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INTERVIEW/064: Fukushima - Vorabend der Chancen, Gespräch mit Aktivistin Marina Sitrin (SB)


Energie, Macht und soziale Kämpfe in Japan nach Fukushima. Was bedeutet Fukushima 3/11?
Für die Menschen in Japan, die Bevölkerung des Planeten, und für globale Aufstände

Veranstaltung des Bildungswerks Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung am 22. November 2013

Gespräch mit Marina Sitrin über eine menschlichere und selbstorganisierte Welt und alternative Lebensansätze



Es gibt derzeit wohl kaum ein Land auf der Welt, in dem die Diskrepanz der Verantwortlichen und Entscheidungsträger in ihren Versprechen einerseits und ihrem Stillschweigen und ihrer Passivität der eigenen Bevölkerung gegenüber andererseits deutlicher auseinanderklafft als in Japan. Das zeigt sich nicht nur in der täglichen Verschleierung der tatsächlich vorhandenen radioaktiven Belastung durch den Akw-Betreiber Tepco (Tokyo Electric Power Company) gemeinsam mit der japanischen Regierung. Durch die nachlässige Handhabung bei Dekontaminationsarbeiten und Vertuschungsmaßnahmen, die dazu führen, daß man unter Billigung der Regierung bereits seit Jahren radioaktiv kontaminiertes Wasser permanent in den Pazifik verklappt [1], werden die japanische Bevölkerung wie Anrainerstaaten einer immer weitreichenderen radioaktiven Kontamination ausgesetzt. Daher gilt der politische Widerstand in der Bevölkerung, der sich darin zeigt, Medienzensuren und andere fahrlässige Informationsdefizite durch selbstorganisierte Initiativen auszugleichen, zunächst einmal der Sicherung des eigenen Überlebens. Dennoch sieht Marina Sitrin, unter anderem Mitautorin der Webseite "Japan - Fissures in the Planetary Apparatus - www.jfissures.org/", Autorin und Koautorin zahlreicher Bücher, Aktivistin in internationalen antiautoritären Bewegungen, aber auch Lehrerin, promovierte Juristin und promovierte Soziologin, die in Japan seit dem 11. März 2011 aufbrechenden Widerstände, Brüche mit teilweise alten Traditionen sowie die gesellschaftlichen Umstrukturierungen nicht als ein ausschließlich japanisches Phänomen.

Auch im "Land der unbegrenzten Möglichkeiten", wie sich die USA einst nannte, um Neusiedler, vor allem aber um Arbeitskräfte zu rekrutieren, erwachen immer mehr aus dem "amerikanischen Traum", man könne allein mit harter Arbeit alles erreichen, zumindest aber doch ein kleines Haus, eine Familie und alles was dazugehört. Trotz durchschnittlich zwei Jobs leben viele dort ausschließlich auf Kredit oder Kreditkarten und geraten dadurch zwangsläufig und systematisch in immer größere Verschuldung. Eine einzige Unwucht im Getriebe wie der Verlust des Arbeitsplatzes, ein längerer Ausfall durch Krankheit oder Verletzung stößt den ausgeklügelten Lebensplan um, läßt den in diesem Apparat Versklavten letztlich alles verlieren und setzt ihn in kürzester Zeit gesellschaftlicher Ausgrenzung in all ihren Spielarten aus. Bereits bei Studenten, die ihre Arztrechnungen nicht zahlen können, greift die Schuldversklavung schon, die ihnen schon vor Antritt der Berufsausbildung den weiteren Werdegang vorschreibt.

Bürger- beziehungsweise Anti-Verschuldungsbewegungen, wie "The Strike Debt-" oder das "Don't pay debt"-Movement sind zwar nicht mit den in Japan zu sozialen Kämpfen und Aufbrüchen führenden Beweggründen vergleichbar, stellen aber ebenso teilweise Jahrtausende alte Werte und die bislang bevorzugten sozialen Strukturen in Frage, auch die von herrschenden Interessen geförderte, angeheizte oder anders von "amerikanischen Träumen" gespeiste Konkurrenz, die den einzelnen korrumpierbar macht.

Was in den Köpfen der Menschen dieses soziale Umdenken auslösen und sie dazu bewegen könnte, sich nicht mehr auf Regierungen und Institutionen oder ihre Versprechen zu verlassen, sondern selbst gemeinsam mit anderen aktiv und vielleicht stark zu werden, ist eine der Fragen, die sich Marina Sitrin immer wieder neu stellt. Nichthierarchische, antiautoritäre Bewegungen sind nicht nur Forschungsinhalt der internationalen Aktivistin, sie gehören seit frühester Jugend zu ihrem Leben. Sie glaubt daran, daß die Krisen dieser Welt auch der Auslöser einer Entwicklung sein könnten, der die Menschen auf der ganzen Welt miteinander verbindet.

Im Anschluß an ein Interview, das der Schattenblick vor dem Vortrag über "Energie, Macht und soziale Kämpfe in Japan nach Fukushima" im Bildungswerk der Heinrich-Böll-Stiftung in Berlin [2] mit dem japanischen Referenten Sabu Kohso in Marinas Wohnung führen durfte, und in das sie aufgrund ihrer Expertise immer wieder miteinbezogen wurde, war sie bereit, auch noch einige Fragen zu ihrem speziellen Ansatz zu beantworten, für den, wenngleich er sich auch von traditionellen Protestbewegungen distanziert, doch immer noch der Leitsatz des amerikanischen Bürgerrechtlers Martin Luther King gelten könnte: "I have a dream...".

Marina Sitrin mit ihrem einen Monat alten Säugling im Arm - Foto: © 2013 by Schattenblick

Marina Sitrin
Wenn man sein eigenes Kind ernährt, begreift man die Realität der Frauen in Fukushima
Foto: © 2013 by Schattenblick

Schattenblick (SB): Marina, auf deiner Internetseite gehst du gleich in medias res. Über das, was dich einmal dazu bewogen hat, dich neben deinen anderen Tätigkeiten als Anwältin, Soziologin, Autorin und Lehrerin auch noch weltweit für den Widerstand und soziale Kämpfe von benachteiligten Menschen zu engagieren, die sich gegen erfahrenes Unrecht wehren, wird wenig gesagt. Uns würde aber doch interessieren, ob es vielleicht einen besonderen Impuls dafür gegeben hat.

Marina Sitrin (MS): Ganz allgemein? Da muß ich ziemlich weit ausholen.

SB: Wir sind gespannt.

MS: Mein Interesse wurde schon in frühester Kindheit geweckt. Dazu muß man wissen, daß ich aus einer gemischtrassigen Familie komme, meine Eltern und meine Geschwister sind halb schwarz und halb weiß. In den Vereinigten Staaten gibt es immer noch einen sehr ausgeprägten Rassismus und gerade Minderjährige sind dafür noch besonders sensibel. Rassistische Diskriminierung habe ich also persönlich schon sehr früh als große Ungerechtigkeit empfunden. Außerdem sind meine Eltern sehr radikal. Beide waren in der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung und mein Vater war ein widerständiger GI. Er wurde in die US-Armee eingezogen und hat dann innerhalb der Armee Aktionen gegen den Krieg organisiert. Ich bin also in einem familiär geförderten Bewußtsein aufgewachsen, daß unglaublich viele Probleme auf der Welt existieren, und daß man es selbst in Angriff nehmen muß, wenn man das ändern will.

SB: Du setzt dich für Bürgerbewegungen und neue, nicht hierarchische Organisationsformen ein, dabei fällt immer wieder ein bestimmter Begriff, der auch in einem deiner Buchtitel zu finden ist "Horizontalism and Autonomy in Argentina". Was verstehst du unter diesem doch sehr speziellen Begriff "Horizontalismus" in diesem Zusammenhang und wie würdest Du ihn von anderen Protestbewegungen wie der "Direct Action"-Bewegung oder der Graswurzelbewegung unterscheiden?

MS: Der Begriff Horizontalismus ist eigentlich eine nicht besonders gute Übersetzung eines Wortes, das tatsächlich 2001 erstmals in Argentinien auftauchte, als die Wirtschaftskrise dort nach einer Periode zunehmender Privatisierung auf ihrem Tiefpunkt angelangt war. Die Menschen organisierten sich zu Protestkundgebungen in den Straßen, sie stellten gar nicht erst Forderungen oder Wünsche an den Staat, sondern verlangten statt dessen seine konsequente Auflösung aller hierarchischer Strukturen. Ein Slogan wurde unentwegt gesungen oder skandiert "Que se vayan todos!" (Sie sollen alle gehen!) Durch dieses einhellige Volksbegehren nötigten sie gewissermaßen eine Regierung nach der anderen zum Rücktritt.

Genau in diesem Bruch, um nochmal auf John Holloway's Theorie [3] zurückzukommen, begannen die Leute, sich gegenseitig anzusehen und einander zu fragen: Okay, wir haben eine Regierung, die diese Krise verursacht hat, was sollen wir jetzt tun? - So jedenfalls haben mir das die Menschen in Argentinien beschrieben, als ich dort mehrere Jahre lang Interviews mit ihnen geführt habe. - Sie begannen damit, sich von Grund auf selbst zu organisieren, zusammenzuhalten, füreinander einzustehen, und das alles, ohne eine neue hierarchische Struktur auszubilden oder eine Autorität einzufordern. Alle waren gleich, das war sehr wichtig. Und wenn sie diesen neuen Umgang mit- und untereinander schilderten, nannten sie es auf spanisch "Horizontalidad".

Ich spreche spanisch, aber dieses Wort hatte ich noch nie gehört. Und so fragte ich, was es eigentlich genau bedeutet. Die Antwort war dann einhellig: "Na es ist dieses da und nicht das", wobei sie zunächst eine raumgreifende Bewegung mit ihren Händen machten, als würden sie eine weite, flache Ebene darstellen und anschließend eine in vertikaler Richtung. Nun, Sie kennen das vielleicht, wenn man Interviews macht, dann wird oft mit Händen und Füßen geredet. Und diese Menschen machten mir klar, daß "Horizontalidad" eine Art flache Verbindung untereinander sei, aber auf keinen Fall ein hierarchisches Verhältnis damit gemeint wäre. Und abgesehen davon sei es ein wechselndes, lebendiges, Miteinanderzusammen-Entscheiden.

Noch einmal: Die Idee des "Horizontalidad" begann also in Argentinien. Als ich dann im Zuge meiner "Oral History"-Studien [4] in Gesprächen und Interviews mit Menschen aus den unterschiedlichsten Bewegungen den reinen Begriff dieser Idee von Horizontalidad, also nicht die Erfahrung, ins Englische übersetzen sollte, war das schwer. Also verlegte ich mich auf "Horizontalismus", wohl wissend, daß ich damit eigentlich einen prinzipiellen "Anti-Ismus", also keine Ideologie beschrieb. Er steht aber tatsächlich für sehr viel mehr, als sich mit dem etwas komischen, hilflosen Begriff "Horizontalismus" erfassen läßt.

Die Menschen verbinden sich durch das Gespräch miteinander. Und gleichzeitig entwickeln sie eine unglaubliche Dynamik, diese Verbindung zu verändern und weiterzuentwickeln. Das ist das Besondere daran. Genau so wurde es mir tatsächlich immer wieder geschildert. Horizontalidad ist ein unabdingbarer Wandlungsprozeß, da sich Individuuen miteinander verbinden und gemeinsam etwas entwickeln. Denn die Dinge, die sie schaffen, wirken wiederum auf jedes daran beteiligte Individuum zurück. Es kommt also immer etwas Neues, Verändertes dabei heraus, sowohl was die beteiligten Personen, die Gruppe als Ganzes und auch den Schaffensprozeß betrifft.

Horizontalidad ist keine Sache, an der man teilnimmt, es ist ein dynamischer Prozeß, der sich mit den darin involvierten Menschen verändert. Dieser dynamische Anteil geht aber, wie ich fürchte, in einigen der aktuellen Bewegungen ein wenig verloren. Wenn ich beispielsweise an unsere neueren Bewegungen denke wie Occupy oder die Bewegungen in Spanien, dann wünschen wir uns etwas Entsprechendes so sehr, daß wir ihnen diesen Namen geben. Aber ich fürchte, daß wir mit dem Namen dann die gewünschten Veränderungen verwechseln.

Man sollte also sehr vorsichtig mit dem Begriff Horizontalismus umgehen, denn er muß ein lebendiger Begriff bleiben. Statt dessen gibt es die Tendenz zu sagen: Okay, wir sind alle "horizontal", wir sind alle gleich. Doch das was "Horizontalidad" eigentlich ausdrückt, ist etwas, das ständig neu erarbeitet werden sollte.

SB: Läßt sich die Situation in Japan heute denn mit der in Argentinien überhaupt vergleichen?

MS: Ich glaube, das Ausmaß der Krise in Japan ist durchaus mit der in Argentinien zu vergleichen. Natürlich ist es eine ganz andere Problemsituation, eigentlich muß man Japan als extreme Notlage verstehen. Vergleichbar ist aber durchaus auch das verzweifelte Bemühen der Regierung, ihre Legitimität zu erhalten.

In Argentinien war der Widerstand gegen die Regierung wesentlich deutlicher zu erkennen, da dort Menschen zu Hunderten, Tausenden oder Millionen gleichzeitig forderten: "Sie sollen alle gehen". Die argentinischen Politiker konnten sich überhaupt nicht mehr auf der Straße sehen lassen, ohne daß sie mit Dingen beworfen oder öffentlich verflucht wurden. In Japan geschieht all das nicht. Der Widerstand dort geschieht auf leisere, subtilere Weise. Doch auch dort wird die Legitimität der Regierung unterminiert.

Und möglicherweise ist das auch der Grund, warum die japanische Regierung ihre Bevölkerung gewissermaßen dazu zwingt, die tödliche, radioaktive Strahlung zu schlucken als eines der letzten Mittel, ihre Macht oder ihre Legitimität zu demonstrieren, an die sie sich klammert. Also die Krise ist vergleichbar, die daraus entstehenden widerständischen Organisationsformen sind es nicht. Man sieht nicht die gleichen massiven Volksaufstände in Japan, nicht die gleiche Rebellion gegen herrschende Machtstrukturen, wie wir sie in Argentinien sehen konnten.

Sabu Kohso (SK): Aber wir würden das auch gerne in Japan sehen.

MS: Ja das stimmt, viele würden es begrüßen, und vielleicht kommt das ja noch in Japan. Auch von den Menschen in Argentinien hätte noch einige Monate vor den Aufständen niemand geglaubt - und das haben alle, die ich gefragt habe, mir gesagt -, daß derart viele auf die Straße gehen und selbst dann noch weiter rebelliert wurde, als sie schon längst von Regierungstruppen belagert und massiv bedroht waren, weil die Regierung den Ausnahmezustand ausgerufen hatte. Keiner hat aufgehört, obwohl die Repressionen der argentinischen Diktatur alles andere als ein Scherz waren. Menschen wurden in den Straßen getötet. Aber all das hat nur noch mehr Menschen darin bestärkt, weiterzumachen.

Also das war - nach Holloway - wirklich ein gewaltiger Bruch mit der Vergangenheit. Diese Brüche geschehen tatsächlich manchmal von einem Tag auf den anderen. Und ebenso schnell, mit einem Fingerschnippen gewissermaßen, sind auch diese neuen Verbindungen zwischen den Menschen in Argentinien entstanden. Nun denken viele, Horizontalidad wäre eine temperamentsbezogene Sache: "Ach, das sind eben Lateinamerikaner, die hatten immer schon diese zugewandte Art des Umgangs miteinander." Aber das stimmt nicht, das ist geschichtlich nicht korrekt. Gerade während der Diktatur hielten die Menschen in Argentinien gegenseitig und selbst mit ihren Nachbarn eine gewisse Distanz aufrecht. Ihre Beziehungen untereinander waren von Furcht geprägt. Doch all das brach in dem Moment auf, als sich die Menschen gemeinsam entschlossen, auf die Straße zu gehen.

Anders gesagt, die Monate vor der Krise und vor den Volksunruhen sind durchaus mit der aktuellen Situation in Japan vergleichbar. Also steuern wir hier im Grunde auch auf einen kritischen Punkt zu, der einen entsprechenden Bruch in Japan vorstellbar macht.

Darüber hinaus gab es in Argentinien tatsächlich schon einige kleinere Gruppen von Bedürftigen wie die Arbeitslosen-Bewegung, die Indigenen, die sich schon immer auf eine vergleichbare nicht-hierarchische Weise organisierten. Vor allem bei den Indigenen hat diese Art der Organisation eine lange Tradition. Und eben solche Nischen-Gruppen, die bereits aufgrund der Umstände ähnlich organisiert sind, existieren auch in Japan. Von denen können wir lernen oder entsprechende Impulse erhalten.

Das heißt, wenn jetzt einer dieser "Brüche" tatsächlich aufklafft, dann gibt es auch in Japan bereits Leute, die daraus etwas Neues gestalten könnten.

SB: Könnte der von der Bevölkerung empfundene Verrat der japanischen Regierung im Konglomerat mit Tepco und den staatlichen Umwelt- und Gesundheitsbehörden so einen Bruch oder Spalt bewirken? Läßt sich das mit den Auslösern vergleichen, von denen du bereits geschrieben hast?

MS: Ja sicher. Das ist durchaus vergleichbar. Der Verrat ist in Japan allerdings noch um einiges extremer. Doch wenn wir uns einmal umsehen und von Argentinien 2001 oder Griechenland ausgehen, dann rollt eine Welle des Verrats um die ganze Welt. In vielen Ländern finden wir Anzeichen einer Wirtschaftskrise wie zunehmende Privatisierungsbestrebungen, den billigen Ausverkauf der Ressourcen und Bodenschätze an ausländische Investoren neben steigenden Lebenshaltungskosten für die eigene Bevölkerung. Die Menschen in Argentinien waren ganz einfach hungrig. Die Sterblichkeitsrate [5] nahm zu. Genauer gesagt, starben hier Säuglinge, Kinder aber auch ältere Bürger deutlich vor ihrer Zeit. Diese offensichtliche Problematik breitet sich weltweit immer mehr aus.

In Griechenland bekommen die Menschen keine ordentliche Gesundheitsversorgung mehr. Krebskranke erhalten keine Medikamente. Das betrifft Tausende von Menschen, die auf diese Weise zum Tode verurteilt werden. Es ist einfach horrende, was diese Krise den Menschen antut. Und in Japan haben wir die ultimative Extremsituation.

Man kann nur hoffen, daß es dort nicht noch schlimmer wird, daß die Menschen dort von dem täglichen Horror lernen und wahrnehmen, daß die Verantwortlichen hier tatsächlich Menschen einfach sterben lassen, und darüber hinaus auch noch die ihnen anvertrauten Bürger absichtlich vergiften. Denn das ist die Folge davon, wenn es generell verboten wird, Nahrungsmittel auf ihre Kontamination zu untersuchen oder wenn radioaktive Partikel oder strahlender Müll verantwortungslos verbreitet werden. Dadurch werden Menschen kontaminiert, vergiftet und zum Tode verurteilt. Das ist natürlich ein extremes Beispiel. Aber es ist auch nicht sehr viel anders, wenn man Menschen durch die Privatisierung von Ressourcen das Wasser verweigert oder die medizinische Versorgung. Menschen sterben dadurch. Das ist nur ein Teil unseres schrecklichen kapitalistischen Kontinuums, ein unglaublicher Alptraum, der hoffentlich endet, wenn wir von der Extremsituation in Japan lernen. So sehe ich das. Vielleicht sehe ich das zu emotional, doch mich macht das, was den Menschen in Japan angetan wird, unheimlich traurig.

SK: Nein, das ist wirklich ein wichtiger Punkt, den du da ansprichst.

MS: Mir wird schlecht, wenn ich daran denke. Aber überlegt doch nur einmal: Institutionen, die dafür eingerichtet wurden, kümmern sich nicht um die Leute. Sie sagen, daß sie es tun, lassen die Menschen dann aber einfach sterben und töten sie, obwohl nicht einmal so etwas wie ein Krieg herrscht. Das ist der blanke Horror. So sollten Menschen nicht miteinander umgehen. Nun, es scheint, daß es manchmal etwas länger dauert, bis man sich dagegen zur Wehr setzt.

SB: Es ist vollkommen verständlich, daß man davon Alpträume bekommt. Das ging uns nicht anders, als wir vor einiger Zeit hörten, wie nachlässig die ohnehin schon lebensbedrohliche Lage in Japan insgesamt behandelt wird und wie die Arbeitskräfte bei Dekontaminationsarbeiten in der Region ohne entsprechende Schutzkleidung gesundheitlich verschlissen und regelrecht geopfert werden, während man sie gleichzeitig über die reale Strahlenbelastung täuscht. [1] Die meisten Menschen realisieren das Ausmaß der Katastrophe in Japan erst dann, wenn sie selbst von einer möglichen Radioaktivität bedroht werden.

MS: Ja oder wenn sie ein Baby bekommen. Für mich wurde die Bedrohung in dem Moment greifbar, als ich mein Kind fütterte. Mütter haben in Japan keine andere Möglichkeit als sehenden Auges ihre Babies mit der zur Verfügung stehenden, kontaminierten Nahrung zu vergiften.

SB: Wir hatten ja bereits über den Lernprozeß gesprochen, den die desaströsen Entwicklungen in Fukushima in der japanischen Gesellschaft ausgelöst haben. Daß man die eigentlichen Träger des gesellschaftlichen Gebäudes, die produktiven Arbeitskräfte und auch die Frauen zuhause, anders wahrzunehmen beginnt.

Wie stellst du dir die künftige Entwicklung auf sozialer Ebene in Japan vor oder welche Konsequenzen könnten oder sollten die Menschen deiner Meinung nach aus diesen Erfahrungen ziehen?

MS: Meiner Ansicht nach ist der Widerstand, den Menschen dort im Alltag entwickeln, bereits bemerkenswert, daß sich beispielsweise jüngere gegen ältere durchsetzen und sagen: "Wir müssen hier wegziehen, aus der radioaktiv kontaminierten Zone." Dieser Bruch mit der Autoritätsgläubigkeit, mit der traditionellen Unterwürfigkeit ist bereits massiv. Und hier muß man auch noch die Gehorsamkeit der Gesellschaft insgesamt von der speziell anerzogenen Unterordnung der japanischen Frauen in dieser Gesellschaft unterscheiden. Denn es sind vor allem Frauen, die den Widerstand organisieren.

Das macht mir große Hoffnung. Denn das ist schon außerordentlich stark. Frauen, die ihr ganzes Leben auf dem Land gelebt haben, und wohlwissend, daß ihr Mann die Scheidung einreichen kann, wenn sie es ihm oder seinen Eltern gegenüber an Gehorsamkeit mangeln lassen oder wenn sie die Rolle als Haushaltsvorstand nicht ausreichend erfüllen, lehnen sich gegen die traditionelle Ernährung auf und ändern das einfach. Das ist schon ein unglaublich großer Schritt. Aber sie tun es für das Überleben ihrer Kinder, für ihre Eltern und Großeltern. Es scheint vielleicht nur eine persönliche, individuelle Entscheidung zu sein, aber es ist eine äußerst politische Stellungnahme. Und auch eine sehr umfassende, weil man es für den anderen tut.

Menschen helfen sich gegenseitig, nicht nur den Nachbarn und das auf einem Level, den man noch nie zuvor miteinander geteilt hat, etwa durch gegenseitige Information wie: "Hast Du gehört, daß die Tomaten heute - oder irgend etwas anderes - besser nicht gekauft werden sollten, weil sie zu kontaminiert sind?"

Das ist genau der unscheinbare Samen, mit dem ein - wie ich glaube - alternativer Lebensansatz verbreitet wird. Nicht, indem man von der Regierung "weniger kontaminierte Nahrung" einfordert oder sie darum bittet, sondern, indem man mit seinen nächsten Nachbarn gemeinsam das Überleben organisiert. Und diese Erfahrung sollte weltweit verbreitet, also verlinkt, werden. Sabu und andere haben damit schon angefangen, diese Strömungen in Japan mit gleichgesinnten Menschen und antiautoritären Bewegungen in der ganzen Welt zu verlinken, natürlich auch unabhängig von Institutionen oder Regierungen, die behaupten, unsere Interessen zu repräsentieren.

Ich bin überzeugt, daß diese Vernetzung ein Teil unseres Potentials ist. Indem wir Japan nicht nur als Einzelfall betrachten, sondern die Idee verbreiten, die sich eine Gruppe von Aktivisten gewissermaßen auf die Fahnen geschrieben hat, "Todos somos japon - Wir sind alle Japan!", stehen wir dazu, daß das, was den Menschen in Japan geschieht, auch uns betrifft und somit der japanische Widerstand auch unser Widerstand ist. Also, wenn ich von den Frauen von Japan spreche, solidarisiere ich mich und habe dieses "Ich-bin-eine-japanische-Frau-Gefühl" und mit dieser Solidarität bestärken wir die positiven Veränderungen.

Die Zukunft liegt in der Selbstorganisation und in der Identifikation mit den Problemen der Menschen in Japan. So können wir uns gemeinsam eine globale Lebensalternative erschaffen. Doch wenn wir darauf verzichten, weltweit zusammenzuarbeiten, bekommen wir tatsächlich ernsthafte Schwierigkeiten.

SB: In einem offenen Brief von dir, in dem du vor einem anderen Hintergrund einer offensiveren Antikriegs-Intitiative auch die Möglichkeit einer anderen Welt postulierst, sprichst du dich dafür aus, daß die antiautoritäre Antwort auf die US-amerikanischen Kriegsbestrebungen darin bestehen sollte, die Antikriegs-Bewegungen zu radikalisieren. Vorhin hast du von eher unauffälligen Veränderungen wie der Beschaffung von nicht kontaminierten Nahrungsmitteln und Nachbarschaftshilfe gesprochen, die bereits einen radikalen Bruch mit den gesellschaftlichen Erwartungen und eine starke politische Stellungnahme bedeuten. Was genau verstehst du unter "radikalisieren"?

MS: Nun, diesen Brief habe ich zusammen mit Chuck Morse vor etwa zwölf Jahren, das heißt 2000 oder 2001 geschrieben. Damals wurde in den Vereinigten Staaten der Einfluß weltweit aktiver "horizontal" organisierter Bewegungen gegen die Machenschaften der WTO [World Trade Organization], der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds IWF, immer stärker, die sich wiederum mit anderen Organisationen und Aktivisten verschiedener antiautoritärer Bewegungen weltweit zu vernetzen begannen. Dann passierten die Ereignisse am 11. September, die von der US-Regierung benutzt wurden, um zum einen den Krieg zu erklären, und zum anderen all diese antiautoritären Bestrebungen zu unterdrücken. Innerhalb der Bewegungen entstand eine plötzliche Orientierungslosigkeit. Während wir versuchten, eine Anti-Kriegsbewegung zu organisieren, die sich an diese neu entwickelte Form nicht-hierarchischer, horizontaler Verhältnisse und Verbindungen anlehnen sollte, kamen viele wieder auf die ursprüngliche Organisationsform, also auf den traditionellen Protest zurück. Ich will nicht sagen, daß diese Proteste nicht ebenfalls wichtig wären. Sie haben durchaus ihren Platz, doch dieses zusätzliche Element der Selbstorganisation fehlt einfach. Und in diesem Zusammenhang heißt Radikalisierung eine Analyse, die eine antikapitalistische Analyse enthält, aber auch eine Radikalisierung der Organisationsform, indem man die Alternativen, also etwas Neues, selbst herstellt und durchsetzt und nicht nur darum bittet, daß etwas Bestehendes aufhören soll.

Es gibt eine gewisse Parallele bei der immer noch bestehenden, traditionellen Antiatombewegung in Japan, die auf die Bombenabwürfe in Hieroshima und Nagasaki zurückgeht und immer wieder mal mobilisiert wird. Sie hat durchaus eine Bedeutung für die Menschen und sie steht auch in weltweiter Verbindung zu anderen Antiatomkraftbewegungen und nimmt somit einen wichtigen Raum ein. Und dann gibt es die antikapitalistische oder die antiautoritäre Bewegung, dann Leute die sich einfach nur dagegen organisieren und schließlich die ganzen Selbstorganisationen, die wenig erwähnt werden, in denen sich Menschen mit allen Formen des Überlebens identifizieren. Und diese alltäglichen Selbstverwaltungs-Suborganisationen sind eigentlich die radikalsten. Anders gesagt, die Radikalisierung der Anti-Nuke-Bewegungen in Japan sind eigentlich genau das, was wir uns für die Radikalisierung der Antikriegs-Initiativen wünschen würden.

SK: Ja genau, die Situation ist auf merkwürdige Weise sehr ähnlich.

MS: Weil ihr es in Japan mit einer wachsenden Bewegung zu tun hattet.

SK: Die Fragen von Krieg und Atom sind für mich auf gewisse Weise das alte Thema von Thomas Hobbes' "Leviathan": Wenn man sich einem unkontrollierbaren Ungeheuer gegenübersieht, will man sich auf Autoritäten stützen, auf autoritäre Gebilde. Von dieser Art Autoritarismus will man sich in der Anti-Kriegsbewegung und Anti-Atombewegung befreien. Wir wollen eine Bewegung, die sich mehr auf horizontale Weise organisiert - ich hoffe es - und das erinnert mich an eure Erfahrungen 2001.

MS: Ja, das macht Sinn, weil das ganze so groß und so furchterregend ist, daß wir organisatorisch oft eher auf das zurückfallen, was uns vertrauter ist, als diese risikoreiche, neue Form weiterzuverfolgen.

SK: Man bittet ausgerechnet die Mächtigen, das Problem zu lösen.

MS: Daß sie damit aufhören, Kriege zu führen, Kernkraft zu benutzen...

SB: Kann das nicht auch sehr gefährlich werden? Gerade im Moment findet diese höchst brisante Aktion in Reaktor 4 des havarierten Kernkraftwerks statt. 1.300 Brennstäbe sollen geborgen werden, die in ihrem Kontaminationsgrad 15.000 Hiroshima-Bomben entsprechen - wenn da etwas schiefläuft? Ich denke, daß nicht mehr viel Zeit bleibt für philosophische Diskussionen über das Thema, wenn auf der anderen Seite grundlegende existentielle Probleme zu lösen sind. Meint ihr, daß die Menschheit noch eine Chance hat?

MS: Oh ja, absolut! Ich bin so optimistisch! Während es die schrecklichen Ereignisse in Fukushima gibt, die sich potentiell weiter fortsetzen, schließen sich die Menschen insbesondere seit 2011 überall auf der Welt in wachsendem Maße, millionenfach, zusammen und organisieren sich selbst.

Es ist unglaublich, welche Wege die Menschen finden, sich zusammenschließen. Und sie organisieren sich nicht nur, um miteinander zu reden, sondern sie übernehmen Wohnhäuser, Gebäude und Land und denken über ihre Beziehung zu Besitz nach und über mögliche Aktionen.

Wir brauchen Selbstorganisation, um über unsere Zukunft zu bestimmen. Und genau das streben wir an. Früher haben wir in diesem Zusammenhang von 'direkter Aktion' gesprochen, aber ich weiß nicht, ob man das jetzt noch so nennen kann. Wenn sich viele Menschen organisieren, um für eine obdachlose Familie ein Zuhause zu schaffen, meine ich, handelt es sich nicht nur um eine Überlebensfrage, weil wir in einer Welt leben wollen, in der wir mit unseren Nachbarn klarkommen und miteinander reden. Was jetzt geschieht, ist auf vielfache Weise viel radikaler. Das muß sich ausweiten und überall auf der ganzen Welt um sich greifen und sich größeren Fragen dahingehend zuwenden, daß die Regierungen überall auf der Welt viel Schaden angerichtet haben, wie die Nutzung der Atomkraft. Wir müssen uns wirklich beeilen und nicht nur unser Zuhause verteidigen und Wege finden wie wir überleben können. Wir müssen den Kriegen und den Schrecken, die sie verursachen, einen Riegel vorschieben. Wir müssen also das Maß, in dem wir organisiert sind, noch weiter steigern, aber ich bin optimistisch.

Es ist unglaublich, was in den letzten zwei Jahren rund um die Welt passiert ist. Millionen von Menschen haben sich radikalisiert und zwar auf horizontale Weise. Das ist etwas ganz anderes, als durch jemanden mobilisiert zu werden, wie es bei den traditionellen Formen des Protestes üblich ist. Vor langer Zeit ging man los als gewerkschaftlicher Organisator und sorgte dafür, daß die Menschen auf die Straße gingen. Und dann gingen sie wieder nach Hause in die gewohnten Verhältnisse zurück. Sie hatten eine gute Zeit, fühlten sich einen Moment lang voller Kraft und das war wichtig. Aber es ist nicht dasselbe, wie das miteinander und zusammen zu gestalten. Also auch wenn es nicht so viele Menschen gibt, wie in den USA, in der Stadt New York, die sich rund um Occupy organisieren, wenn du mit diesen Leuten sprichst, erzählen sie dir, wie sehr sie sich verändert haben. Und in dieser persönlichen Veränderung wächst auch das Zutrauen zu sich selbst und zu der Idee, sich mit anderen Menschen zusammenzuschließen. Und dies ist die Saat einer radikalen Alternative, die mir soviel Zuversicht und Hoffnung gibt. Ja!

SB: Du schreibst auf deiner Website, und ich glaube, daß dir das wichtig ist, weil ich es dreimal an unterschiedlichen Stellen im Internet gelesen habe, daß du, abgesehen von deinen Tätigkeiten als Anwältin, Organisatorin, Autorin, Lehrerin und Aktivistin auch eine Träumerin bist. Was meinst du damit?

MS: Träumen ist zum einen eine optimistische Sichtweise. Es bedeutet aber auch, sich an das Unvorstellbare zu wagen. Ich male mir gerne etwas aus, was wir uns noch nie vorgestellt haben - das fällt wohl, denke ich, in das Reich der Träume. Es ist nicht einfach eine Art logischer Überlegung wie 'Was kann ich mir als nächstes vorstellen?', sondern diese Vorstellung noch weiter hinein in die Sphäre des Unmöglichen zu öffnen. Und wir müssen träumen, das müssen wir, meiner Meinung nach.

SB: Das ist ein sehr schönes Schlußwort. Vielen Dank für dieses aufschlußreiche Gespräch.


Der Schattenblick setzt seine Berichterstattung zu der Veranstaltung des Bildungswerks Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung am 22. November 2013 "Energie, Macht und soziale Kämpfe in Japan nach Fukushima. Was bedeutet Fukushima 3/11? - Für die Menschen in Japan, die Bevölkerung des Planeten, und für globale Aufstände?" [2] mit einem weiteren Teil, der sich mit den Kommentaren und Fragen im Anschluß an den Vortrag befaßt, sowie mit einem Interview mit Sabu Kohso und dem japanischen Fotographen und Filmemacher Tsukasa Yajima fort.


Anmerkungen:

[1] Weitere Einzelheiten dazu siehe auch:
http://www.schattenblick.de/infopool/umwelt/report/umrb0059.html

Aktuelle Beiträge zu technischen, umweltrelevanten und gesellschaftlichen Katastrophenfolgen der seit dem 11. März 2011 entufernden Kernschmelzen im Akw Fukushima Daiichi finden Sie auch in den folgenden Rubriken:
Schattenblick → INFOPOOL → UMWELT → REPORT → BERICHT
Schattenblick → INFOPOOL → UMWELT → REPORT → INTERVIEW
Schattenblick → INFOPOOL → UMWELT → BRENNPUNKT → GEFAHR
Schattenblick → INFOPOOL → UMWELT → REDAKTION → ATOM
Schattenblick → INFOPOOL → NATURWISSENSCHAFT → CHEMIE → KOMMENTAR

[2] siehe Bericht zum Vortrag von Sabu Kohso:
"Energie, Macht und soziale Kämpfe in Japan nach Fukushima. Was bedeutet Fukushima 3/11? - Für die Menschen in Japan, die Bevölkerung des Planeten, und für globale Aufstände?"
http://www.schattenblick.de/infopool/umwelt/report/umrb0060.html

[3] John Holloway ist ein 1947 in Dublin geborener, irisch-mexikanischer Politikwissenschaftler, den Marina Sitrin in dem Gespräch mit Sabu Kohso (das demnächst in dieser Rubrik veröffentlicht wird) erwähnt und über den der Schattenblick bereits an anderer Stelle berichtete. Siehe auch:
http://www.schattenblick.de/infopool/politik/report/prbe0090.html

Er lehrt seit 1993 an der Benemérita Universidad Autónoma de Puebla (BUAP) in Puebla/Mexiko. In seinen Veröffentlichungen greift er auf verschiedene unorthodoxe, neomarxistische Theorietraditionen zurück, die aber auch einen starken Einfluß der Bewegung der Zapatistas in Mexiko erkennen lassen. Ihre Ablehnung der staatlichen Macht und ihr Verständnis von Theorie, das sich in dem Satz "preguntando caminamos" (fragend gehen wir voran) zusammenfassen lässt, den Holloway immer wieder zitiert, haben seine Arbeiten geprägt, weshalb sie auch große Zustimmung finden.

[4] Oral History - die mündliche Überlieferung ist eine Methode der Geschichts-, aber auch der Geisteswissenschaften, die auf der Befragung von Zeitzeugen basiert. Dabei sollen möglichst unbeeinflußte, authentische Dokumente entstehen.

[5] Augenblicklich steht Argentinien mit einem Durchschnittsalter von 77,32 an 68. Stelle im Ländervergleich der CIA (von 223 Ländern)
https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/rankorder/2102rank.html
Deutschland steht mit 80,32 Jahren an 28. Stelle. Das höchste Durchschnittsalter von 89 Jahren erreichen die Menschen in Monaco. Chad und Südafrika stehen an letzter Stelle. Hier wird im Durchschnitt nicht einmal das fünfzigste Lebensjahr erreicht.

3. Dezember 2013