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ERSTAUFLAGE/803: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2807 (SB)


Leo Lukas

Sternspringer über Swoofon

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2807


Januar 1518 NGZ

An Bord der Tiuphorenschiffe, die sich nun Swoofon im Swaft-System zuwenden, funktioniert die Technologie nach wie vor nur eingeschränkt. Die Techniker mußten großmaßstäblich umrüsten, erleben jedoch immer noch Rückschläge. Das beschleunigte Ausbrennen der Hyperkristalle bereitet ihnen besonders große Probleme. Die Schiffe können nur kurze Hyperraumsprünge zustande bringen, und die Sprunggenauigkeit läßt zu Wünschen übrig. Mehrfach haben die drei Sterngewerke einander sogar verloren und mußten mühsam wieder zusammen finden. Auch die Ortung ist in der Reichweite erheblich begrenzt. Um sich der erhöhten Hyperimpedanz anzupassen, brauchen die Tiuphoren dringend aktuell gültige technische Daten, die sie nun auf Swoofon zu finden hoffen.

Die Bewohner Swoofons, zu denen nicht nur die 250 Millionen Swoon, sondern auch Siganesen, Terraner und einige Mitglieder anderer Völker gehören, leben größtenteils subplanetar, da die klimatischen Bedingungen auf Swoofon - es handelt sich um einen Wüstenplaneten - ungünstig sind. Auch die ausgedehnten Produktionsanlagen und ein hochorganisiertes Verkehrswegenetz, das Städte und Fabriken verbindet, befindet sich unter der Planetenoberfläche. Nur das Erholungszentrum New Swift, das genau auf dem südlichen Wendekreis der Sonne Swaft liegt und damit am Übergang von unwirtlichen zu lebensfeindlichen Umweltbedingungen steht, ist zum Teil oberirdisch angelegt. New Swift verdankt seine Existenz dem Umstand, daß es hier seltene Bodenschätze gibt, die sich vergleichsweise unaufwendig abbauen lassen.

Die siganesische Hackerin Merven Löwengart versucht, in New Swift, an Daten über ein swoonsches Geheimprojekt namens Jabberwocky heranzukommen und wird dabei von drei Swoon erwischt, wodurch das freundschaftliche Verhältnis zwischen den beiden Völkern empfindlich gestört wird.

Es gibt auf Swoofon auch eine onryonische Siedlung, da der Planet über eine Ordische Stele verfügt. Die Onryonen leben nicht im Untergrund, sondern haben sich in einem ausgedienten Raumvater eingerichtet. Der Kommandant der Wächterflotte, Appac Cengerroy, fühlt sich nicht ausgelastet. Da die Swoons sich vorbildlich verhalten und den Onryonen keinerlei Grund bieten, gegen sie vorzugehen, leiden die unwillkommenen Besatzer unter Langeweile, weswegen Appac Cengerroy zwei Xenosoziologen angefordert hat, die eine Methode finden sollen, den Kontakt zwischen den beiden Völkern zu beleben. Die beiden Soziologen vertreten jedoch unterschiedliche Ansichten, kennen sich schon vom Studium her und sind sich spinnefeind. Als Annäherungsmethode wird ein Krocketspiel veranstaltet, das die Onryonen die Swoon gewinnen lassen. Da dies für die Swoon einer Beleidigung gleichkommt, verbessert es die Beziehungen auch nicht gerade.

Accoshai, der Tomcca-Caradocc der Tiuphoren-Verbandes will beim Vorstoß nach Swoofon nicht zu viel riskieren, da seine drei Sterngewerke in der Galaxis auf sich allein gestellt sind. Normalerweise gehen die Tiuphoren bei ihren Raubzügen immer folgendermaßen vor: industriell entwickelte Planeten werden erobert und von ihrer Bevölkerung gesäubert. Dann werden sie für den tiuphorischen Flottenbau ausgebeutet und nach dem Abzug der Tiuphoren vernichtet. Dieses Vorgehen verhindert, daß das technische Wissen der Tiuphoren von anderen Völkern genutzt wird. Accoshai will auf Swoofon aber nur technische Daten erbeuten.

Ein bei den Swoon wohlbekannter Springerpatriarch kündigt die Ankunft seines Schiffes an. Allerdings verhält er sich sehr merkwürdig und bezichtigt die Onryonen, sein Schiff überfallen zu haben, was diese vehement bestreiten. Er droht damit, sein ganzes Schiff mitsamt seiner Sippe in die Luft zu jagen, wenn die Onryonen versuchen sollten, an Bord zu kommen. Das merkwürdige Verhalten alarmiert insbesondere den USO-Agenten Pino Gunniveda, der sofort einen Notruf an die LFT sendet. Ohne Vorwarnung explodiert dann tatsächlich das Springerschiff im Orbit des Planeten und reißt die gesamte Sippe in den Tod. Aus der Explosionswolke rasen kleine Kampfschiffe hervor, die sich sofort auf den Planeten stürzen. Es handelt sich um tiuphorische Sternspringer. Doch auf Swoofon kennt niemand diese Schiffe. Appac Cengerroy wirft ihnen sofort die gesamte onryonische Wächterflotte entgegen, doch die Onryonen werden in kürzester Zeit vollkommen aufgerieben. Er beordert sechs Raumväter aus dem orbitalen Cluster über die Oberfläche Swoofons, obwohl bei einem Gefecht mit gravierenden Kollateralschäden zu rechnen ist. Sämtliche oberirdischen Gebäude müssen schnellstens evakuiert werden. Als dann aber auch noch die riesigen Sterngewerke auftauchen, scheint jede Gegenwehr sinnlos zu werden. Dennoch fliegen sämtliche noch verfügbaren Raumväter den Angreifern entgegen. Sie wollen verhindern, daß die Aggressoren bis nach Swoofon durchbrechen.

Appac Cengerroy hat den Eindruck, daß den Angreifern gar nicht so sehr daran gelegen ist, den Abwehrriegel zu durchbrechen. Vielmehr wollen die Unbekannten die Kräfte der Verteidiger binden, was ihnen auch hervorragend gelingt. Er kann keinen der Einheiten abziehen, um die onryonischen Bodentruppen zu unterstützen. Die tiuphorischen Krieger, denen es mit den Sternspringern gelungen ist, die Oberfläche zu erreichen, graben sich immer tiefer in die Kruste des Planeten, die aus urbanen Strukturen besteht. Es gelingt ihnen sogar, selbst die verborgenen Selbstschutzanlagen zu orten und zu zerstören, bevor deren Zielerfassung sich eingependelt hat. Die Hoffnung der sehr kleinen Siganesen und Swoon, daß die Angreifer nicht durch die engen Stollen gelangen können, zerschlägt sich. Die Fremden desintegrieren einfach ein Untergeschoß nach dem andern. Die dazwischenliegenden Energieschirme knacken sie mühelos durch konzentrierten Punktbeschuß. Die Bewohner müssen in immer tiefere Schichten fliehen. Doch bald werden die Feinde die Rückzugsorte der Flüchtigen erreicht haben.

Da aktiviert der Swoon Swolcadiu Khessner, der als Regierungsoberhaupt angesehen wird, obwohl es auf Swoofon keine Regierung in dem Sinne gibt, das Geheimprojekt Jabberwocky.

In Anlehnung an den von den Terranern übernommenen Mythos um "Alice im Wunderland", der von allen Swoon geliebt wird und zum Kulturgut gehört, ist der Jabberwocky ein ominöses Monster, das in den klassischen Erzählungen des Autors Lewis Carroll in einem Nonsensgedicht Gestalt angenommen hat. Das Geheimprojekt "Jabberwocky" nun bezieht nicht nur den Zentralrechner ALICE ein und das angeschlossene Verkehrsnetzwerk, sondern auch jede einzelne Lichtquelle in jeder der vierhundert Tiefebenen. Jabberwocky bewirkt ein optisches Chaos. Stroposkopische Effekte setzen den Tiuphoren zu und lösen hochgradige Verwirrung aus. Das Blitzgewitter kann sogar die Funktion ihrer Kampfanzüge stören. Weil es immer schneller blitzt und von allen Seiten nur noch widersprüchliche Informationen eintreffen, entgleitet sowohl dem Anzugrechner als auch dem Gehirn des Trägers die Kontrolle. Alle Wahrnehmung löst sich auf ins Paradoxe, in ein abstraktes Flackern, das Halluzinationen nach sich zieht, die sogar zu Herzstillstand führen können. Dennoch können die Tiuphoren ihr Ziel erreichen und einige Positroniken erbeuten. Deren Speicherinhalte sind jedoch hochgradig verschlüsselt. Bei unautorisiertem Zugriff zerstören sie sich selbst. Doch Accoshai hofft, daß seine Induktrinatoren bald wieder einsatzfähig sind, die Rechner knacken und die Daten dekodieren werden. Dann können die Tiuphoren ihre Technik noch besser an die aktuellen Gegebenheiten anpassen.

Als die Terraner auftauchen und den Onryonen zur Seite stehen, ziehen sich die Sterngewerke zurück. Das Ziel, Positroniken zu erbeuten, ist erreicht. Der feindliche Angriff hat den Swoon und Onryonen empfindliche Verluste beschert. Aber auch auf Seiten der Angreifer hat es Opfer gegeben, die jedoch beim Abzug mitgenommen wurden. Sie lassen keine Leichen und keinerlei Relikte ihrer Technologie zurück, aus denen man Aufschlüsse darüber gewinnen kann, wer sie sind, woher sie stammen und wohin sie sich wenden werden. Accoshai ist zuversichtlich. Er will dem Unbegrenzten Imperium von Tiu eine ganz neue Provinz erobern - die Provinz der Zukunft.

13. Juni 2015


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