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ERSTAUFLAGE/655: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2659 (SB)


Richard Dübell

Toufec

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2659



551 vor Christus, Südarabien: In der Oase Tiamat regelt stets Oheim Ahhabi, auch Onkel Finsternis genannt, wer die Männer, die eine der vorbeiziehenden Karawanen überfallen sollen, anführt. Endlich bekommt der junge Toufec das Kommando für diese wichtige Aufgabe übertragen. Zusammen mit fünf Spießgesellen lauert der frisch zum Räuberhauptmann Ernannte auf der ganz in der Nähe vorbeiführenden Handelsroute, der Weihrauchstraße, der im aufgewirbelten Wüstenstaub allmählich heranziehenden Händlerkolonne auf. Die Räuber stoßen bei ihrem Angriff zunächst auf keinerlei Widerstand. Ihre Beute besteht aus exquisiten, auf vollbepackten Lastkamelen transportierten Waren, und vor allem die Gruppe auf Pferden reisender Luxussklavinnen erweist sich als Sahnehäubchen - und als Verhängnis. Denn Toufecs kleiner Bruder Asin hat nur Augen für die schönen Maiden und vernachlässigt seine Aufgabe, die Umgebung im Auge zu behalten. Es kommt zu einem Desaster. Die mit gezogenen Säbeln schnell heranpreschende Reiterhorde umringt die sechs Räuber und macht kurzen Prozeß. Nur Toufec und Asin entkommen dem Gemetzel.

Die Strafe des Oheims für sein Versagen, das vier Stammesmitgliedern das Leben kostete, hätte sehr grausam ausfallen können. Doch Onkel Finsternis äußert gegenüber seinem gescheiterten Protegé, der ihm wie aus dem Gesicht geschnitten ist, was keinem offen zu erwähnen einfallen würde, lediglich seine Enttäuschung und gibt Toufec bereits am nächsten Morgen eine zweite Chance. Und es muß schnell gehandelt werden. Ein Staubsturm gigantischen Ausmaßes tobt in Sichtweite Tiamats. Da muß den Reisenden schnell Schutz vor der Naturgewalt angeboten werden - bei Zahlung der doppelten Gebühr zusätzlich zu der für Toufec abfallenden Provision.

Wirklich eine große Gunst, die der Oheim Toufec gewährt. Doch der junge Araber entscheidet sich anders. Asin ist verschwunden, und sein großer Bruder folgt dem Kleinen, der die Lebensgefahr ignorierte und in den Sandsturm ging, um - wie in vielen Geschichten beschrieben - dort tanzende Dschinni zu treffen. Der gescheiterte Räuberhauptmann will Asin retten, und er reitet mit der Gewißheit, daß er, ohne die Gebühren eingetrieben zu haben, nie mehr seinem Oheim unter die Augen treten kann - die Strafe wäre sein Tod -, direkt in die von Blitzen durchzuckte Sturmwand hinein. Toufecs Pferd scheut und galoppiert davon. Als er gewahr wird, daß sein Ende naht, erscheint ihm ein alter, weißbärtiger Dschinn, der den jungen Räuber mehrmals fragt, ob er leben will. Als Toufec endlich herausbringt, daß er nicht sterben wolle, wird er gerettet. Ein Flaschengeist, der keiner ist und sich Pazuzu nennt, sorgt dafür, daß er von einer durchsichtigen Blase umhüllt wird und in dieser immer höher in den Himmel steigt. Sie schweben in ein gigantisches Gebilde hinein - in Delorian Rhodans Superraumschiff TOLBA. Dieses fliegt davon, durchquert Raum und Zeit.

Auf der Welt Sanhaba bekommt Toufec in der unbewohnten Stadt Aures ein neues Zuhause. Mit Hilfe Pazuzus, der sich ihm äußerlich angleicht, aber reinlichere Kleidung bevorzugt und im übrigen aus Milliarden kleiner Maschinchen, den Nano-Agenten, zusammengesetzt ist, erkundet der junge Araber nach und nach seine Umgebung und lernt, daß Technik, obwohl weiterhin für ihn völlig fremdartig und unverständlich, nichts mit Magie zu tun hat.

Als Delorian, der einstige Chronist von ES und Sohn Perry Rhodans, wie angekündigt mit seiner TOLBA für sehr lange Zeit fortreist, begibt sich Toufec gemäß der Absprache im Langsamen Haus in einen Tiefschlaf und wacht erst nach 800 Tagen auf. Auf Terra sind 2182 Jahre vergangen. Man schreibt das Jahr 1631 n.Chr., und Toufecs Mithilfe wird benötigt. Der junge Araber soll keine Karawane überfallen, sondern in Deutschland eine 20jährige vor dem Feuertod der Inquisition retten.

Rheinbach: In ortsüblicher Kleidung und durch die Hypnoschulung gut vorbereitet betritt Toufec eine Schänke, um die Lage zu sondieren. Er schließt Bekanntschaft mit Hermann Löher, der nahezu volltrunken sehr zum Erschrecken des Wirts seiner Trauer freien Lauf läßt. Er war als Schöffe am Schuldspruch seines Freundes, Bürgermeister Hilger Litzen, der eine Stunde zuvor zur Freude des Pfarrers sowie der Nachbarn zu den Liedern des Rheinbacher Knabenchors auf dem Scheiterhaufen brannte, beteiligt. Hexenkommissar Franz Buirmann, der pro Folterverhör inklusive Schuldeingeständnis bezahlt wird, darf auf keinen Fall zu Ohren kommen, was Hermann dem schwarzbärtigen Fremden ausplaudert.

Toufec kann den betrunkenen Schöffen davon überzeugen, ihm zu helfen, ins Gefängnis, wo mehrere Unglückliche auf die nächste Folter oder den Tod, der ihre Seele vor dem Teufel retten soll, warten, Einlaß zu finden. In eine der Zellen hält er zunächst eine wimmernd am Boden Liegende für eine alte Frau, doch es handelt sich um seine Zielperson. Er fliegt mit der schwer gefolterten 20jährigen Clara Esleve in der schnell von Pazuzu erzeugten Blase zur TOLBA hoch.

In den kommenden Monaten rettet Toufec, der lange vergeblich versucht, das Herz von Clara zu gewinnen, unter Mithilfe seines künstlichen Flaschengeistes noch 52 weitere, sich in Todesgefahr befindende Menschen. Sie alle müssen aber erklären, leben zu wollen. Ein Matrose, der sich krampfhaft am Mast eines von Piraten versenkten Schiffs klammert, stirbt lieber, ebenso ein Samurai, der Selbstmord begehen wollte und sich ein Schwert in den Bauch gerammt hatte, den jedoch der assistierende Soldat statt ihm den Kopf abzuschlagen allein gelassen hatte. Toufec nimmt das Schwert und köpft den Japaner. Ebenfalls lieber in den Tod gehen, als von einem Dämon mit schwarzem Vollbart gerettet zu werden, wollen eine Klosterschwester und ein Missionar. Einen verurteilten Kindermörder läßt Toufec vor dessen Hinrichtung zurück, Delorians Aufzeichnungen waren in diesem Fall fehlerhaft. Alles völlig unterschiedliche Menschen, die Toufec aus Todesgefahr rettet, darunter zwei Soldaten einer englischen Kolonie und eine Gräfin. Zu den Auswahlkriterien, wer gerettet wird und wer nicht, schweigt Delorian. All die dem Tod von der Schippe Gesprungenen können sich in der Stadt Aures ihre Umgebung mit Hilfe der Nano-Agenten nach ihren Vorstellungen kreiern lassen. Nach einiger Zeit begeben sich alle in einen über 300jährigen Tiefschlaf.

Toufec und die anderen 53 Bewohner werden von Delorian und Pazuzu im Dezember 1960 geweckt. Noch ein einziger fehlt, um den Bund der Sternwürdigen zu komplettieren. Der junge Araber und Clara Esleve retten den Nano-Forscher Dr. Duncan Talbot, ein Kommilitone von Professor Richard Feynmann, aus einer abstürzenden DC-8. Der Wissenschaftler erobert Claras Herz.

Die nächste Tiefschlafzeit währt bis ins Jahr 1469 NGZ. Der langsam erwachende Toufec erfährt von Delorian, daß die Erde vor einer Superintelligenz und deren Vasallen gerettet werden muß.

9. August 2012