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ERSTAUFLAGE/761: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2765 (SB)


Christian Montillon

Das genetische Kunstwerk

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2765



Februar 1517 NGZ - Reginald Bull kommt mit der RAS TSCHUBAI auf der lucbarnischen Flammengondel LUCVAIT an, um die drei Lucbarnis, die man von Vi, dem Planeten der Vitriten, mitgenommen hat, ihrem Volk zu übergeben. Mit der Medotechnik der RAS TSCHUBAI konnte man ihnen wesentlich besser helfen, als es den Vitriten möglich gewesen war. Sie sind fast schon wieder völlig gesund und werden auf der Flammengondel, auf der sich auch Gaumarol da Bostich befindet, freundlich empfangen.

Bostich ist heilfroh, daß aus der Milchstraße ein Schiff gekommen ist, mit dem er zurück in die heimatliche Galaxis fliegen kann. Doch Reginald Bull sagt ihm rundheraus, daß er ihn nicht auf sein Schiff läßt. Schließlich seien die Onryonen hinter ihm her und er dürfe die RAS TSCHUBAI nicht gefährden. Außerdem gehöre Bostich laut Atopischem Tribunal zu den Hauptfraktoren, die in der Milchstraße den Weltenbrand entfesseln werden. Ohne ihn wäre die Milchstraße also sicherer, was ja schließlich auch in seinem Sinne, als Vorsitzendem des Galaktikums, sein müßte. Nach 500 Jahren könne er ja wieder zurückkehren. Bostich ist wie vom Donner gerührt. Er kann nicht fassen, daß er auf der LUCVAIT zurückgelassen werden soll, und zum ersten Mal erlebt Gucky, der Bulls Meinung übrigens nicht teilt, einen Bostich, dem pure Hilflosigkeit ins Gesicht geschrieben steht.

Wenige Stunden vor der Ankunft der RAS TSCHUBAI war im Transmitter der LUCVAIT, der schon seit langer Zeit nicht mehr in Betrieb gewesen war, Perry Rhodan erschienen. Da die Geräte dieser Transmitteranlage Hyperstrahlung erzeugen und er sich nicht in einer Transfer-Kapsel befand, die Passagiere normalerweise benutzen, um dieser Strahlung nicht ausgesetzt zu werden, hat er schwere Verbrennungen erlitten und liegt auf der Medostation der LUCVAIT. Reginald Bull läßt ihn an Bord der RAS TSCHUBAI bringen, wo er unter der Obhut des Aras Matho Toveno steht und bald darauf zu sich kommt. Wie er berichtet, war es ihm gelungen, sich in das schlafende Transmitternetz der LUCVAIT einzufädeln. Allerdings von einem Gerät aus, das mit diesem nicht völlig kompatibel war. Die beträchtliche Dosis gefährlicher Hyperstrahlung, die er dabei abbekommen hat, hätte er ohne Zellaktivator nicht überlebt. Wie er weiter erzählt, war es ihm, nachdem er von dem Folterplaneten Kaidhan auf das Schiff der Richterin Saeqaer gebracht worden war, mit Hilfe der Siwives, einem der Völker, die auf diesem Schiff leben, gelungen, eine Art Fiktivtransmitter zu entwenden, mit dem man sich in gewissen Grenzen in fremde Transmitternetze einfädeln kann. Das einzige Netz, das Perry Rhodan bekannt war, war das der Lucbarni. Damit ihm keiner folgen konnte, hatte sein siwivischer Helfer den Transmitter nach seinem Durchgang zerstört. Perry hatte keine Ahnung von den lebensgefährlichen Folgen, die sein Transmittersprung hatte.

Von der Richterin Saeqaer weiß Perry Rhodan, daß sich das Atopische Tribunal in den Jenzeitigen Landen befindet - einem Ort, der hinter der Materiequelle liegt und nur mit dem Schiff eines Atopischen Richters erreicht werden kann. Der einzige, der in Perry Rhodans Bekanntenkreis hinter einer Materiequelle gewesen war, ist Atlan. Ihn muß man nun finden und gleichzeitig ein Richterschiff kapern, als dessen Pilot Atlan dann fungieren kann.

Saeqaers Schiff kommt nicht in Frage, weil Perry Rhodan von dort gerade geflohen ist und man mit erhöhter Alarmbereitschaft rechnen muß. Doch es gibt ja auch noch den kristallinen Richter, der in einer gesperrten Domäne im Zentrum von Larhatoon residiert. Diese Domäne wird von einem Repulsorwall umschlossen. Die RAS TSCHUBAI verfügt über einen Hypertransprogressor, mit dem das Schiff den Wall durchdringen kann.

Reginald Bull plädiert dafür, sich mit den Proto Hetosten zusammenzutun, um mit ihnen gemeinsam gegen das Atopische Tribunal zu kämpfen. Gleichzeitig muß aber auch nach Atlan gesucht werden. Atlan müßte sich noch auf Wanderer befinden. Er war auf der Kunstwelt der Superintelligenz ES zurückgeblieben, als dort der Winter endete. ES hatte ihn mit einer Aufgabe betrauen wollen. Es ist davon auszugehen, daß Atlan gar nicht weiß, was in der Milchstraße in der Zwischenzeit alles geschehen ist.

Icho Tolot hat eine eigene Mission. Er erbittet sich von Reginald Bull einen Kreuzer der RAS TSCHUBAI, um, zusammen mit Avan Tacrol, nach Volterhagen zu fliegen, wo er die Überreste seines toten Kindes bergen will, dessen Genmaterial dort zu gentechnischen Forschungen mißbraucht wird. Bostichs nachgewachsener Arm, den er auf Volterhagen von der Larin Than-Deneec erhalten hat, trägt Halutergene in sich. Icho Tolot will Bostich ebenfalls mit an Bord nehmen.

Auch Perry Rhodan entschließt sich, Volterhagen aufzusuchen, aber es kostet ihn einige Mühe, Reginald Bull davon zu überzeugen, daß auch die RAS TSCHUBAI nach Volterhagen fliegen sollte. Reginald Bull unterstellt Perry Rhodan, er wolle ihm das Kommando über die RAS TSCHUBAI streitig machen. Das Verhältnis zwischen den beiden ist gespannt. Perry weiß nicht, daß Reginald Bulls Zellaktivator während der Odyssee, die sein Freund nach dem Untergang der JULES VERNE hinter sich bringen mußte, in der Stadt Allerorten umgeprägt worden ist. Wer in der Lage ist, diese Prägung zu spüren, würde Bull für einen Gesandten der Chaotarchen halten, was für beträchtliche Probleme sorgen wird, wenn man einem Atopischen Richter gegenüber steht.

Reginald Bull, der sich in der Stadt Allerorten in einer lebensbedrohlichen Situation befunden hatte, mußte, um zu überleben, diese Umprägung zulassen. Angeblich hat sie auf seinen Charakter keinen Einfluß. Aber sein drastisches Verhalten Bostich gegenüber, mit dem er, als der noch als Vorsitzender des Galaktikums fungiert hat, keine Probleme hatte, ist doch merkwürdig. Auch bringt er Perry Rhodan Mißtrauen entgegen und zieht dessen Enkelin Farye Sepheroa zu Rate, ob ihr an Perry nicht etwas Merkwürdiges auffällt. Reginald Bull versucht Perry so oft davon abzubringen, nach Volterhagen zu fliegen, daß Perry Rhodan sich bereits fragt, ob Reginald Bull wirklich der ist, der er zu sein scheint und nicht vielleicht ein Jaj.

Bostichs Arm wird an Bord von Icho Tolots Kreuzer FANCAN TEIK II genau untersucht. Äußerlich sieht er aus wie der eines Arkoniden. Doch der Eindruck täuscht. Bostich kann, so wie Haluter dies können, die Struktur seines rechten Armes bis zu einer Dichte von Arkonstahl verhärten, was ihn unempfindlich gegen jede Waffe macht. Der Ara Matho Toveno und die Chefwissenschaftlerin Sichu Dorksteiger finden heraus, daß der Arm Bostich in seiner Gesamtheit verändern wird und dieser Prozeß noch nicht abgeschlossen ist. Im Grenzbereich zwischen dem neuen Arm und Bostichs altem Körper werden Verdickungen analysiert, von denen starke neuronale Aktivitäten ausgehen. Man könnte sie als Mikro-Gehirne bezeichnen, die ein neues Nervengeflecht erzeugen, das sich über seinen ganzen Körper auszubreiten scheint. Auch sein Extrasinn, der Logiksektor, der vor 300 Jahren in seinem Gehirn aktiviert worden ist, und ihm in einem inneren Dialog wertvolle Hinweise gibt, verhält sich eigenartig. Seine Aussagen sind unklar und klingen, als stammten sie von einem verängstigten Kind. Bostich kommt es so vor, als würde eine fremde Macht seinem Extrasinn etwas einflüstern, wodurch ein namenloser Zorn und ein unbändiges Sehnen von ihm ausgehen.

Mitunter ist sein Extrasinn auch wieder normal und versucht diesen Zustand zu analysieren. Möglicherweise ist Bostich gerade wegen der Existenz seines Extrasinns so empfänglich für das halutische Erbgut, da auch Haluter neben ihrem Ordinärhirn ein Planhirn besitzen. Da Bostich das Erbgut seines Kindes in sich trägt, entwickelt Icho Tolot ihm gegenüber einen ausgeprägten Beschützerinstinkt.

Mit einem LAURIN-Beiboot landen Gucky, Perry Rhodan, Icho Tolot und Bostich auf Volterhagen, wo sie mit der Larin Than-Deneec Kontakt aufnehmen wollen. Die Präsenz der Onryonen in der Trabantenstadt hat sich merklich verstärkt, so daß sich das Einsatzteam vom Wald her nähert.

Während Avan Tacrol an einer anderen Stelle der Trabantenstadt für Ablenkung sorgt, dringen die übrigen in das Forschungslabor ein und finden heraus, daß Than-Deneec, die selbst das Produkt eines Genexperiments ist, in der Onryonenstadt gefangen gehalten wird. In Deflektoren gehüllt fliegen Icho Tolot, Gucky, Bostich und Perry über die Stadt. Gucky espert stundenlang, um einen Hinweis auf den genauen Aufenthaltsort der Larin zu bekommen, bis er endlich Erfolg hat.

Than-Deneec liegt in einem Tiefschlaftank, um sie herum weitere Tanks, in denen sich in unterschiedlichen Entwicklungsstadien befindliche Klone befinden, die aus ihrem Erbgut hergestellt worden sind. Perry Rhodan lädt sämtliche Forschungsergebnisse der Onryonen herunter, während Icho Tolot die gesamte Anlage zertrümmert. Er will, daß nichts zurückbleibt, was mit seinem Kind zu tun hat und von den Onryonen mißbraucht werden kann. Than-Deneec wird aus ihrem Tank befreit und mitgenommen, als das Einsatzteam unbehelligt zur LAURIN II zurückkehrt und zur RAS TSCHUBAI fliegt.

Doch bevor die Reise weitergehen kann, will Reginald Bull etwas klären, was ihm schwer zu schaffen macht. Es gibt einiges an Perry Rhodans Verhalten, das nicht nur ihn stutzig macht. Farye Sepheroa findet, daß Perry Rhodan ihr mit einer gewissen Unsicherheit, ja fast mit Unbehagen begegnet. Und Icho Tolot hat bemerkt, daß in Gesprächen über die Vergangenheit Perry seine Erinnerung an die Aussagen der anderen anzugleichen versucht. Somit stellt sich ihm die Frage, ob Perry wirklich der ist, der er zu sein scheint und nicht vielleicht etwas ganz anderes. Wer weiß, wer da wirklich durch den Transmitter der LUCVAIT gekommen ist...

20. August 2014