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WALD/075: Hambacher Forst - Bündnis der Willigen (Aktionsbündnis gegen Braunkohle)


Aktionsbündnis gegen Braunkohle - Pressemitteilung vom 15.02.2014

Braunkohle-Widerstand:
Gemeinsam können wir die Zerstörungen durch die Tagebaue und Kraftwerke stoppen


Teilnehmer des Vernetzungstreffens, viele mit Plakat 'Hambacher Forst bleibt' in den Händen - Foto: © 2014 Herbert Sauerwein

Foto: © 2014 Herbert Sauerwein

Stommeln, 15.02.2014 - Eine von RWE abhängige Region wird äußerlich und von innen immer mehr zerstört. Über 70 engagierte Menschen setzen dagegen auf leise Töne oder lauten Protest, auf kreative Aktionen und ein starkes Miteinander.

Sie engagieren sich für gute Energie, für eine lebendige und achtsame Vielfalt im Umgang mit Ressourcen, Mensch und Umwelt.

Über 70 Aktive aus unterschiedlichen Initiativen, Organisationen sowie engagierte Bürger_innen trafen sich am 15. Februar in Stommeln zu einem zweiten größeren Netzwerktreffen. Vor Jahresfrist fand das erste Treffen in Buir, unmittelbar am Rand des Tagebaus statt - diesmal in Pulheim-Stommeln, wo nur 5 Kilometer entfernt über 200 Meter hohe Schornsteine des Klimakiller-Kraftwerkes Niederaußem ihre gesundheitsgefährdenden Stoffe, wie z.B Feinstaub nicht nur in Richtung Köln blasen.

Längst sind die einzelnen Akteure im Alltag durch Internet und vielfältige Aktionen gut miteinander vernetzt. Das Treffen sollte aber die Möglichkeit für direkten Wissens- und Erfahrungsaustausch bieten und Ideen für gemeinsame Aktivitäten generieren. So wurden in mehreren Arbeitsgruppen konkrete Ideen entwickelt, die vor allem weit über die jeweilige Region wirken sollen und den Menschen die fortschreitende Zerstörung ganzer Regionen und damit verbunden die Zerstörung von Umwelt und Klima näherbringen soll.

"Wir sind nicht gegen Kohle, nur weil sie direkt vor unserer Haustüre gefördert wird und wir starke Einbußen unserer eigenen Lebensqualität hinnehmen müssen", so Andreas Büttgen von Buirer für Buir, "uns ist bewusst, welche Auswirkungen die Kohleverstromung weit über unsere Region hinaus hat: Zunehmende Extremwetter wie Überschwemmungen, Sturm, Hagel und eine Zunahme von Klimaflüchtlingen." Und Tim von Greenpeace Köln ergänzt "Wir übernehmen Verantwortung - auch für folgende Generationen, während RWE und deren unterstützende Politiker die Menschen im Stich lassen und einseitig auf Profitstreben aus sind." Josef Schumacher von Leben ohne Braunkohle aus Stommeln betont, "dass heute noch die Verantwortlichen in den Räten weggucken oder sich wegducken, wenn Gruppen oder einzelne Aktive RWE kritisieren - man merkt aber, die Stimmung kippt und es glaubt schon lange keiner mehr, das RWE der regionale Wohltäter ist. Täter sei da schon eher richtig".

Von dem Treffen ist Büttgen begeistert: "Es tut gut, sich mit so unterschiedlichen Menschen zusammenfinden zu können, die nicht den Kopf in den Sand stecken und nicht lamentieren, man könne ja eh nichts ändern. Spürbar ist der Wille zur Veränderung. Der Wille, aktiv zu sein und das möglich zu machen, was vielen undenkbar scheint. Das gibt richtig Kraft".

"Ich habe heute einen äußerst intensiven Tag erlebt", ergänzt Emilio von Solidarische Vielfalt. "Mit vielen guten Ideen gehe ich nun zurück, freue mich darauf mit meinen Mitstreitern vor Ort das ein oder andere auszuprobieren - ja, und ich freue mich, viele von heute auf den kommenden größeren Aktionen wieder zu treffen. Es ist gut, dass wir viele sind - und es ist toll, dass es immer mehr werden".


Teilnehmende Initiativen, Organisationen, Menschen

Attac Köln und Rhein-Sieg, ausgeCO2hlt, BI TschoeRheinenergie, Buirer für Buir, BUND Jugend, BUND Rhein-Erft, Graswurzelwerkstatt Köln, Greenpeace Köln, Grüne Jugend, Hambacher Forst, IB 50189 Elsdorf, Leben ohne Braunkohle - Stommeln, Naturfreundejugend, Netzwerk Bergbaugeschädigter, Netzwerk ZUGABe, Solidarische Vielfalt, WAA Werkstatt für Aktionen und Alternativen - Düren, Engagierte Bürger u.a. aus Erkelenz-Borschemich, Grevenbroich-Gustorf, Bergheim-Fliesteden und Kerpen-Sindorf

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Quelle:
Pressemitteilung vom 15.02.2014
Aktionsbündnis gegen Braunkohle


veröffentlicht im Schattenblick zum 18. Februar 2014