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ERSTAUFLAGE/1086: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 3218 (SB)


Susan Schwartz

Nomaden der Zeit

Perry-Rhodan-Heft Nr. 3218


Am Rande von Morschaztas, Riesensonne Vater Indigo, 3. - 6. August 2096 NGZ

Morschaztas ist das abgeschottete galaktische Zentrum des Großen Ganjats. Die MAGELLAN hält sich am Rande davon tief in der Sonnenatmosphäre von Vater Indigo verborgen. In den oberen Schichten des Sonnengiganten, der den 272-fachen Durchmesser von Sol hat, wurden Sonden ausgesetzt, die die Umgebung beobachten. Zwei dieser Sonden verlassen plötzlich die Atmosphäre und fliegen ganz langsam davon, als würden sie von jemandem fortgezogen. Sichu Dorksteiger will diesem Jemand auf die Spur kommen und folgt den Sonden in Begleitung der epsalischen Pilotin Avrodike Cha, des Sicherheitschefs Bartolome Gast und der Kosmopsychologin Laetitia Gnadt mit einer unsichtbaren ZALTERTEPE-Jet. Zur Warnung schießt sie eine der Sonden ab und schickt dann einen Funkspruch los, in dem sie die Vernichtung der zweiten Sonde ankündigt, falls keine Antwort kommt. Sie gibt Avrodike Cha die Anweisung, den Schnittpunkt der Traktorstrahlen zu berechnen und darauf zu feuern, was für den Bruchteil einer Sekunde einen Riss in der Abschirmung des fremden Schiffes erzeugt. Für diese kurze Zeit wird ein riesiges Gebilde sichtbar.

Vermutlich hat man es mit Raumnomaden zu tun, was sich bestätigt, als sich ein sehr junger Cappin meldet, der den Juclas angehört, den Jungen Clans. Dorksteiger will den Kontakt verstärken, denn die Juclas sind potentielle Verbündete, die helfen könnten, weitere Informationen über das Refugium der ES-Fragmente zu finden.

Die Juclas leben nicht mehr planetengebunden, sondern schließen sich zu Hunderttausenden auf mehreren Raumschiffen zusammen, mit denen sie normalerweise in weit verstreuten Pulks durch Gruelfin ziehen. Als Atlan vor 870 Jahren in Gruelfin war, hatte er Kontakt zu den kurzlebigen Juclas gehabt. Damals betrug ihre Lebenserwartung 35 Jahre.

Das Konstrukt aus 48 bis zu 900 Meter langen Cappinraumern, die mit Röhren miteinander verbunden sind, wird von einer Antiortungsmembran umgeben, für die sich Sichu Dorksteiger sehr interessiert. Die Juclas können damit manövrieren und in den Hyperraum gelangen. Das Kommando über Ercourranium-7 führt ein Geschwisterpaar - Tonnosch-Dou 1122 und Hasschian-Dou 1123. Doch die alte bärbeißige Kommandeurin Tastana Naay 1010 hat mit ihren 21 Jahren auch noch viel zu sagen. Die Mitglieder des Ercourra-Clans bewegen sich elfmal schneller als normal, wodurch ein Lebensjahr elf Jahren eines Terraners entspricht. Zur Erhöhung der Aktionsgeschwindigkeit wurde ihr neuronales System bei der Geburt mit genetisch perfektionierten Symbionten ausgerüstet, bei denen es sich um Pilze handelt. Ihre Myzelien umkleiden die Neuronen und beschleunigen die Impulsleitung. Intraskelettoren verstärken Knochen, Sehnen und Muskulatur. Sie tragen Thermoanzüge, denn die erhebliche Wärme, die bei der stark erhöhten Aktionsgeschwindigkeit der Juclas erzeugt wird, wird von der Kleidung aufgenommen und abgeleitet. Auf ihrem Schiffskonstrukt leben sie vollkommen autark, in den Röhrensystemen wird Landwirtschaft und Viehzucht betrieben.

Sichu Dorksteiger und ihre Begleiter werden von dem Kommandanten-Trio empfangen, das sich, was die Juclas sehr ungern tun, extra in eine langsame Lebensweise versetzt hat, das Sirup genannt wird. Wenn sich die Ercourras mit anderen Cappins treffen, verlieren sie Monate ihres Lebens, weshalb sie sich isoliert haben.

Das Ercourranium-7 ist vor sieben Jahren von den Panjasen entdeckt und angegriffen worden. Zwei Raumer wurden vernichtet mit Tausenden von Toten. Ein dritter wurde halb zerstört und befindet sich auch jetzt noch in diesem Zustand.

Die Ercourras glauben leichtes Spiel mit den Terranern und der Ator zu haben, greifen sie an und wollen die Herausgabe der MAGELLAN erzwingen. Doch sie haben nicht damit gerechnet, mit Bartolome Gast einen Oxtorner als Gegner zu haben.

Sichu nimmt ihnen den Überfall nicht übermäßig übel und bietet einen Handel an. Wenn die Terraner die Koordinaten der verbotenen Welt Aschvalum erhalten, bekämen die Ercourras im Gegenzug die Möglichkeit, Morschaztas, in dem sie ständig von Panjasen bedroht wären, verlassen zu können.

Perry Rhodan ist für die Juclas eine Legende. Er war vor 2245 Jahren mit der MARCO POLO in Gruelfin gewesen. Damals waren die Takerer die Herren von Gruelfin. Der damals absolutistisch herrschende Taschkar war ein besonders grausamer Diktator, der die Invasion der Milchstraße plante. Perry Rhodan hat ihn im Kampf getötet, wofür ihn die Einheimischen seither als Befreier verehren. Auch bei den Ercourras ist dieser Sachverhalt in den historischen Archiven hinterlegt. Atlan ist ebenfalls eine Legende, der gleich zwei Ehrentitel trägt. Befreier und Bändiger der Zacor, welche Krieger sind, die nur für den Kampf leben. Sie waren das Hilfsvolk der Lordrichter, gegen die Atlan vor über 800 Jahren gekämpft hat. Damals kämpfte auch der Ercourra-Clan an seiner Seite. Da Atlan momentan nicht verfügbar ist, wird Perry Rhodan von der MAGELLAN geholt, um mit den Ercourras zu verhandeln.

Sie sollen einen Relativ-Positions-Responder (RPR) erhalten, um ihn nachzubauen, denn für ein derart großes Konstrukt wie Ercourranium-7 bedarf es einiger RPRs, um durch die Schwarzsterngrenze zu fliegen. Boholam-Schahé 1291, der Wissenschaftler, der für Hypertechnik hauptverantwortlich ist, lebt jedoch als Eremit in dem halbzerstörten Raumer, den er nicht mehr verläßt. Um ihm die Funktionsweise eines RPRs zu erklären, müssen Perry Rhodan und Sichu Dorksteiger eine höhere Aktionsgeschwindigkeit annehmen. Dafür werden die Pilzsymbionten per Transfusion in ihre Biosysteme eingeschleust. Mit der Umgewöhnungszeit hat Sichu weniger Probleme als Perry Rhodan, der zunächst zwanghaft durch die Gegend flitzt und dabei auch schon mal eine Kuh umrennt.

Sichu kann Boholam-Schahé 1291 wertvolle Hinweise zur Verbesserung des Antiortungsschirms des Konstrukts geben, worauf sich der Hyperwissenschaftler zugänglich zeigt. Perry und Sichu spüren allerdings, dass er Hintergedanken hat, als er sich bereit erklärt, in den Sirup einzutauchen, um den RPR auf der MAGELLAN in Augenschein zu nehmen. Dort begegnet er dem Faravanua Sammudré und lädt ihn und seine Artgenossen ein, in seine Enklave auf Ercourranium-7 überzusiedeln, um beim Aufbau des halb zerstörten Raumers und dem Nachbau der RPRs zu helfen. Für die Faravanua, die sich auf der MAGELLAN ohnehin überflüssig fühlen und ihre Heimatgalaxis auch nicht verlassen wollen, ist das eine perfekte Lösung. Eine höhere Aktionsgeschwindigkeit kommt ihnen auch entgegen, da sie sich ohnehin schneller als Terraner bewegen.

Als der RPR verladen und die Faravanua ins Ercourranium-7 übergesiedelt sind, fordern Perry und Sichu die Koordinaten von Aschvalum. Die Kommandeure weichen aus, sie wollen die Terraner hinbringen. Ein unverständlicher Wunsch, da der Ortungsschutz von Ercourranium-7 noch nicht verbessert wurde.

Boholam-Schahé 1291 und Tastana Naay 1010, die beiden einzigen Überlebenden des Angriffs der Panjasen auf das Konstrukt, verfolgen einen Plan. Sie wollen sich an den Panjasen rächen, wozu ihnen Perry Rhodans Auftauchen die Möglichkeit bietet. Dass die Terraner nach Aschvalum wollen, ist die Gelegenheit, den anderen Ercourras, die diesen Plan nicht unterstützen, einen Vorwand zu bieten, sich direkt ins Herz des Panjasischen Reiches zu begeben.

Marat, die den Transport des RPR von der MAGELLAN nach Ercourranium-7 begleitet hat, findet heraus, dass eine gewaltige Bombe Aschvalum zerstören soll. Perry und Sichu zwingen Boholam-Schahé 1291, zuzugeben, dass er eine riesige Bombe baut, die er als hyperdimensionalen Fraktator oder Dimensionskeil bezeichnet. Für den Bruchteil einer Sekunde erzeugt sie einen Aufriss zwischen dem Normalraum und der fünften Dimension. Obwohl Perry Rhodan den Ercourras deutlich gemacht hat, dass er die Fragmente von ES auf Aschvalum bergen will, würde der Einsatz der Bombe zu einer hyperdimensionalen Verwerfung führen, die mindestens einen Planeten, wenn nicht sogar ein ganzes System zerstören wird.

Anstatt das Refugium zu vernichten, das ja offensichtlich für die Diktatur der Panjasen verantwortlich ist, schlägt Rhodan vor, dass die Ercourras ihnen helfen es zu bergen und fortzuschaffen, was die Diktatur auch beenden würde. Doch Boholam-Schahé 1291 hat sein ganzes Leben damit verbracht, diese Bombe zu entwickeln, er will sie nun auch zünden. Sichu, die ein wichtiges Subprogramm zur Verbesserung des Ortungsschutzes beigesteuert und das Boholam-Schahé 1291 bereits eingespeist hat, droht an, einen Virus zu aktivieren, den sie zur Sicherheit mit dem Subprogramm eingeschleust hat.

Am 6. August kommt Ercourranium-7 bei Aschvalum an. Boholam-Schahé 1291 erhält die Möglichkeit, seine Bombe weit genug entfernt zu zünden, so dass sie durch das hyperenergetische Chaos so viel Ablenkung schafft, dass die ZALTERTEPE-Jet mit Perrys Einsatzteam an Bord im Schutz des Paros-Schattenschirms und der Laurin-Antiortung nach Aschvalum fliegt, um dort das Fragmentrefugium von ES zu bergen.

25. April 2023


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