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SCHADSTOFFE/099: Nitratgehalt in europäischem Wasser leicht gesunken (DNR EU)


Deutscher Naturschutzring (DNR)
Dachverband der deutschen Natur- und Umweltschutzverbände
EU-Koordination

EU-News - Mittwoch, 09. Oktober 2013 / Landwirtschaft & Gentechnik

Nitratgehalt in europäischem Wasser leicht gesunken



Laut einem Bericht der Europäischen Kommission ist der Nitratgehalt im europäischen Grund- und Oberflächenwasser leicht zurückgegangen. Es ist der zweite Bericht der Kommission über die Umsetzung der Nitratrichtlinie von 1991 zum Schutz der Gewässer vor Verunreinigung durch Nitrat aus landwirtschaftlichen Quellen. Er stützt sich auf Werte für den Zeitraum von 2008 bis 2011.

Der Grenzwert von 50 Milligramm pro Liter für Nitrat wurde bei rund 14 Prozent der Grundwassermessstationen überschritten. Im ersten Berichtszeitraum von 2004 bis 2007 waren es noch 15 Prozent. In sechs Prozent der Fälle lag der Nitratgehalt zwischen 40 und 50 Milligramm pro Liter, was in etwa den Werten des vergangenen Berichts entspricht. Am niedrigsten waren die Werte in Finnland, Schweden, Lettland, Litauen und Irland. In Deutschland und Malta sind die höchsten Werte zu verzeichnen.
Beim Oberflächenwasser war der Wert bei jedem fünfzigsten Messstandort zu hoch. In früheren Messungen gab es noch an jedem dreißigsten Messstandort erhöhte Werte.

Die meisten Mitgliedstaaten geben an, dass der Nitratgehalt weiter abnehmen wird. Das sei auf Auflagen der Gemeinsamen Agrarpolitik und Aktionsprogramme zum Schutz von gefährdeten Gebieten zurückzuführen. Allerdings wurde gegen acht Mitgliedstaaten, darunter zum Beispiel Polen und Frankreich, Vertragsverletzungsverfahren eingeleitet, weil sie nicht genügend gefährdete Gebiete ausgezeichnet hatten oder ihre Aktionsprogramme mangelhaft waren.

Insgesamt ist die Kommission der Meinung, dass sich die Qualität der Aktionsprogramme verbessert habe. Viele Probleme, vor allem mit Düngemitteln und deren Lagerung, bestünden jedoch weiterhin. Außerdem müssten vor allem in Deutschland neue Herausforderungen wie der zuletzt gestiegene Anbau von Energiepflanzen und die Biogasindustrie berücksichtigt werden.
In der Lagerung von Dung sieht die Kommission eine "hohe finanzielle Belastung" für Landwirte. Diese könnte allerdings durch den geringeren Einsatz mineralischer Düngemittel ausgeglichen werden, da der Stickstoff in Dung effizienter ist und die Arbeitsbedingungen verbessert würden. Weniger mineralische Düngemittel führen zudem zu geringeren Treibhausgasemissionen. [vm]

Bericht EU-Kommission
http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=COM:2013:0683:FIN:DE:PDF

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Quelle:
EU-News, 09.10.2013
Deutscher Naturschutzring e.V. (DNR)
EU-Koordination
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E-Mail: eu-info@dnr.de
Internet: www.eu-koordination.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 11. Oktober 2013