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ERSTAUFLAGE/666: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2670 (SB)


Marc A. Herren

Der Weg des Konstrukteurs

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2670



Doppelgalaxis Escalian - Reich der Harmonie, Zwerggalaxis Dranat: Die heimlich aus einem Netzwerk herauskopierten Lebenserinnerungen des genialen Superroboters Sholoubwa projiziert der Zwergandroide Eroin Blitzer mit Hilfe seines schwarzem Kästchens in den Körper Alaska Saedelaeres. Der Terraner durchlebt auf diese Weise den Werdegang des robotischen Konstrukteurs:

Vor 202 Jahren hatte Sholoubwa es abgelehnt, das Bewußtsein seines einstigen Schöpfers, des genialen, doch todkranken Konstrukteurs Cholaquin Port'aldonar in sich aufzunehmen, weil dadurch seine mutierte biopositronische Persönlichkeit ausgelöscht worden wäre. Er ließ seinen Erbauer sterben und übernahm nicht nur dessen mowenisches Aussehen, sondern auch dessen Berufung als Konstrukteur und verkauft seitdem seine Genialität an gut zahlende Kunden.

Der Auftrag der insektoiden Allhe, für die das Roboter-Genie optimierte Antriebe und Waffen entwickelte, ist längst beendet. Auch die nächste Arbeit, nun für die Feinde der Allhe, die Brullel, ebenfalls Waffen und Antriebe, sogar ein wenig bessere, zu konstruieren, ist ebenfalls erledigt. Alles korrekt, den neuen Auftrag hatte Sholoubwa erst nach Beendigung des vorherigen angenommen. Nur sehen das die Allhe ganz anders und wollen ihn vor Gericht sehen.

Galaxis Karn-Legrek, 4581 NRG: Die MOWENAS STOLZ flüchtet mit maximaler Beschleunigung vor den Raumschiffen der Allhe. In der Holo-Übertragung blickt Sholoubwa auf die tropfenden Maulscheren General Krakaru Tomats, der ihm wütend erklärt, wenn er sich nicht umgehend verhaften läßt, werde er abgeschossen. Eine Sekunde, bevor die MOWENAS STOLZ in die Waffenreichweite der achtbeinigen Spinnenähnlichen gerät, aktiviert der Konstrukteur seine Neuentwicklung, eine Halbraumblase, deren Schockwelle zwei der Allhe-Schiffe durch die Schockwelle auseinanderbrechen läßt und ihm die Flucht in den Hyperraum ermöglicht.

Zwei Monate später, als Sholoubwa gerade daran forscht, seine 144 Assistenten, äußerlich mit ihm identische Externitäten, nach dem Vorbild der Allhe mit acht Extremitäten auszustatten, erscheint der Bote, der Cholaquin einst im Auftrag einer höheren Macht vergeblich zu rekrutieren versuchte. Nun wird Sholoubwa ein Angebot unterbreitet. Er nimmt an, obwohl die Bedingung lautet, sich von seiner ständig über den Nullkanal gehaltenen Verbindung mit seinem extern auf einem Asteroidenstützpunkt befindlichen Rechnerkonglomerat für immer zu trennen. Sein Leistungvolumen reduziert sich daraufhin schlagartig um 70 Prozent.

Nach sechs Wochen Flugzeit erreicht der Headhunter mit seiner Neuanwerbung die Weiße Welt Evolux, einen künstlichen Werftplaneten. Für die Konstruktion dieses technologischen Meisterwerks hätte Sholoubwa 20.000 Jahre benötigt. 300.000 bionische Raumer sichern das aus acht künstlichen Sonnen bestehende System in der Galaxis Tare-Scharm.

Fünf Firr, schwarzfellige, sich mittels eines Schwerkraftorgans fortbewegende, androide Kugelwesen, prüfen Sholoubwas wissenschaftliches Potential und stufen ihn ein. Als endlich sein Nullkanal zu einem Evolux-Großrechner freigeschaltet wird, erfährt der geniale Konstrukteur eine neue, viel größere Bewußtheit als je zuvor, seine Fähigkeiten haben sich vielfach potenziert. Jedoch vermag Sholoubwa weiterhin nicht, den vor Jahrhunderten von seinem mowenischen Schöpfer einst eingebauten Todesimpuls, den er eine Nanosekunde vor dessen Auslösung mittels der Manipulation am internen Zeitsystem zu verhindern weiß, zu löschen.

Sholoubwa konstruiert zu seiner Unterstützung eine neue Technogarde, 2.000 neue, mit ihm verbundene Externitäten-Roboter nach dem Vorbild der spinnenhaften Allhe, die er mit leitungsfähigerer Positronik ausstattet. Und er bekommt Unterprüfer Voosla, ein Schlangenwesen, als seinen Betreuer an die Seite, der vor allem aufpassen soll, daß Sholoubwa nicht zu häufig von seinen ihm zugeteilten Forschungsaufträgen abschweift, um stattdessen an seinen eigenen zu arbeiten.

Bereits mehrere Jahrhunderte steht Sholoubwa in den Diensten der Ordnungsmächte. Endlich erteilt ihm der Sequenzrat eine große Aufgabe. Er hat schnellstmöglichst das Halbraumblasennetz, auch HRB-Netz, BOTNETZ oder Dimensionsgefängnis genannt, zu verbessern und einsatzbereit zu machen. Die negative Superintelligenz KOLTOROC soll mit dieser Waffe eingekerkert und hinter die Materiequellen geschafft werden. Der Überraschungsangriff soll durch das Kosmonukleotid TRYCLAU-3 erfolgen. Die Mächte des Chaos bestürmen bereits ein Kosmonukleotid mit der Terminalen Kolonne TRAITOR.

Sholoubwa erhält Privilegien. Er bekommt ein eigenes Schiff, die SCHRAUBE-B, gesteuert von dem Zwergandroiden Nikomus Neuntau, und darf nebenbei an eigenen Projekten forschen. Jedoch muß sich das mutierte Robotergenie widerspruchslos dem kosmischen Boten Renyi Hemdebb unterordnen. Der nach Sholoubwas Anweisungen von seiner Robotgarde durchgeführte Bau des BOTNETZES erfolgt überhastet, die bisherigen, auf Evolux üblichen strengen Qualitätsstandards können nicht annähernd erfüllt werden. Aus Sicherheitsgründen soll das BOTNETZ weit entfernt in der Galaxis Escalian - Mächtigkeitsballung der Superintelligenz TANEDRAR - zum Einsatz kommen.

Sholoubwa, der im Gegensatz zu seinen Externitäten seine humanoide Form, deren Oberfläche jedoch nun an flüssiges Quecksilber erinnert, behalten hat, traut seinem Piloten nicht. Dieses künstlich erzeugte organische Zwergwesen könnte ein Spion des Sequenzrates sein.

Hemdebb beauftragt Sholoubwa, eine Lieferung des seltenen Metalls Carit entgegenzunehmen. Eigentlich eine Aufgabe für einen Spediteur, nicht für ein Genie wie ihn. Der Robot-Wissenschaftler bereut immer mehr, sich auf die Hohen Mächte eingelassen zu haben. Mit der von Neuntau gesteuerten SCHRAUBE-B erreicht Sholoubwa Connajent, eine der sieben Immateriellen Städte, die auf ihren Rundkursen durch die Galaxien nie lange auf einem Planeten verweilen. Bevor dort eine Kosmische Fabrik materialisiert, die sechs Metallblöcke, die winzige Spuren Carit enthalten, liefert, nutzt Sholoubwa die Wartezeit, um für die Stadtbewohner interessante Dinge zu erfinden. Einer der Bewohner stellt ihm die Aufgabe, Leben zu konstruieren. Sholoubwa erschafft nach dem Grundmuster der androiden Firr die Firibirim.

Das BOTNETZ funktioniert nicht. Das gigantische Potential dieser Waffe scheitert am Ausfall eines Blütenblatts. Sholoubwa erkennt sofort den Fehler und kombiniert die Dateien "Initialfaden", "Kleber" und "Beißer", um den einzelnen Blütenblättern Autarkie zu verleihen - doch dies, ohne dazu beauftragt worden zu sein.

Nach dem Scheitern des BOTNETZ-Einsatzes ignorieren die Hohen Mächte den mutierten Superroboter, der die Zeit nutzt, um weiter an eigenen Projekten zu forschen. Sholoubwa entwickelt den Nullkanal-Spürer, mit dem er seine alte Großpositronik, von der er sich vor Jahrhunderten auf Anweisung von Unterprüfer Voosla hatte trennen müssen, wiederfindet. Sholoubwa aktiviert die Verbindung wieder. Zwar erhält er damit keine wesentlich bessere Rechenleistung, gibt ihm aber eine gewisse Sicherheit, falls die Hohen Mächte seine Verbindung zum Evolux-Großrechner kappen sollten.

An Sholoubwa ergeht der Befehl, umgehend den Boten Renyi-Hemdepp aufzusuchen. Sein Pilot Neuntau fliegt ihn in die Galaxis Escalian. Als sie den Baustellenplaneten, auf dem das beschädigte BOTNETZ gelagert wird, erreichen, liefern sich dort die Viertel-Superintelligenz TAFALLA und der Bote ein Psi-Duell. Renyi-Hemdepp unterliegt und wird zerrissen. Sholoubwa leitet sofort alle Daten des Kampfes an seinen alten Asteroidenstützpunkt weiter.

1000 Jahre später: Der Zwergandroide Neuntau, für den er lange Jahre keine Verwendung hatte, überbringt Sholoubwa den Befehl, Escalian aufzusuchen, um neue Aufträge entgegenzunehmen. Sholoubwa überlegt lange und entscheidet sich, sein Engagement für die Hohen Mächte zu beenden. Mit der SCHRAUBE-B fliegt er allein davon. Seinen Piloten läßt er auf einem Planeten zurück.

Nach einigen Jahrhunderten der neugewonnen Selbständigkeit wird der Asteroid, auf dem sich Sholoubwas alter Rechnerverbund befindet, von einem im Auftrag der Hohen Mächte agierenden Rapid-Kreuzer beschossen und steht kurz vor der Zerstörung. Im letzten Moment rasen Xylthen-Raumer heran und vernichten den Angreifer. Protektor Horato meldet sich über Funk und schickt Sholoubwa zu QIN SHI. Die Superintelligenz will sein BOTNETZ und bekommt es. Wofür es die Entität benötigt, interessiert den mutierten Robot nicht.

2000 Jahre später: Sholoubwa Interesse gilt nebenbei auch dem talentiertesten der Firibirim-Wissenschaftler, der die Frage nach dem Sinn des Lebens bereits für die Antwort hält. Während der Konstrukteur darüber sinniert, wird es in ihm dunkel. Etwas schaltet ihn ab.

Nach dem mühevollen Start des Basisprogramms von Mhochzehn und der notdürftigen Korrektur einiger weniger der nun für ihn unüberschaubaren Menge von 83.428 Fehlermeldungen benötigt der einstige Sanitäts- und Haushaltsroboter lange, bis er sich als den ehemals genialen Konstrukteur Sholoubwa wiedererkennt. Doch hat er dessen Genialität gänzlich verloren. Der Zugriff über den Nullkanal auf seine Asteroiden-Rechner funktioniert auch nicht mehr. Sogar die Steuerung der SCHRAUBE-B bereitet ihm nun Probleme.

25. Oktober 2012