Arbeiter ist, machte die freie Journalistin Mako Oshidori in ihrem Vortrag während der diesjährigen IPPNW-Konferenz deutlich. Sie gehört zu den wenigen Journalistinnen und Journalisten, die entgegen der aktuellen, nuklearindustrie-freundlichen "Alles-Gut"-Öffentlichkeitsstrategie der Regierung Abe nicht aufgehört hat, auf den Pressekonferenzen von TEPCO kritische Fragen zu stellen und seit der Gründung ihrer unabhängigen Medienagentur "LCM Press" 2011 gemeinsam mit ihrem Mann mit eigenen Nachforschungen und einer beispiellosen, investigativen Berichterstattung mit daten- und detailgestützten, neuen Kenntnissen über die widersprüchliche, laxe Handhabung der Aufräum- und Dekontaminierungsarbeiten in Fukushima aufzuwarten oder darüber aufzuklären, an welchen Stellen und zu welchen Gegebenheiten die japanische Regierung Standards und Grenzwerte ändert, um das "Verklappen" von Radionukliden in Wasser oder organischen Abfällen in die Umwelt zu erleichtern, ganz einfach weil - entgegen anderslautender Aussage - niemand mehr weiß, wie man die Situation in den Griff bekommen soll.


TEPCO Arbeiter im havarierten Akw Fukushima Daiichi zwischen den Wassertanks, in denen das abgepumte radioaktiv belastete Wasser gelagert wird. - Foto: 17.4.2013 by Greg Webb / IAEA (freigegeben als CC-BY-SA [https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/])

Extreme Hitze im Sommer und Kälteeinbrüche im Winter lassen Kreislaufprobleme in den schweren Schutzanzügen noch zum geringsten Problem werden.
Foto: 17.4.2013 by Greg Webb / IAEA (freigegeben als CC-BY-SA [https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/])

Ihrer Recherche nach fallen viele Arbeiter, die erst 2012 auf dem TEPCO Gelände zu Arbeiten herangezogen oder angestellt wurden, nicht unter die Sonderregeln der Versorgung und Gesundheitskontrolle, die jenen Arbeitern zuteil werden sollen, die während des Unglücks und direkt danach im Kernkraftwerk beschäftigt waren. Der fragliche Aufräumarbeiter war beispielsweise nicht zur Zeit des Unglücks vor Ort, sondern arbeitete von Oktober 2012 bis Dezember 2013 in der havarierten Anlage. Er gilt somit offiziell nicht mehr zu den besonders belasteten Fällen.

Während die Medien seinerzeit über die sogenannten Liquidatoren in Tschernobyl viel berichtet hatten, die von der sowjetischen Führung wissentlich in den Strahlentod geschickt worden waren, wenn Maschinen oder Roboter versagten, um die Katastrophe einzudämmen, wurden und werden die Hilfstruppen und Aufräumarbeiter in Fukushima und ihre gefährliche wie strapaziöse Arbeit kaum medial erwähnt. Zwar waren die Aufgaben der sowjetischen Rettungstruppen (meist Soldaten und Angehörige der chemischen Spezialtruppen), die die radioaktive Strahlung oftmals mit bloßen Händen "liquidieren" sollten und deshalb anfangs "Liquidatoren" [2] genannt wurden, unvergleichlich spektakulär - wir erinnern uns:

Direkt nach dem Unfall mußten die Liquidatoren auf die Dächer neben dem offen liegenden Reaktor klettern, um diesen mit Schutt zu bedecken oder verstrahlte Grafitblöcke, die durch die Explosion in die Umgebung geschleuderten worden waren, in den Schlund des Reaktors zu werfen. Sie durften nur für 40 Sekunden auf dem Dach bleiben, da sonst die Strahlenbelastung zu groß geworden wäre. Andere schütteten aus Militärhubschraubern mehrere Tausend Tonnen unterschiedlicher Materialien in den Schlund des Reaktors: Bor soll die Kettenreaktion begrenzen, Dolomit die Grafitbrände löschen, Bleibarren sollen die Gammastrahlung mindern, Sand und Lehm sollen freigesetzte Teilchen filtern. [IPPNW-Report [3]]

Die noch immer andauernden Aufräumarbeiten in Japan sind jedoch keineswegs weniger gefährlich als die seinerzeit in der Sowjetunion. Daß kaum etwas darüber nach außen dringt, gehe, wie Frau Mako Oshidori dem Schattenblick gegenüber erklärte, auf das auffällige Zurückhalten von Informationen durch die Betreiberfirma und eine subtile Beeinflussung und Einschränkung der Pressefreiheit bei regierungs- und atomkraftkritischen Berichten durch die Regierung Shinzo Abe zurück.

Der erkrankte Ex-TEPCO-Mitarbeiter gehörte einer Crew an, die mit dem Verschließen der beschädigten Reaktoren betraut war, einer Arbeit also, bei der situationsbedingt mit besonders hohen Strahlendosen gerechnet werden muß. Tatsächlich sind sich unabhängige Forschungsberichte, wie etwa der jüngste Report des IPPNW, darüber einig, daß die Arbeiter auf dem Gelände in Fukushima ebenso wie in Tschernobyl mit größter Wahrscheinlichkeit die höchsten Strahlendosen abbekommen haben. [3, 4] Einzelheiten über die gesundheitlichen Auswirkungen werden allerdings nicht genannt. Das liegt laut Mako Oshidori u.a. auch daran, daß die Arbeiter und Arbeiterinnen im Atomkraftwerk gar nicht ausreichend medizinisch betreut werden, besonders diejenigen, die erst nach 2012 eingestellt wurden, fallen aus jedem medizinischen Programm und müssen selbst für eine entsprechende Kontrolle sorgen. Die freie Journalistin hatte sich gewundert, daß in dem im Juni 2012 eingeführten, speziellen Sozialgesetz zum Schutz und zur Unterstützung der Opfer und Betroffenen der Fukushima Katastrophe [5] die Aufräumkräfte und Akw-Arbeiter in der Definition derjenigen, für die das Gesetz eigentlich gemacht wurde, nicht vorkommen. Immerhin stütze es sich, so Oshidori, auf das 1991, also fünf Jahre nach dem Unglück verabschiedete sogenannte, vielfach wegen seiner ungenügenden Umsetzung kritisierten Tschernobyl-Gesetz über den Sozialschutz der von Tschernobyl betroffenen Bevölkerung, in dem u.a. vor allem den durch den Einsatz behinderten ehemaligen Liquidatoren zumindest theoretisch zusätzliche Zahlungen oder Renten zugesichert werden sollten. Darüber hinaus wurde darin auch die Unterstützung der Umsiedler und der Bevölkerung geregelt, die in der kontaminierten Region lebt. Im "kodomo hisaisha shien hô" [6], so der Name des Gesetzes, wird dagegen nur von den betroffenen Bürgern einschließlich ihrer Kinder gesprochen, die Akw-Arbeiter werden gar nicht mehr erwähnt.


Die Journalistin auf dem Podium des IPPNW - Foto: 2016 by IPPNW freigegeben via flickr als CC-BY-NC-SA 2.0 [https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/2.0/]

Zweite von Links: Mako Oshidori auf dem IPPNW Kongress im Forum 6 "5 Jahre Leben mit Fukushima - Eine Bilanz der gesundheitlichen und ökologischen Schäden"
Foto: 2016 by IPPNW freigegeben via flickr als CC-BY-NC-SA 2.0 [https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/2.0/]

Wenn also Menschen, die situationsbedingt die größte Belastung tragen müssen, von der Japanischen Regierung gar nicht mehr zur "betroffenen Bevölkerung" gezählt werden, drängt sich zwangsläufig die Frage auf, wer für die gesundheitlichen Belange dieser Menschen eigentlich Sorge trägt. Dieser Frage ist auch Mako Oshidori nachgegangen und kam dabei zu skandalösen Erkenntnissen.

Die Tatsache, daß in Japan seit langem fast jeder zweite Mensch im Laufe seines Lebens an Krebs erkrankt, wird ganz offensichtlich von den Verantwortlichen genutzt, Krebserkrankungen bei Akw-Arbeitern statistisch zu vertuschen, die durch die Katastrophensituation und zusätzliche Strahlenbelastung erwartungsgemäß ein sehr hohes Risiko besitzen, an solchen Folgeerscheinungen zu erkranken. Der Frage, ob - ähnlich wie im Umfeld deutscher Akws die signifikant erhöhte Krebshäufigkeit von Kindern - die hohe Krebsrate in Japan gerade auf die vergleichsweise große Anzahl an Kernkraftwerken zurückgeht, wird hier nicht weiter nachgegangen. Dabei weisen auch anderswo Akw-Arbeiter, die womöglich mehrere Jahre lang radioaktiver Strahlung ausgesetzt sind, ohne daß auch nur einmal der zulässige Grenzwert überschritten worden wäre, statistisch deutlich höhere Krebsraten auf als durchschnittlich zu erwarten wäre.

Zudem gäbe es Methoden, die aber nicht genutzt werden, mit entsprechenden epidemioloigschen Studien die Zahl der zusätzlichen, strahleninduzierten Krebserkrankungen aus dem "Hintergrundrauschen" der natürlichen Krebsinzidenz herauszufiltern und nachzuweisen. Doch solche Untersuchungen liegen naheliegenderweise nicht im Interesse der japanischen Behörden, geschweige denn von TEPCO oder einer Atomlobby, die momentan alles daransetzen, Japan wieder zu einem Atomstaat zu machen. Vor Ort wird jedweder Verdacht eines erkennbaren Anstiegs von Krebserkrankungen in der betroffenen Bevölkerung, der mit der Strahlenexposition in Verbindung gebracht werden könnte, schlichtweg verleugnet und dies gilt in logischer Konsequenz vor allem für die Arbeiter und Aufräumarbeiter im havarierten Kernkraftwerk, die erst radioaktiv verheizt, häufig leichtfertig zusätzlich unnötigen Gefahren ausgesetzt wurden, denen zudem mögliche Vorsorgemaßnahmen vorbehalten worden sind und die nun regelrecht im Stich gelassen werden.


Schrott aus der oberen Ebene des Reaktor 4 liegt neben dem Gebäude. 18. Dezember 2012 - Foto: 2012 Gill Tudor / IAEA (freigegeben als CC-BY-SA [https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/])

Aufräumarbeiten noch für Jahre ...
Foto: 2012 Gill Tudor / IAEA (freigegeben als CC-BY-SA [https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/])


Einige Fakten:

Die Verschleierung beginnt bereits bei den Zahlen. So wird gemeinhin behauptet, daß es sich, verglichen mit den betroffenen Menschen insgesamt, nur um eine relativ kleine Gruppe von Arbeitern handelt, die in dem havarierten Kernkraftwerk beschäftigt und somit hoch belastet wurden. Wie inzwischen auch die Weltgesunheitsorganisation (WHO) und UNSCEAR [6] in ihren Studien zugeben, hat sich im Laufe der vergangenen fünf Jahre diese Gruppe bereits bis 2013 auf 25.000 Menschen aufsummiert, die auf dem verstrahlten Gelände an den Aufräumarbeiten beteiligt waren. Möglich wird das nach Lesart der Statistik, weil nur 15 Prozent der 25.000 Arbeiter in Fukushima Daiichi direkt bei TEPCO angestellt sind. Bei allen anderen handelte es sich um Leiharbeiter, Volontäre oder Mitarbeiter von Subunternehmern, die oftmals noch einmal weiteren Subunternehmen unterstellt sind, denen zudem häufig die nötige Ausbildung für die Arbeit mit radioaktiven Gefahrstoffen fehlte, wie es im IPPNW-Report [2] heißt, so daß sie größtenteils unvorbereitet und inadäquat ausgerüstet in die Einsätze im Katastrophengebiet geschickt wurden. UNSCEAR spricht von 25.000 Menschen seit Beginn der Atomkatastrophe, die WHO rechnet in ihrem Bericht vom Februar 2013 mit 23.172 Arbeiterinnen und Arbeitern. Mako Oshidori hat aus den TEPCO-Statistiken bis Dezember 2015 46.181 Arbeiter gezählt, davon 41.502 Zeit- oder Leiharbeiter. Für diese zahlenmäßig größte Gruppe ist keine medizinische Versorgung und Überwachung vorgesehen, sie kommt auch nicht in der Statistik vor.


Arbeiter in Schutzkleidung und Masken vor dem jetzigen Hauptgebäude (Emergency Response Centre) des Akw Fukushima Daiichi - Foto: 2012 Gill Tudor / IAEA (freigegeben als CC-BY-SA [https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/])

... und der Preis: Menschenjahre
Foto: 2012 Gill Tudor / IAEA (freigegeben als CC-BY-SA [https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/])


Doch auch die medizinische Versorgung bisher ist eine Farce:

Als geradezu typisches Beispiel muß die chaotische Erstversorgung mit Jodtabletten gelten. In Atomreaktoren entstehen mehrere radioaktive Varianten (Isotope) von Jod. Bei einem atomaren Unfall können diese freigesetzt werden und über Nahrung, Atemluft und in seltenen Fällen über die Haut in den Körper gelangen. Dort wird radioaktives Jod-131 wie gewöhnliches Jod in der Schilddrüse gespeichert und verstrahlt - zumal es aufgrund seiner geringen Halbwertszeit sehr schnell zerfällt - dann die umliegenden Zellen. Das Risiko einer Krebserkrankung der Schilddrüse ist somit sehr hoch. Um die Schilddrüse zu schützen, wird geraten, im Falle eines Unfalls gezielt so viel "normales" Jod zu sich zu nehmen, daß die Schilddrüse kein weiteres aufnehmen kann.

Laut Mako Oshidori, deren Informationen auf den TEPCO Betriebsarzt Dr. Hiroshi Kikuchi zurückgehen, wurden den Arbeitern in Fukushima direkt nach dem Unfall zwar große Mengen an Jodtabletten kostenlos angeboten, allerdings ohne jede konkrete Anweisung, wie diese zu verabreichen seien. Anders gesagt habe niemand gewußt, wann, wie oft und welche Menge an Jod als Vorsorgemaßnahme eingenommen werden solle. In der Regel wurde ohne jede medizinische Überwachung hoffnungslos unterdosiert. Erwachsene benötigen rund 130 Milligramm Kaliumjodid, um die Schilddrüse zu sättigen und eine weitere Aufnahme von Jod zu blockieren. Das entspricht 130.000 Mikrogramm Jod. Eine derart große Menge Jod, welche den natürlichen täglichen Jodbedarf oder auch die Jodmenge, die üblicherweise im Rahmen einer ärztlichen Therapie zur Ergänzung verschrieben wird, um ein Vielfaches übersteigt, sollte nicht ohne medizinische Überwachung eingenommen werden, wenn die Betroffenen auch vor möglichen Nebenwirkungen durch die Überdosierung geschützt werden sollen. Ganz wichtig und in keinem Fall hier geschehen: Ein wirklicher Schutz ist natürlich nur dann gegeben, wenn die nötige Schutzdosis einige Zeit vor der Exposition (das wäre einige Tage vor dem Unglück gewesen) erfolgt ist.

Die Jodeinnahme am Kernkraftwerk Fukushima erscheint dagegen rundum wie eine Farce, man hätte ebensogut Smarties verteilen können: Das kostenlose, gleichwohl kaum schützende Angebot, so Oshidori, habe ohnehin nur in den ersten Monaten, zwischen dem 13. März 2011 und dem 12. Oktober 2011 bestanden. Selbst der Arbeiter, der nach eigenen Angaben die meisten Tabletten nahm (insgesamt 87 Stück), kommt damit nicht einmal auf eine Tablette (50 Milligramm Kaliumjodid) pro Tag.

Die Dokumentation der Verabreichungen beruht allerdings auf recht unpräzisen, erinnerungsgestützten Angaben bzw. auf einer Befragung der Betroffenen sieben Monate danach, wobei sich viele aufgrund der Aufregungen in dieser Zeit gar nicht mehr erinnern konnten, ob sie bereits in den ersten Tagen überhaupt Tabletten bekommen oder zu sich genommen hatten. Nach dem 2. August 2011 wurden keine Tabletten mehr verabreicht. Zu diesem Zeitpunkt habe es eine Revision der Vorsorge- und Bereitstellungs-Vorschriften gegeben. Hielt man eine weitere Versorgung mit Jod nicht mehr für nötig, da die Halbwertszeit von Jod nur 8 Tage betrifft und ein Schutz in Konkurrenz mit dem auf dem Gelände verbreiteten radioaktiven Jod-131 ohnehin nur sehr fraglich war? Nicht aufgeführt in der Statistik wird auch die Frage, inwieweit durch die fortschreitende Kernschmelze in Fukushima weiterhin radioaktives Jod-131 produziert und freigesetzt wird.

Immerhin wurde von Dr. Hiroshi Kikuchi offiziell versichert, daß diejenigen, die Jodtabletten einnahmen, offensichtlich nicht auch noch unter Nebenwirkungen durch die orale Einnahme der Jodtabletten leiden mußten und es auch keine Jod-Überempfindlichkeitsreaktionen gegeben habe. Wie haltbar diese Aussage angesichts der Tatsache ist, daß lange nicht alle Arbeiter medizinisch überwacht wurden und werden, sei dahingestellt. Und schließlich hätten von 178 Personen, die laut ihrem eigenen Dosimeter einer effektiven Strahlendosis auf ihre Schilddrüse von über 100 mSv ausgesetzt waren, mindestens 77 überhaupt keine Jodtabletten eingenommen.


Keine ausreichende Schutzausrüstung für den Ernstfall

Abgesehen davon, daß manche Vorsorgemaßnahmen - wie die Verteilung von Jodtabletten rechtzeitig vor dem Unglück - ein Ding der Unmöglichkeit gewesen wären, gab es durchaus zahlreiche verhinderbare Verletzungen durch Radioaktivität. Die schlimmsten inneren Verstrahlungen, d.h. die durch Inhalation oder Einnahme radioaktiv strahlenden Materials verursachten Verletzungen, die sechs der TEPCO-Angestellten durch Aufnahme einer Strahlendosis von 250 mSv erfahren hätten, seien auf unzureichende und laxe Sicherheitsvorkehrungen zurückzuführen gewesen.

Sich den näheren Umständen widmend hatte die Journalistin herausgefunden, daß alle sechs Arbeiter zur Stunde des Unglücks oder kurz danach im Kontrollraum beschäftigt gewesen waren. Einer der Gründe, warum sie eine derart hohe Konzentration an Radionukliden aufnehmen konnten, bestand darin, daß nicht genügend Gas- bzw. Schutzmasken zur Verfügung gestanden hätten und daß die Gasmasken zudem nicht für Brillenträger geeignet waren. Die Arbeiter, die für ihre Präzisionsarbeit an den Kontrollen durchaus auf die notwendige Sehschärfe nicht verzichten konnten, trugen schlecht sitzende und somit für die radioaktiven Teilchen durchlässige Gesichtsmasken. Radionuklide konnten auf diese Weise ungehindert eingeatmet werden. Sie habe daraufhin auch gefragt, wer von diesen Personen Jodtabletten eingenommen hätte und wieviel. Dabei hätte sich herausgestellt, daß die eine Person, die am meisten Strahlung abbekam, insgesamt nur 2 Jodtabletten eingenommen hatte. Eine weitere Person gab an, 10 Tabletten genommen zu haben, allerdings erst im Mai 2011. Zu dem Zeitpunkt war theoretisch und vermutlich auch praktisch bereits sehr viel radioaktiv strahlendes Jod in die Körper der Arbeiter gelangt und bei einer Halbwertszeit von 8 Tagen auch schon mit entsprechender Wirkung auf umliegendes Gewebe zerfallen.

Nicht unerwähnt bleibt aber in den offiziellen Berichten das eigene Verschulden durch den leichtfertigen Umgang an einem Hochrisiko-Arbeitsplatz: Die Arbeiter hätten in den mit hochstrahlenden Radionukliden belasteten Räumlichkeiten weiterhin ihre Lunchpakete ohne Mund und Nasenschutz bzw. Masken verzehrt, die sie angesichts der durch die Wasserstoff-Explosionen verursachten Lecks und der steigenden Radioaktivität in der Atemluft unbedingt hätten tragen sollen. Nicht gesagt wird, daß sie sich wegen mangelnder Aufklärung der Gefahren gar nicht bewußt waren.


Skandalöse Zustände dauern an:

Nach diesem keineswegs schmeichelhaften Bild unternehmerischer Leichtfertigkeit gegenüber den eigenen Mitarbeitern fragt man sich natürlich, wie es um die aktuell 7.000 Kräfte bestellt ist, die heute noch am Kernkraftwerk mit dem Erhalt des Status Quo und weiteren Dekontaminations-, Gefahrenminimierungs- und Aufräumarbeiten beschäftigt sind. Äußerlich sieht es so aus, als hätten die Werte, denen die Arbeiter ausgesetzt sind, merklich nachgelassen. Immer weniger Personen wurden in den letzten Monaten mit einer Strahlendosis von über 5 mSv belastet. Dafür steigt die Anzahl der Menschen, die geringere Strahlendosen abbekommen, so daß die Gesamtbelastung annähernd gleich geblieben zu sein scheint.

Die von der Regierung für Rettungskräfte zugestandene gesundheitliche Sonderversorgung, die an sich gesehen schon ein Witz ist, gilt darüber hinaus nur für die Personen, die 2011, d.h. zum Zeitpunkt des Unglücks und danach, dort gearbeitet haben. Nicht aber für die Kräfte, die derzeit ebenfalls mit erhöhten Strahlenbelastungen zu kämpfen haben und ebensolche gesundheitlichen Schädigungen davontragen.

Oshidori kritisierte zudem die Einteilung der "kostenlosen Zusatzleistungen": Arbeiter die nur über 50 mSv ausgesetzt waren, erhalten danach eine augenärztliche Untersuchung auf mögliche Linsentrübungen (auch als Katarakt oder "grauer Star" bekannt), die durch radioaktive Strahlung ausgelöst werden können. Offenbar halten Regierung und Betreiber das Risiko einer Krebserkrankung bei dieser Belastung für noch nicht gegeben. Schilddrüsen-Untersuchungen und eine umfassende Krebsvorsorge-Untersuchung erhalten erst die Arbeiter, die über 100 mSv ausgesetzt waren, dabei reicht schon ein einziges radioaktives Teilchen, das sich zu einem entsprechenden Zeitpunkt an einem neuralgischen Punkt spaltet, daß eine Zelle zur Krebszelle mutiert.

Die Journalistin sprach mit Rettungskräften, die 2012 und 2013 im Akw gearbeitet haben. Abgesehen davon, daß ihnen bei 80 bis 90 mSv Belastung zumindest eine Kataraktuntersuchung zusteht, ein Screening aber ebenfalls wichtig wäre, gehören sie nicht zu jener Gruppe, der vom Gesetzgeber eine Sonderbehandlung zugestanden wird. Sie fallen einfach vom Tisch ...

Unabhängig davon würden aber auch bei denjenigen, denen aufgrund des Arbeitseinsatzes 2011 die medizinische Überwachung gesetzlich zusteht, unverantwortliche Abstriche und Einschränkungen gemacht. So wird nur die Zeit und die sogenannte berufsbedingte Dosis angerechnet, die sie während ihres Arbeitseinsatzes abbekommen haben. Viele der Arbeiter hätten jedoch zumindest in der fraglichen Zeit in der unmittelbaren Umgebung des Akws gelebt und seien an Hotspots in der Präfektur und auch sonst noch weiterer Strahlenbelastung ausgesetzt gewesen, die aber kurzerhand ausgeklammert wird, als würde freizeitbedingte Strahlung keinen Krebs verursachen.

So zeige der Fukushima Health Management Survey, in dem die Einwohner befragt worden wären, wo und wie lange sie sich in Fukushima von März bis Juli 2011 aufgehalten hätten, um ihre potentielle Strahlenbelastung zu ermitteln, daß einer der am höchsten (außerhalb des Kernkraftwerks) belasteten Personen zufällig ein Akw-Arbeiter gewesen ist, der zusätzlich zu der beruflichen Belastung mindestens 66 mSv in seiner Freizeit, also "nicht berufsbedingt", ausgesetzt war. Erinnern wir uns, daß das eingangs erwähnte Gesetz zum Schutz der Bevölkerung nicht für die Arbeiter des Kernkraftwerks gilt, dann sind diese - mal salopp gesprochen - doppelt angesch.....

Gesundheitlich untersucht und statistisch erfaßt würden zudem nur die Arbeiter, die am Kernkraftwerk arbeiteten. Sobald sie ihre Anstellung verließen, d.h. TEPCO naheliegenderweise aus Gesundheitsgründen kündigten oder als Zeitarbeiter woanders eingesetzt würden oder gar sterben, katapultieren sie sich quasi selbst aus der Statistik. Laut Oshidori könne das vielleicht auch die relativ günstigen Krebsstatistiken erklären oder warum so wenig Erkrankungen oder Todesfälle als Folge des Unglücks wahrgenommen würden. Zwar wäre von dem japanischen Ministerium für Gesundheit, Arbeit und Wohlfahrt der Regierung seit 2014 eine Studie in Arbeit, die die Krankengeschichte von Arbeitern am Akw Fukushima dokumentieren soll, doch geht es auch dabei nur um Arbeiter aus dem Jahr 2011 und vor allem darum, daß man von den 20.000 Rettungskräften keine Anhaltspunkte hat, wieviele davon bereits gestorben sind.

Oshidori bezweifelte, daß die Studie überhaupt mit anderen als zweifelhaften Ergebnissen aufwarten würde, da die Daten und Messungen aus der Zeit bereits mit zahlreichen Fehlern behaftet seien. Man erinnere sich: Direkt nach dem Unfall gab es nicht einmal ausreichende Dosimeter. So wurde in einer Gruppe von zehn immer nur eine Person als "repräsentativer Durchschnitt" gemessen. Dazu kam, daß - auch darüber berichtete der Schattenblick schon - Werte mutwillig oder zufällig niedriger ausfielen, weil man bei den Dosimetern Radioaktivität abschirmende Bleiakkus verwendete oder weil man die Dosimeter mit einem bleihaltigen Schutzschild versehen hatte. Zudem ist die Studie wieder nur auf die Rettungskräfte aus 2011 beschränkt. Doch auch noch 2012, so hätten ihre persönlichen Recherchen ergeben, wären Arbeitskräfte aus dem Kernkraftwerk erkrankt und verstorben, ohne daß man den Zusammenhang mit ihrer hochbelasteten Arbeit anerkannt habe. Häufiger sei es vorgekommen, daß Mitarbeiter des medizinischen Personals von TEPCO Arbeiter, die nicht zur morgendlichen Einsatzbesprechung erschienen seien, anschließend tot zuhause aufgefunden hätten. Die Betriebsärzte von TEPCO hätten dafür allerdings immer wieder neue verharmlosende Erklärungen wie Herzattacken oder unentdeckte "natürliche" Todesursachen gefunden, die nicht in Verbindung mit der Arbeit am Akw stünden.

Überhaupt nie zur Sprache kommt, so Oshidori, daß die Arbeitskräfte auch ohne radioaktive Strahlung unter extrem harten Arbeitsbedingungen Hochleistungen erbringen müssen, wie etwa die schwere und hinderliche Schutzausrüstung während der Arbeit zu tragen, oftmals bei Außenarbeiten unter hohen Temperaturschwankungen. Kreislaufprobleme sind dabei noch die geringsten Probleme ...

Das Online Magazin Spreadnews berichtet immer wieder von ähnlichen Ausfällen. [7] So wurde am 22. Februar 2016 ein 50 Jahre alter Arbeiter nahe des Eingangsbereichs der Umkleideräume bewußtlos aufgefunden und mit einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus Iwaki gebracht. Laut TEPCO soll der Angestellte, der zuvor mit Arbeiten an Lagertanks für radioaktiv belastetes Abwasser beschäftigt gewesen war, nicht radioaktiv kontaminiert gewesen sein, so daß ein Arbeitsunfall zumindest in Frage gestellt wird. Das ist kein Einzelfall. Offenbar werden Einbrüche der Kondition bei den Aufräumarbeitern nicht als eine Folgeerscheinung des Unglücks betrachtet, für die Betreiber und Regierung verantwortlich sind.

Doch was ist von einer Regierung zu erwarten, die, wie Frau Oshidori ebenfalls in einer dafür zuständigen Arbeitsgruppe 2015 erfahren hat, derzeit dabei ist, die zulässigen Grenzwerte für die Strahlenbelastung von Kindern zu erhöhen, damit die anwachsenden Berge an Dekontaminationsmüll auch auf Kinderspielplätzen und Schulhöfen recycelt bzw. verklappt werden können ...

Vielleicht lenkt die Häufung von verhinderbaren Mißständen davon ab, daß sich durch die zivile Nutzung ebenso wie durch den militärischen Gebrauch von Atomkraft Radioaktivität nie verhindern läßt und bislang keine physikalische Strahlenmenge ermittelt werden konnte, die Mensch und Natur ohne Beeinträchtigung vertragen können. Grenzwerte sind keine medizinische, sondern eine politische Größe - wer immer sie festlegt, entscheidet letztlich darüber, wieviele Todesfälle er für tolerierbar hält.


Anmerkungen:


[1] http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/fukushima-krebserkrankung-durch-atomunfall-bestaetigt-a-1058641.html
und
http://www.fukushima-disaster.de/deutsche-information/super-gau/artikel/7400789bf52602183d54f5c8b9ab81c9/regierung-bestaetigt-krebserkrankung.html

[2] Inzwischen wurden die ursprünglichen Liquidatoren, möglicherweise auch zum Zwecke der Verharmlosung und Verschleierung ihres Leidenswegs, mehrfach umgetauft. Ian Fairlie erwähnte das beiläufig gegenüber dem Schattenblick: "Auch bei den Liquidatoren, wie man sie früher nannte - dann wurden sie eine Zeitlang Aufräumarbieter genannt und inzwischen nennt man sie Recovery Workers (Wiederaufbau-Arbeiter) wurden u.a. eine erhöhte Insulinproduktion und andere endokrine Störungen festgestellt."

[3] http://www.ippnw.de/commonFiles/pdfs/Atomenergie/IPPNW_Report_T30_F5_Folgen_web.pdf

[4] https://www.greenpeace.de/sites/www.greenpeace.de/files/publications/nuclear_scars-die_endlosen_katastrophen_von_fukushima_und_tschernobyl-20160310.pdf

[5] "kodomo hisaisha shien hô" - Law on Promotion of Measures Concerning Disaster Victims' Daily Life Support in Order to Protect and Assist Residents Who Suffered from the Tokyo Electric Company's Nuclear Accident, Especially Children], Law No. 48 of 2012, June 27, 2012.

http://fukushimaontheglobe.com/wp-content/uploads/Support-Law-text_Citizen-Conference-to-Promote-our-act.pdf

[6] Wissenschaftlicher Ausschuß der Vereinten Nationen zur Untersuchung der Auswirkungen der atomaren Strahlung (United Nations Scientific Committee on the Effects of Atomic Radiation, UNSCEAR)

[7] http://www.spreadnews.de/?s=ARbeiter
und
http://www.spreadnews.de/fukushima-aktuell-akw-arbeiter-mit-rettungshubschrauber-abtransportiert/1148989/


Die Berichterstattung des Schattenblick zum IPPNW-Kongreß finden Sie unter INFOPOOL → UMWELT → REPORT:

BERICHT/112: Profit aus Zerstörungskraft - Herrschaftsstrategie Atomwirtschaft ... (SB)
http://www.schattenblick.de/infopool/umwelt/report/umrb0112.html

BERICHT/113: Profit aus Zerstörungskraft - kein Frieden mit der Atomkraft ... (SB)
http://www.schattenblick.de/infopool/umwelt/report/umrb0113.html

BERICHT/115: Profit aus Zerstörungskraft - Kotau beim Strahlengrenzwert ... (SB)
http://www.schattenblick.de/infopool/umwelt/report/umrb0115.html

INTERVIEW/203: Profit aus Zerstörungskraft - nach unten unbegrenzt ...    Dr. Alexander Rosen im Gespräch (SB)
http://schattenblick.de/infopool/umwelt/report/umri0203.html

INTERVIEW/204: Profit aus Zerstörungskraft - Spielball der Atommächte ...    Dr. Helen Caldicott im Gespräch (SB)
http://schattenblick.de/infopool/umwelt/report/umri0204.html

INTERVIEW/205: Profit aus Zerstörungskraft - systemische Verschleierung ...    Tomoyuki Takada im Gespräch (SB)
http://schattenblick.de/infopool/umwelt/report/umri0205.html

INTERVIEW/206: Profit aus Zerstörungskraft - auf verlorenem Posten ...    Ian Thomas Ash und Rei Horikoshi im Gespräch (SB)
http://schattenblick.de/infopool/umwelt/report/umri0206.html

INTERVIEW/207: Profit aus Zerstörungskraft - eine ungehörte Stimme ...    Prof. Dr. Toshihide Tsuda im Gespräch (SB)
http://schattenblick.de/infopool/umwelt/report/umri0207.html

INTERVIEW/208: Profit aus Zerstörungskraft - Empathie und Trauma ...    Tatjana Semenchuk im Gespräch (SB)
http://schattenblick.de/infopool/umwelt/report/umri0208.html

INTERVIEW/209: Profit aus Zerstörungskraft - so was wie Diabetes ...    Liudmila Marushkevich im Gespräch (SB)
http://schattenblick.de/infopool/umwelt/report/umri0209.html

INTERVIEW/210: Profit aus Zerstörungskraft - Schlußfolgerungen verfrüht ...    Dr. Alfred Körblein im Gespräch, Teil 1 (SB)
http://schattenblick.de/infopool/umwelt/report/umri0210.html

INTERVIEW/211: Profit aus Zerstörungskraft - Schlußfolgerungen verfrüht ...    Dr. Alfred Körblein im Gespräch, Teil 2 (SB)
http://schattenblick.de/infopool/umwelt/report/umri0211.html

INTERVIEW/212: Profit aus Zerstörungskraft - Schlußfolgerungen verfrüht ...    Dr. Alfred Körblein im Gespräch, Teil 3 (SB)
http://schattenblick.de/infopool/umwelt/report/umri0212.html

INTERVIEW/213: Profit aus Zerstörungskraft - die Faust des Bösen ...    Jonathan Frerichs im Gespräch (SB)
http://schattenblick.de/infopool/umwelt/report/umri0213.html

INTERVIEW/214: Profit aus Zerstörungskraft - den Finger in der Wunde ...    Dr. Ian Fairlie im Gespräch (SB)
http://schattenblick.de/infopool/umwelt/report/umri0214.html

INTERVIEW/215: Profit aus Zerstörungskraft - Augenwischerei ...    Mycle Schneider im Gespräch (SB)
http://schattenblick.de/infopool/umwelt/report/umri0215.html

INTERVIEW/216: Profit aus Zerstörungskraft - gebrochene Rechte ...    Kerstin Rudek im Gespräch (SB)
http://schattenblick.de/infopool/umwelt/report/umri0216.html


13. Mai 2016


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