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ATOM/260: Strahlende Wege - Protest an den Schienen ... (BBU)


Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau
Arbeitskreis Umwelt (AKU) Schüttorf
SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster
Bündnis AgiEL - AtomkraftgegnerInnen im Emsland
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU)

Gronau/Münster, 27. April 2020

Protestaktionen gegen Uranmüllexport Gronau-Russland:
- Mahnwachen in Gronau, Münster und Enschede
- Uranmüllzug weiter abfahrbereit in Gronau
- Anti-Atomkraft-Initiativen fordern von Urenco Transportestopp
- Gedenken an Tschernobyl-Katastrophe


In Gronau, Münster und Enschede haben am Montag rund 50 AtomkraftgegnerInnen mit Mahnwachen gegen die unverantwortlichen Uranmüllexporte von der Urananreicherungsanlage Gronau nach Russland protestiert. Auf den Mahnwachen wurde auch den Opfern der verheerenden Reaktorkatastrophe von Tschernobyl vor genau 34 Jahren gedacht.

Der Uranzug mit vermutlich rund 750 t abgereichertem Uranhexafluorid steht seit dem Wochenende abfahrbereit auf dem Gelände der Urananreicherungsanlage. Genaue Transportdaten werden vom Betreiber Urenco genau wie von der NRW-Landesregierung streng geheim gehalten. Die Initiativen rechnen nun für die nächsten Tage mit dem Abtransport und kündigen weitere Proteste an.

"Es kann nicht sein, dass ein Konzern wie Urenco mit seinen deutschen Anteilseignern RWE und EON die Bevölkerung dermaßen im Unklaren lässt über extrem gefährliche Atomtransporte. Es kann auch nicht sein, dass Urenco ungeachtet aller Corona-Einschränkungen mehrere Hundert Tonnen Atommüll unter Einsatz der Polizei und unter Vorhaltung von Schutzmaßnahmen durch die örtlichen Feuerwehren und Krankenhäuser auf die Reise schickt. Und die Menschen in Russland dürfen nicht die Leidtragenden für die gescheiterte Atommüllentsorgung in Deutschland sein. Die Urananreicherung in Gronau muss beendet werden," so Udo Buchholz vom örtlichen Arbeitskreis Umwelt Gronau.

Die Route der Uranmüllzüge führt von Gronau über Steinfurt, Münster, Drensteinfurt, Hamm, den Kreis Unna, das Ruhrgebiet, Duisburg, Viersen, Mönchengladbach, Venlo und viele niederländische Orte bis zum Hafen Amsterdam. Dort erfolgt die Verladung auf einen russischen Uranfrachter, der den Uranmüll nach St. Petersburg bringt. Von dort geht es per Bahn weiter zum Zielort Novouralsk bei Ekaterinburg.


Weitere Infos:
www.bbu-online.de
www.sofa-ms.de
www.urantransport.de
*

Quelle:
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e.V.
Prinz-Albert-Str. 55, 53113 Bonn
Internet: www.bbu-online.de
Facebook: www.facebook.com/BBU72


veröffentlicht im Schattenblick zum 29. April 2020

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