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ERSTAUFLAGE/597: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2601 (SB)


Galaxis in Aufruhr

von Leo Lukas

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2601


Die BASIS, das Flaggschiff der terranischen Handelsflotte, wird nicht nur mittels eines mit unbekannter Technik erfolgten Transfers in einen fremden Weltraumsektor entführt, sondern gleichzeitig auch im Handstreich von Dosanthi, Soldaten einer bislang unbekannten Macht, erobert. Ihr plötzliches Erscheinen im Handelsraumer löst unerklärliche, starke Panikattacken bei der Crew aus, die in heilloser Flucht in den zahlreichen Rettungsraumern, LUNA-Kreuzern und BASIS-Tendern zu entkommen sucht. Oft vergeblich. Im All lauern etwa 1000 feindliche, 1350 Meter lange Raumschiffe in Tannenzapfenform, die ihr violett strahlendes Geschützfeuer besonders auf die kleineren Shuttles und Rettungsschiffe, die über keine wirksamen Schutzschirme verfügen, richten und diese zur Implosion bringen.

Der MIKRU-JON mit Perry Rhodan, Mondra Diamond, Gucky und dem aus dem Stardust-System stammenden Physiker Nemo Partijan, der besonders heftig von Angstgefühlen - eine bisher unerklärliche Begleiterscheinung der angreifenden Zapfenschiffe - durchgeschüttelt wird, gelingt die Flucht. Mit Überlichtfaktor bis zu 300.000 nehmen sie Kurs auf die ihnen unbekannte Galaxis Chanda, die ihnen von Ennerhahl, dem mysteriösen Fremden, der sie vor den Dosanthi - zu spät allerdings - gewarnt hatte, als Fluchttreffpunkt genannt worden war.

Nicht nur Mikru hat mit den in diesem Bereich des Alls auf sie einwirkenden Kräften Schwierigkeiten. Gucky kann weiterhin nicht wie sonst zielsicher teleportieren, Mondras luchsartigem Ramoz wachsen schimmelige Gamaschen an den Fersen, die Steuerung des Obeliskraumer reagiert verlangsamt. Nemo Partijan registriert eine allgemeine Instabilität, die er als Paraflimmern bezeichnet.

Perry und seine Weggefährten befinden sich in einer Materiebrücke, mindestens 20.000 Lichtjahre von der größeren der beiden Chanda-Teilgalaxien entfernt, auf die sie Kurs nehmen. Die vom Schiffsavatar entschlüsselten Funksprüche lassen auf mehrere bewohnte Planeten schließen, die sich im Krieg befinden. Als die MIKRU-JON ein Sol-ähnliches Sonnensystem erreicht, ortet der Avatar des Obeliskraumers einen antriebslosen, schwer beschädigten BASIS-Tender, der Gefahr läuft, in die Sonne zu stürzen. Die sofort von Rhodan angeordnete Kontaktaufnahme auf der Flottenfrequenz liefert aus der Zentrale des havarierten Schiffs das aufgrund der Sonnenemissionen verwaschene Bild einer vierschrötigen Ertruserin in einer gräßlich anmutenden Geräuschkulisse, die von einem stämmigen kleinen Mann neben ihr erzeugt wird, der auf die Saiten seiner Gitarre eindrischt.

Gucky identifiziert den Krach erschrocken als psychedelischen Folkjazz, während Mondra Diamond den Musikus mit der edelsteinbesetzten Goldspange auf der Glatze - einem Céelhem, dem rituellen Kopfputz der Báalol-Priester - begeistert als Bandleader der Cosmolodics namens Rynol Cog-Láar identifiziert. Der stämmige weibliche Leutnant stellt sich als Sinaid Velderbilt vor, leitende Sicherheitsoffizierin des MARS-Kreuzers CHISHOLM, und nein, sie werde nicht dafür sorgen, daß das laute Geschrammel aufhört, da sie sonst einschlafe; alle anderen an Bord seien bereits bewußtlos. Die elektronische Musik halte sie beide als einzige noch wach. Die Schutzschirme brächten nicht genügend Leistung, um sie vor der betäubenden UHF-Sonnenstrahlung abzuschirmen.

Wie die Offizierin weiter berichtet, hatten LUNA-Kreuzer die Angriffe der Zapfenraumer auf sich gezogen und dadurch dem 1300 Meter langen BASIS-Beiboot der Tender-Klasse zur Flucht verholfen. Per Traktorstrahl löst der Obeliskraumer die CHISHOLM aus dem gefährlichen Anziehungsbereich der Sonne heraus und weitet seinen Schutzschirm auf das gerettete Schiff aus. Endlich von den paraflimmernden Strahlungen der Sonne, der Nemo Partijan den Namen Morpheus gibt, abgeschirmt, kann der völlig erschöpfte Gitarrenpriester aufhören zu spielen.

Die MIKRU-JON koppelt den stark beschädigten Tender an und nähert sich mit ihm dem zweiten der zwölf Morpheus-Planeten, der Orontes getauft wird. Dessen Mond strahlt ständig ein Signal aus, das vor einer Gefahr warnt, die der Translator des SERUNS als Weltengeißel übersetzt. Was damit gemeint ist, wissen die Besatzungen der beiden Raumer nicht, es bleibt ihnen aber auch keine Zeit, lange darüber nachzudenken. Denn plötzlich setzen Trugbilder ein, die Mikrus Messungen irritieren. Mit Unterstützung eines Programms des Physikers präsentiert der Schiffsavatar die abstrusen Meßergebnisse als Gestalt eines Sensenmanns, der anstelle einer Sense eine Peitsche trägt und mit ihr auf den Planeten eindrischt. Ganz in seinem Metier identifiziert Partijan die hyperphysikalischen Erscheinungen als Nebeneffekte der quintadimtopologischen Verwerfungen in der Stratosphäre und Hitzeorkane von Orontes.

Der Schnitter löst sich auf, andere Trugbilder wie rauchende Vulkane und verlassene Ruinenstädte erscheinen. Der Raumschiffverbund landet am Pol, dem mit 50 Grad Celsius am wenigsten heißen Ort des Glutplaneten. Es ist der 7. September 1469 NGZ, 11.16 Uhr. Mikrus Scan der Umgebung zeigt kein Leben außer verschiedene Insektenarten an. Die Zeit soll zur Reparatur des Tenders, deren Besatzung noch von den Kriegshandlungen gezeichnet ist, genutzt werden. Um die Stimmung zu heben, teleportiert Gucky mit Rhodan, der den Anzug der Universen trägt, Nemo Partijan und Mondra Diamond, die in ihrer Funktion als Staatssekretärin mitkommt, zu Besatzung und Passagieren der CHISHOLM.

Nemo richtet sich in der Wissenschaftssektion des Tenders ein, während sich Mikru weiterhin über das Paraflimmern, das eine fünfprozentige Unsicherheit ihrer Messungen bewirkt, ärgert. Zu ihrem Verdruß vermag sie Ennerhahls Kristall nicht zu lesen. Dafür liefert die Auswertung des aufgefangenen Funkverkehrs brauchbare Informationen. Die Doppelgalaxis, in deren Materiebrücke sie sich befinden, wird Chanda genannt. Die größere der beiden Sterneninseln heißt Dosa, die kleinere Zasao. In beiden wie auch der Materiebrücke wird Krieg geführt. Hier scheint jeder gegen jeden zu kämpfen. Hinweise auf ein Höheres Wesen wie QIN SHI oder auf das BOTNETZ liegen bislang nicht vor.

Die ertrusische Sicherheitsbeauftragte Sinaid Velderbilt gibt einen Lagebericht. Mit den bei der Flucht vor den Zapfenraumern in Rettungsbooten aufgefischten Passagieren zählt die Besatzung 590 Flottenangehörige und 233 Zivilisten. Fast alle sind zutiefst aufgewühlt, geradezu verstört und leiden unter grippeähnlichen Symptomen. Während Rhodan und Mondra im Multimedia-Theater der CHISHOLM die buntgemischten und von höchst unterschiedlichen Interessen bewegten Besatzungen aus Bewohnern der drei Galaxien Milchstraße, Andromeda und Anthuresta über die jüngsten Beobachtungen und Erkenntnisse unterrichten und es ihnen gelingt, Brücken der Verständigung zu bauen, espert Gucky in der Versammlung einen Trickbetrüger, eine Heiratsschwindlerin und einen Springer-Patriarchen, der bereits auflistet, wen er alles mit gesalzenen Schadenersatzklagen überziehen kann - sowie eine mentalstabilisierte Terranerin! Die junge, in schwarzem, grün verzierten Leder gekleidete Frau, die ihre Augen und Lippen in gleicher Farbe bemalt hat, heißt Heatha Neroverde und ist Schmuckdesignerin.

Plötzlich werden die beiden Raumschiffe angegriffen - nicht aus dem All, sondern von unten: Bodenlöcher tun sich auf, aus denen Hunderte Roboter steigen und sich auf die offenen Bodenschleusen zubewegen. Ihre Zahl wächst stetig, obwohl das aus vollen Rohren auf sie abgegebene Feuer viele zerplatzen läßt. Die den Überraschungsmoment nutzenden Blechmänner können ins Kontor-Modul eindringen, doch dann greift Gucky ein, kämpft und rettet überall zugleich. Schließlich hört der Spuk auf. Mikru gesteht schnippisch, die Gefahr nicht erkannt zu haben, und Nemo liefert dafür eine mögliche Erklärung: camourflierende Hyperkristalladern im Felsgestein von Orontes wirkten stark isolierend, doziert er und warnt, mit weiteren Überraschungen sei zu rechnen.

Die Ertruserin Velderbilt sowie der von ihr nicht sonderlich geliebte Bandleader Rynol Cog-Láar wollen gemeinsam mit Gucky die Unterwelt des Planeten erkunden, wo sie erwartet werden. Tief unterhalb der Oberfläche der Glutwelt Orontes entscheidet sich ein mächtiges Wesen namens Syb, wirksamer gegen die Eindringlinge, die die Schwelle zur Weltengeißel gefährden, vorzugehen. Zusammen mit ihrem Berater Batritza, ihrem derzeitigen Favoriten, wählt sie die drei besten Todringer aus. Die Verschmähten Gaben der Dreiheit der Aktiv-Kämpfer passen exakt: Zygmalo erschafft, Berntarm befiehlt und Haubenort schleudert. Und weitere Spezialisten, alle mit individuellem Zerstörungspotential, werden aufgeboten.

Wo, zum Teufel, sind Perry und seine Gefährten nun schon wieder gelandet?

27. Juni 2011