Europäisches Parlament
Pressemitteilung - PLENARTAGUNG / ENVI - 11.09.2023
Eindämmung der chemischen Verschmutzung in EU-Gewässern
• Besserer Schutz der menschlichen Gesundheit und natürlicher Ökosysteme vor giftigen Schadstoffen
• Aktualisierte Listen chemischer Schadstoffe, die überwacht und kontrolliert werden müssen
• Neue Gesetzgebung ist Teil des EU-Null-Schadstoff-Ziels für 2050
Am Dienstag hat das Parlament seine Position zur Senkung der Verschmutzung von Grundwasser und Oberflächengewässern in der EU und zur Verbesserung der EU-Wasserqualitätsnormen angenommen.
Die Abgeordneten wollen, dass die EU-Beobachtungslisten - die Stoffe
enthalten, die ein erhebliches Risiko für die menschliche Gesundheit
und die Umwelt darstellen - regelmäßig aktualisiert werden, um mit
neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen und neuen Chemikalien Schritt
zu halten. Sie möchten auch, dass eine Untergruppe bestimmter PFAS [1]
(poly- und perfluorierte Alkylsubstanzen, auch als "ewige Chemikalien"
bekannt) sowie der Wert "PFAS insgesamt" (Parameter, der die
Gesamtheit der PFAS mit einer maximalen Konzentration umfasst) zu den
Listen für Schadstoffe in Grundwasser und Oberflächengewässern
hinzugefügt werden. Mehrere andere Stoffe, einschließlich Mikroplastik
und antimikrobiell resistente Mikroorganismen, sollten ebenfalls zu
diesen Listen hinzugefügt werden, sobald geeignete
Überwachungsmethoden identifiziert sind.
Der angenommene Bericht enthält auch strengere Standards für mehrere Pestizide [2] (einschließlich Glyphosat und Atrazin) und Arzneimittel.
Hersteller, die Produkte verkaufen, die chemische Schadstoffe enthalten, sollten sich an den Überwachungskosten beteiligen, eine Tätigkeit, die derzeit nur von den Mitgliedstaaten finanziert wird.
Die Abgeordneten nahmen den Bericht mit 495 gegen 12 Stimmen an, bei 124 Enthaltungen.
Zitat
Nach der Abstimmung erklärte Berichterstatter Milan Brglez [3] (S&D,
SI): "Die Überarbeitung des EU-Wasserrechts, einschließlich der
Wasserrahmenrichtlinie und ihrer beiden Tochterrichtlinien, ist eines
der wichtigsten politischen Instrumente zur Umsetzung unserer
Verpflichtungen im Rahmen des Null-Schadstoff-Aktionsplans. Ein
verbesserter Schutz der EU-Gewässer ist äußerst wichtig, insbesondere
vor dem Hintergrund der immer drängenderen Auswirkungen des
Klimawandels - in Verbindung mit der industriellen und
landwirtschaftlichen Verschmutzung - auf unsere Süßwasserressourcen."
Die Abgeordneten sind bereit, die Gespräche über die endgültige Form der Gesetzgebung zu beginnen, sobald der Rat seine Position festgelegt hat.
Im Einklang mit dem Null-Schadstoff-Ziel des europäischen Grünen Deals legte die Kommission im Oktober 2022 einen Vorschlag zur Überarbeitung der Listen der Schadstoffe in Grundwasser und Oberflächengewässern vor, die überwacht und kontrolliert werden müssen, um die Süßwasserkörper der EU zu schützen. Mit den neuen Rechtsvorschriften werden die Wasserrahmenrichtlinie, die Grundwasserrichtlinie und die Richtlinie über Umweltqualitätsnormen (Oberflächenwasserrichtlinie) aktualisiert.
Mit der Annahme dieses Berichts kommt das Parlament den Erwartungen
der Bürgerinnen und Bürger in Bezug auf den Schutz und die
Wiederherstellung der Ökosysteme und die Beseitigung der
Umweltverschmutzung nach, wie sie in den Vorschlägen 2 Absätze 4 und 7
der Schlussfolgerungen der Konferenz zur Zukunft Europas zum Ausdruck
kommen.
Ausschuss für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und
Lebensmittelsicherheit
https://www.europarl.europa.eu/committees/de/envi/home.html
Der angenommene Text wird hier verfügbar sein (12.09.2023) https://www.europarl.europa.eu/plenary/de/texts-adopted.html
Aufzeichnung der Plenardebatte (11.09.2023)
https://multimedia.europarl.europa.eu/de/webstreaming/plenary-session_20230911-0900-PLENARY?seekTo=230911181203
Pressemitteilung zur Abstimmung im Ausschuss (27.06.2023)
https://www.europarl.europa.eu/news/de/press-room/20230626IPR00824/
Merkblatt zu den Verfahrensschritten
https://oeil.secure.europarl.europa.eu/oeil/popups/ficheprocedure.do?lang=en&reference=2022/0344(COD)
Legislativer Fahrplan
https://www.europarl.europa.eu/legislative-train/theme-a-european-green-deal/file-integrated-water-management-surface-and-groundwater-pollutants
EP-Hintergrundinformationen - "Eindämmung der chemischen Verschmutzung
in EU-Gewässern"
https://www.europarl.europa.eu/thinktank/de/document/EPRS_ATA(2023)751444
Links:
[1] https://echa.europa.eu/de/hot-topics/perfluoroalkyl-chemicals-pfas
[2] https://www.eea.europa.eu/ims/pesticides-in-rivers-lakes-and
[3] https://www.europarl.europa.eu/meps/de/197446/MILAN_BRGLEZ/home
REF: 20230911IPR04917
*
Quelle:
Europäisches Parlament
Pressemitteilung - PLENARTAGUNG / ENVI - 11.09.2023
Pressereferat in Deutschland:
presse-berlin@europarl.europa.eu
Internet: www.europarl.europa.eu
veröffentlicht in der Online-Ausgabe des Schattenblick am 15. September 2023
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