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ERSTAUFLAGE/723: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2727 (SB)


Michelle Stern

Am Gravo-Abgrund

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2727



10. August 1514 NGZ - Luna, der Technomond, bei seinem Verschwinden aus dem Solsystem.

Das Technogeflecht, das den ganzen Mond überzieht, bildet das sogenannte Transpositornetz, durch das, einem Transmitter vergleichbar, der Erdtrabant an einen anderen Ort des Universums versetzt werden kann.

Während des Transits kommt es überall auf Luna zu Gravophänomenen. An verschiedenen Stellen verlieren die Menschen und Onryonen den Boden unter den Füßen, schweben nach oben oder werden von unberechenbaren Kräften gezerrt und gequetscht. Büsche werden in der Luft zerfetzt und Gebäude stürzen ein. Am Grunde des Copernicus-Kraters, wo sich der Lake Huckleberry befindet, steigen Wassersäulen in die Höhe. Panik bricht aus. Überall versuchen Menschen und Onryonen sich in Sicherheit zu bringen und in Gleitern heraneilende onryonische Ordnungskräfte sammeln die Hilfsbedürftigen ein.

Diese Gravitationsphänomene sind Nebeneffekte des ersten Zuges, den der Erdmond beim Transit ins Helitas-System durchläuft. Luna bewegt sich dabei in einem Bereich zwischen Linear- und Hyperraum. Die Gravophänomene kommen dadurch zustande, daß das Transpositornetz seine Energie für diesen Vorgang aus der Gravitation und ihrem hyperphysikalischen Äquivalent, der Hyperbarie, abzieht. Der Wissenschaftler Fionn Kemeny, Mitglied des lunaren Widerstands, findet heraus, daß die Onryonen Gravitationskräfte und Hyperbarie in der Technokruste mit einem unbekannten Verfahren aufbereiten. In Wirklichkeit sind es die in der Tiefe der Technokrusten lebenden Tolocesten, die dafür verantwortlich sind.

Der Tolocest Bei dem Röntgenhaus versichert dem onryonischen Kanzler Ryotar Fheyrbasd Hannacoy, der Bedenken wegen der gravierenden Nebeneffekte hat, die Gravophänomene mit dem nächsten Zug in den Griff zu bekommen.

Doch auf Seiten des lunaren Widerstands ist man ebenfalls nicht untätig. Dessen Mitglieder versammeln sich in den 'geheimen Gemächern' NATHANs, wo sich das positronische Phantom YLA befindet. Erst von YLA erfahren sie, daß der Mond tatsächlich unterwegs ist. Fionn Kemeny und YLA gelingt es, auf die Gravoprojektoren Lunas zuzugreifen und sie zusammenzuschalten. Mit ihrer Hilfe wollen sie ein superschweres, ultraschnelles und in nicht kalkulierbaren Rhythmen wechselndes künstliches Schwerkraftfeld schalten, das die Hyperbarieenergiequelle stören und das Synapsenpriorat irritieren und aus dem Takt bringen soll. Damit wollen sie erreichen, daß die Züge abbrechen und Luna anhalten wird. Wo das sein wird, weiß man natürlich nicht, aber Fionn Kemeny vertraut auf die Sicherungssysteme der Onryonen, auf die er zwar keinen Einfluß hat, die aber seiner Meinung nach greifen werden, wenn ein Notfall eintritt und sie beispielsweise vor einem Schwarzen Loch herauskommen oder sich auf Kollisionskurs mit einem Planeten befinden.

Damit Kemeny und YLA ungestört mit dem Irritator auf das Synapsenpriorat zugreifen können, werden Toufec und Shanda losgeschickt, um Aytosh Woytrom zu entführen, der auf onryonischer Seite die Schnittstelle zu NATHAN herstellt. Er lebt im Herzen der onryonischen Stadt Iacalla. In Deflektoren gehüllt und mit Unterstützung des Nanogentenschwarms Pazuzu, steigen sie in die tief in die Mondkruste vorangetriebene Stadt bis zum Ursprung des Technogeflechts. Dort hat sich Woytrom seinen Wohnort gewählt. Shandas telepathische Fähigkeit reicht aus, um ihn zu lokalisieren. Sie dringen bis in seinen Wohnraum vor, wo sie ihn auf einer Liege schlafend vorfinden. Toufec paralysiert ihn, aber als er ihn berühren will, fährt seine Hand durch den vermeintlichen Körper hindurch. Im selben Moment schlingen sich Technogebilde um die Beine der Eindringlinge. Während sich Toufec und Shanda gegen diese Auswüchse wehren, taucht der wirkliche Woytrom auf, auf dessen Befehl hin das Technogeflecht eine dicke Hülle aus Metall um die beiden Eindringlinge bildet und sie trotz ihrer aktivierten Schutzschirme einschließt. Zwar kann Pazuzu ein Loch in die Wand ihres Gefängnisses treiben, doch beim Versuch, den Metallwürfel zu verlassen, greifen Technotentakel nach Toufec und zerren ihn von Shanda fort, die sofort wieder in den Würfel eingeschlossen wird, wo sie ohne Pazuzus Möglichkeiten hilflos ist.

Mit einem Gerät, das er beim Öffnen des Würfels auf Shanda richtet, desaktiviert Woytrom kurzerhand ihren SERUN, der sich einfach aufklappt und die Mutantin freigibt. Sie soll von Ordnungskräften abgeführt werden. Doch Toufec, der sich inzwischen befreit hat, setzt eine Schallwaffe ein, die den Onryonen so stark zusetzt, daß Shandas Bewacher sie loslassen und sie fliehen können.

Der nächste Zug Lunas steht unmittelbar bevor. Um ihn zu verhindern, muß Kemeny den Irritator auch ohne eine positive Nachricht Toufecs und Shandas einschalten.

Woytrom werden Unregelmäßigkeiten gemeldet, die seine Anwesenheit bei NATHAN erforderlich machen. Er unterläßt es deshalb, Toufec und Shanda weiter zu verfolgen, für die eine Entführung des Wissenschaftlers nun auch nicht mehr in Frage kommt. Die beiden können von Glück sagen, wenn ihnen die Flucht gelingt, was mit Shandas nutzlosem SERUN nicht gerade leicht ist. Toufecs Schutzschirm birgt sie beide bei der Abwehr wild durcheinanderwirbelnder Technowürfel, durch die sie sich ihren Weg bahnen müssen. Nur mit Hilfe Pazuzus, der ihnen mit winzigen Schneidemaschinen den Weg freikämpft, kommen sie überhaupt voran. Nachdem sie das Würfelfeld hinter sich gelassen haben, funktioniert Shandas SERUN wieder und sie suchen in einem leerstehenden Gebäude Schutz.

Inzwischen bricht beim lunaren Widerstand Jubel aus. Denn Luna ist in den Normalraum zurückgefallen. Doch die Hochstimmung verfliegt rasch, weil der Mond nicht im Normalraum bleibt, sondern, begleitet von verheerenden Gravophänomenen, weiterspringt. Türme stürzen ein und begraben Hunderte von Onryonen unter sich. Unter den Onryonen bricht Panik aus. Überall rennen sie zu Schwebegleitern oder Rollfahrzeugen, um so schnell wie möglich an die Oberfläche zu kommen. Die Straßen sind im Nu verstopft. Toufec fürchtet, der Widerstand sei für dieses Chaos verantwortlich und hat Gewissensbisse. Er und Shanda retten mit Hilfe Pazuzus eine Schar von Kindern aus einem halb zusammengebrochenen Gebäude. Dazu müssen sie ihre Tarnung aufgeben und werden von den Ordnungskräften entdeckt. Nur der schlußendliche Zusammenbruch des Gebäudes verschafft ihnen so viel Deckung, daß sie wieder verschwinden können.

Da Luna nach dem Einsatz des Irritators nicht wie erwartet zum Stillstand kommt, sondern weitere Züge ausführt, die jeweils von gigantischen Gravitationsbeben begleitet werden, bekommt es Fionn Kemeny mit der Angst zu tun und gibt YLA den Befehl, den Gravoirritator sofort abzuschalten. Doch es ist zu spät. Die Gravophänomene hören nicht mehr auf. Der Prozeß hat sich verselbständigt. Eine Kettenreaktion rast durch die Synapsen des Priorats und NATHAN ist vollkommen überlastet.

Der Jaj Leza Vlyoth, der bei mehreren Aktionen den Terranern unterlegen war und inzwischen den lunaren Residenten, Antonin Sipiera, similiert hat, freut sich über das Chaos. Nun endlich wird offensichtlich, daß der lunare Widerstand zu weit gegangen ist, wodurch er die Sympathie der lunaren Bevölkerung einbüßen wird. Daran, daß das Chaos schlußendlich von den Tolocesten unter Kontrolle gebracht werden kann, zweifelt er nicht. Doch darin täuscht er sich. Die Tolocesten können nicht helfen. Es ist zu spät. Luna hat bereits unkontrolliert weitere vier Züge unternommen.

Endlich gelingt es Fionn Kemeny, den Mond zum Stillstand zu bringen. Doch die Erleichterung weicht nacktem Entsetzen, als man herausfindet, wo sich Luna befindet. Der Mond ist zwischen vier Neutronensternen gestrandet, einer Konstellation, die keinen natürlichen Ursprung haben kann. Es scheint, als habe eine mächtige dritte Partei eingegriffen und den Mond an diesen Ort versetzt, wo er mitten in einer extrem heißen, hyperphysikalisch brodelnden Plasmawolke feststeckt und der tödlichen Strahlung der Neutronensterne ausgesetzt ist, die, wenn der Mond nicht vom Repulsorwall umgeben wäre, schon bei der Ankunft sämtliches biologisches Leben ausgelöscht hätte. Die vier in unterschiedliche Richtungen wirkenden Anziehungskräfte drohen den Mond außerdem auch noch zu zerfetzen.

Um diesen gewaltigen gravitativen Kräften zu entkommen, wäre eine Fluchtgeschwindigkeit von 100.000 Kilometer pro Sekunde - ein Drittel der Lichtgeschwindigkeit - erforderlich. Das einzige, was sie jetzt noch retten könnte, wäre ein weiterer Sprung, den einzuleiten vielleicht Pazuzu in der Lage wäre. Doch Shanda und Toufec sind verschollen.

24. November 2013