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ERSTAUFLAGE/779: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2783 (SB)


Hubert Haensel

Retter der Laren

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2783



28. März 1517 NGZ

In der Galaxis Larhatoon hat Gucky an Bord der RAS TSCHUBAI Schwierigkeiten, die beiden Perry Rhodans auseinanderzuhalten. Der Schwarze Bacctou, der selbst fest davon überzeugt ist, Perry Rhodan zu sein, lebt isoliert in einem überwachten Kabinentrakt. Bisher konnte Gucky tief in Bacctous Bewußtsein dessen Wesensrohling entdecken. Dieser Rest seines alten Ichs scheint jedoch immer weiter in den Hintergrund zu treten. Je mehr Bacctou in seiner neuen Identität aufgeht, desto weniger wird sein altes Ich gebraucht, es schleift sich ab. Damit verschwindet alles, was den Schwarzen Bacctou einst ausgemacht hat. Das heißt, daß es irgendwann überhaupt keinen Unterschied mehr zwischen den beiden Rhodans geben wird. Für Gucky ist dieser Wesensrohling schon jetzt wesentlich schwerer aufzuspüren als am Anfang. Als er sich für einen Moment ganz sicher ist, den richtigen Rhodan vor sich zu haben, bringt er eine Farbmarkierung an dessen Hals an. Kurze Zeit später stellen er und Perry Rhodan dann aber fest, daß sich am Hals des Schwarzen Bacctou ebenfalls eine farbliche Veränderung abzeichnet. Er adaptiert jede Veränderung an Perry Rhodan.

Gucky will unbedingt herausfinden, zu welchem Zweck der Schwarze Bacctou auf Perry Rhodan angesetzt worden ist und ob er letztlich eine wandelnde Bombe ist, die auf irgendeinen Impuls hin aktiviert werden kann. Gucky kann aus den verbliebenen Erinnerung Bacctous herauslesen, daß dieser bei seinem Aufenthalt in der CHEMMA DHURGA in der Stätte Dreinullneun von einem Artefakt gehört hat. Dieses Artefakt muß ihn besonders bewegt haben, denn die Erinnerung daran liegt eng an seinem Wesenkern. Perry Rhodan hat das Gefühl, daß dieses Relikt ein entscheidender Faktor im Kampf gegen das Atopische Tribunal sein könnte.

Da Reginald Bull inzwischen mit Atlan aus der Stadt Allerorten zurückgekehrt ist, will Perry Rhodan möglichst schnell die CHEMMA DHURGA, das Schiff der Atopischen Richterin Saeqaer, erobern. Atlan ist als einziger in der Lage, mit einem solchen Schiff in die Jenzeitigen Lande hinter der Materiequelle zu gelangen, wo der Sitz des Atopischen Tribunals sein soll. Die Richterin ist zwar vom ersten Angriff der Terraner auf die CHEMMA DHURGA überrascht worden, doch auf einen weiteren wird sie mit großer Wahrscheinlichkeit vorbereitet sein. Deshalb kann die RAS TSCHUBAI einen solchen Vorstoß nicht allein wagen. Perry Rhodan braucht Verbündete. Da fallen ihm nur die Proto-Hetosten ein. Doch was ihr Anführer Avestry-Pasik von ihm, dem Hetork-Tesser, hält, hat er bereits zuvor eindeutig kundgetan. Mit welchen Argumenten könnte Perry Rhodan Avestry-Pasik überreden, dem Hetork Tesser, dem Zerstörer von allem, zu helfen?

Abgehörte Funksprüche deuten darauf hin, daß es vor wenigen Wochen ein Gefecht zwischen einigen Rebellenraumern und einem Schiff der Onryonen gegeben hat, bei dem die Rebellenschiffe wrackgeschossen und die Überlebenden gefangen genommen wurden und vor ein Gericht Ordischer Stelen gestellt werden sollen. Perry Rhodan wertet diesen Umstand als günstige Gelegenheit, um Kontakt mit den Proto-Hetosten aufzunehmen. Gelänge es ihm, sie zu befreien, könnte er sich damit Avestry-Pasik gewogen stimmen. Außerdem hat er ihm ja auch bei ihrer letzten Begegnung das Vektorion zugesteckt und zur Flucht verholfen.

Gaumarol da Bostich will bei dem anstehenden Einsatz mit dabei sein. Doch dazu muß er sich zuvor einer gründlichen Untersuchung unterziehen. Sein rechter Haluterarm hat seine gesamte körperliche Struktur massiv verändert, was auch zu dem Phänomen geführt hat, daß für jeweils wenige Sekunden all seine Sinne extrem geschärft sind. Er hört, sieht und schmeckt dann viel intensiver, scheint das aber nicht gezielt steuern zu können. Auch sein Zeitempfinden ist davon betroffen. In diesen Momenten erlebt er seine Umgebung in einer Art Zeitlupe. Was für andere nur kurze Augenblicke sind, hat für ihn eine erkennbare Struktur. Außerdem scheint er Stimmen zu hören, die ihn mit Einflüsterungen bedrängen, was manchmal von einem schwer zu deutenden Gefühl des Zorns begleitet wird. Von einer Sekunde zur anderen überfällt ihn mitunter eine grenzenlose Sehnsucht, für die ihm jegliche Erklärumg fehlt. Verändert sich möglicherweise sein Extrasinn? Oder sind es die Mikrohirne, die entlang der Schnittstelle entstanden sind, an der sein genmanipulierter Arm nachgewachsen ist.

Am 12. April 1517 NGZ erreicht die RAS TSCHUBAI den Planeten 50.000. Mit dem 'Kran' der Kelosker könnte die Befreiung der Proto-Hetosten funktionieren. In Zusammenarbeit mit Sichu Dorksteiger wurde dieser außergewöhnliche Fiktivtransmitter perfektioniert. Der Kelosker Gholdorodyn hat inzwischen sogenannte Winker konstruiert, die es dem Transmitter ermöglichen, über weite Entfernungen hinweg Personen zu erfassen und zu transportieren.

Than-Deneec, die larische Wissenschaftlerin, die dafür gesorgt hat, daß Bostichs verlorener Arm durch Halutergene unterstützt nachwachsen konnte, befindet sich ebenfalls an Bord der RAS TSCHUBAI und begleitet den Kreuzer, mit dem das Einsatzteam auf dem Planeten 50.000 landen will. Als vom Planeten aus Kontakt zu dem Schiff aufgenommen wird, gibt sie den Kreuzer als larisches Forschungsschiff aus, woraufhin Landeerlaubnis erteilt wird.

Auf einer der größeren Inseln des Planeten sind in einem Kreis fünf Ordische Stelen angeordnet. Hier sollen 52 gefangen genommene Proto-Hetosten verurteilt werden. Der Luftraum über der Insel ist von den Onryonen, die offensichtlich eine Befreiungsaktion erwarten, durch energetische Sperren abgeriegelt worden. Um die Inseln zu erreichen, nimmt das Einsatzteam, bestehend aus Perry Rhodan, Bostich, Gucky, Than-Deneec und dem Venus-Team, mit Hilfe der Mimikry-SERUNs das Aussehen der Planetenbevölkerung an. Es setzt mit gewöhnlichen Schiffen über und erreicht mit einer Seilbahn das Felsplateau, auf dem die Stelen stehen und sich bereits jede Menge Volk tummelt. Die Angehörigen der unterschiedlichsten Völker sind angereist, um dem Geschehen beizuwohnen. Der überwiegende Teil der Bevölkerung ist den Onryonen wohlgesonnen. Gucky findet heraus, in welchem Gebäude die Gefangenen untergebracht sind. Er macht eine merkwürdige Entdeckung: Einige der Proto-Hetosten scheinen mentalstabilisiert zu sein. Wenn er versucht, ihre Gedankenbilder zu erfassen, stößt er nur auf Dunkelheit, die ab und zu von einem hellen Blitz erhellt wird. Bostich kann mit seinen neu entwickelten Sinnen dieselbe Feststellung treffen.

Das Einsatzteam gelangt über schlecht bewachte Versorgungsgänge in den Fundamentbereich des Gefängnistraktes. Sie schaffen es, die Bewacher auszutricksen und ins Innere zu gelangen. Dort hört man einen Proto-Hetosten vom Hetork-Rehaan singen, dem Retter der Laren. Gucky versteht nicht den ganzen Inhalt des Liedes, in dem auch der Hetork Tesser erwähnt wird. Er und Bostich bemerken aber, daß die mentalstabilisierten Laren von Zeit zu Zeit in absoluter Synchronizität von etwas erfaßt werden, das sie nicht näher benennen können. Es scheint irgendwie mit den Ordischen Stelen zusammenzuhängen.

Perry Rhodan nimmt Kontakt zu Nonon-Kior, einem der Gefangenen, auf und bietet ihm an, ihnen allen zur Flucht zu verhelfen. Er übergibt ihm die von Gholdorodyn entwickelten Winker, die der Proto-Hetost unter seinen Mitstreitern verteilen soll. Doch seltsamerweise wollen die Gefangenen mit ihrer Rettung bis nach der Urteilsverkündung warten. Als Nonon-Kior seine Zustimmung zu Perry Rhodans Plan gibt, spüren Gucky und Bostich wieder einen mentalen Blitz.

Am nächsten Tag werden die Gefangenen auf dem Felsplateau einer ganzen Liste von Vergehen gegen die Atopische Ordo angeklagt und erhalten die Möglichkeit, sich dazu zu äußern. Anntet-Taak, der Sprecher der Proto-Hetosten, hält ein leidenschaftliches Plädoyer für die Freiheit der Laren, eines einstmals großen und selbständigen Volkes. Plötzlich geht mit einigen der Gefangenen eine seltsame Veränderung vor. Zwölf von ihnen fangen an, sich in zuckenden Verrenkungen völlig synchron zu bewegen. Auch Anntet-Taak, der gleichzeitig noch seine Rede hält. Er gibt Perry Rhodan das Zeichen zur Aktivierung der Winker, auf das man an Bord der RAS TSCHUBAI bereits gewartet hat. Gleichzeitig geht von den Köpfen der zuckenden Gestalten eine ultrahelle Entladung aus. Grelle Blitze vereinigen sich in der Luft zu einer Aura gleißender Helligkeit, die auf die Ordischen Stelen zurast, sie einhüllt und zur Explosion bringt. Gleichzeitig brandet eine Qualen und maßloses Entsetzen ausstrahlende Woge über alle Anwesenden hinweg. Auch alle Mitglieder des Einsatzteams werden von dieser Welle von den Beinen gerissen. Perry Rhodan spürt den Schmerz zutiefst empfundenen Unrechts, der sich in seine Seele bohrt.

Die Proto-Hetosten sind alle verschwunden. Sie befinden sich in einem Hangar der RAS TSCHUBAI, der sofort energetisch abgeriegelt wird, denn es scheint mit den Befreiten etwas schief gelaufen zu sein. Sie wälzen sich schreiend auf dem Boden. Zwölf von ihnen sind bereits tot, völlig deformiert - eine pulsierende Masse, die nichts Humanoides mehr hat. Die Leichen emittieren hyperenergetische Strahlung. Reginald Bull befürchtet eine Fehlfunktion der keloskischen Winker oder des Krans. An die Möglichkeit, daß die Ursache auf 50.000 liegt, mag er gar nicht denken, denn Perry Rhodan und sein Team befinden sich noch dort.

Auf 50.000 herrscht absolutes Chaos. Nachdem die Ordischen Stelen zerstört worden sind, lassen die Onryonen das ganze System abriegeln. Die RAS TSCHUBAI muß schleunigst verschwinden, zur Not auch ohne Rhodans Team, dem es gelingt, mit dem Kreuzer ECELLU einen vereinbarten Treffpunkt anzufliegen und dort wieder in die RAS TSCHUBAI einzuschleusen.

Unter den 22 überlebenden Proto-Hetosten befindet sich auch Nonon-Kior, der dem Hetork-Tesser zunächst nicht getraut hat und ihm nun zugute hält, sein Versprechen gehalten zu haben. Er erklärt, daß die Proto-Hetosten sich absichtlich in die Falle der Onryonen begeben haben, um in die Nähe der Ordischen Stelen zu kommen, deren Vernichtung ein lange vorbereiteter Plan war. Daß überhaupt jemand dieses Selbstmordkommando überlebt hat, ist dem Hetork Tesser zu verdanken, dem die Bitte erfüllt wird, am 10. Mai 1517 NGZ Kontakt zu Avestry-Pasik herzustellen, der sich im Sevv-System auf dem Planeten Sevcora-Collnyz aufhält, wo ein kontrafaktisches Museum entsteht, das - anders als das atopische - die Fragestellung verfolgt, wie Larhatoon heute aussähe, wenn die erste Larenzivilisation niemals untergegangen wäre.

Avestry-Pasik ist nicht gerade begeistert, als Perry Rhodan ihn um ein Treffen bittet. Er droht sogar mit der Vernichtung der RAS TSCHUBAI, wenn er nicht sofort wieder verschwindet. Erst nachdem sich Nonon-Kior für ihn verwendet, darf Perry Rhodan mit Bostich auf dem Planeten landen.

Avestry-Pasik hält nichts davon, Perry Rhodan darin zu unterstützen, ein Richterschiff zu erobern. Er hält die Idee schlicht für verrückt. Als Perry Rhodan ihm aber erzählt, daß an Bord der CHEMMA DHURGA ein Relikt der ersten Larenzivilisation existieren könnte und daß er im Kosmoglobus II an Bord eines Generationenschiffes war, das vor einer Ewigkeit von der Urwelt der Laren aufgebrochen ist, wird Avestry-Pasik hellhörig. Er ist nämlich mit dem Vektorion auf der Suche nach der legendären Heimatwelt der Laren. Er hofft nun auf der CHEMMA DHURGA eine Möglichkeit zu finden, diese Suche erfolgreich abzuschließen und willigt in den Plan Perry Rhodans ein.

Bostich und Perry Rhodan kehren zur RAS TSCHUBAI zurück. Doch Bostich macht Perry Rhodan darauf aufmerksam, daß seine neu entwickelten Sinne, die etwas Ungesagtes hören und Unterschwelliges wahrnehmen können, gespürt haben, daß die Proto-Hetosten Verrat üben wollen und einen Angriff auf den Hetork-Tesser planen. Doch das ist für Perry Rhodan nichts Neues. Diese Eröffnung beunruhigt ihn nicht, denn er weiß einen fähigen Leibwächter an seiner Seite.

27. Dezember 2014