Uwe Anton
An tausend Fäden
Perry-Rhodan-Heft Nr. 3223
Gruelfin, Schwarzsterngrenze, 16. Juli bis 16. August 2096 NGZ
Das MAGELLAN-Beiboot AURA ist in Gruelfin unterwegs. Der parabegabte Laosoor Ephin hat im Patschonsystem Anfang des Monats eine Eisskulptur von Kenkscheil mit an Bord genommen, bevor das gesamte Skulpturen-Rad von den Panjasen zerstört worden ist. Nun hat der Chefmediker Vencvender die Aufgabe, diese Eisskulptur, bei der sich Kommandantin Starblanket nicht sicher ist, ob es sich um ein Kunstwerk oder ein eingefrorenes Lebewesen handelt, zu untersuchen. Als der Mediker mit seinen Untersuchungen an seine Grenzen stößt, bittet er Ephin, einen parapsychischen Impuls zu setzen, was tatsächlich dazu führt, dass die Skulptur, bei der es sich um einen eineinhalb Meter hohen Kopffüßler handelt, zum Leben erwacht. Das auf vier sichelförmig gebogenen Beinen stehende Wesen besteht aus einem Kopfsegment, das von einem Hornschild geschützt wird. Wesentlich mehr Raum nimmt allerdings ein langgezogener dahinterliegender Beutel ein.
Wider Erwarten durchbricht das Geschöpf, das sich Tommpur nennt und als Kopplor bezeichnet, die es umgebenden Schutzschirme und flieht. Dabei produziert es ständig Fäden, mit denen es die gesamte AURA durchzieht. Es hält die Galaktiker für Cappins - jene Feinde, die ganz Vaarnvellt (die altertümliche Bezeichnung für Gruelfin) eingenommen und die einheimischen Völker vertrieben haben.
Die AURA kehrt an den Ort zurück, an dem man die von Panjasen besetzte MAGELLAN zurückgelassen hat. Doch der Tender ist nicht mehr da. Im abgehörten Funkverkehr wird davon berichtet, dass das von den Panjasen als Gefängnisinsel genutzte Raumschiff aus der Milchstraße in der Schwarzsterngrenze zerstört worden sei, aber das glaubt man an Bord der AURA nicht. Um der Sache auf den Grund gehen zu können, muss man also nach Morschaztas vordringen. Allerdings müsste die AURA dann die Schwarzsterngrenze durchdringen, was mit ihren technischen Voraussetzungen nicht möglich ist, da sie weder über einen Perduktor, noch über Relativ-Positions-Responder und schon gar nicht über eine Hypertronik verfügt. Also muss ein Panjasenschiff gekapert werden. Der begehrte Vitalenergietrank Murupor soll als Lockmittel dienen. Diesmal kann die Besatzung aber nicht wieder als Veejasen auftreten, sondern wird sich als Faroschoren, die als Heiler Murupor benutzen, ausgeben.
Zunächst aber muss man Tommpur in die Finger bekommen, der überall in der AURA herumteleportiert und Unheil anrichtet. Die Fäden, die er produziert, verursachen bei auf hyperphysikalischer Basis arbeitenden Maschinen Irritationen und machen Lebewesen, die sie berühren, beeinflussbar. Die Fäden lassen sich nicht vernichten, da Desintegratoren nach kurzer Zeit ausfallen. Der Einfluss auf Menschen, die entweder apathisch oder besonders redselig werden, ebbt erst nach einiger Zeit ab. Vencvender findet allerdings heraus, dass Murupor die Beeinflussung der Menschen schneller beendet.
Sicherheitschef Loicold Harrisot kann dem Kopplor in der astrophysikalischen Abteilung eine Falle stellen und ihn paralysieren. Vencvender implantiert Tommpur einen Psihemmer, der in Aktion tritt, wenn er teleportieren will. Als er keine Möglichkeit mehr zur Flucht sieht, ist der Kopplor bereit, mit Starblanket zu sprechen. Sie kann ihm glaubhaft machen, dass die Galaktiker keine Cappins sind. Doch auf seine Frage nach dem Urkrieg kann die Kommandantin ihm keine Informationen geben. Sie klärt ihn aber auch nicht darüber auf, dass er aus einer Zeit von vor 250.000 bis 500.000 Jahren stammt.
Wie Tommpur berichtet, übereignen die Kopplor schon in jungen Jahren ihre wichtigsten Erinnerungen einem in ihren Körper implantierten Memobionten. Es ist ein Symbiont aus dem Volk der Raegtruuds, der in Tommpurs Fall allerdings aus unerfindlichen Gründen lediglich rudimentäre Erinnerungen gespeichert hat. Tommpur möchte eigentlich nur nach Hause und will die Koordinaten seiner Heimatwelt herausfinden, was sich als undurchführbar herausstellt. Starblanket kann ihn dazu überreden, mit den Galaktikern zu kooperieren und gegen die Panjasen vorzugehen. Dafür will sie in Morschaztas versuchen, etwas über den Urkrieg herauszufinden.
Mit einem Trick gelingt es der Besatzung der AURA, von dem panjasischen Schiff PRAIPASCH aufgenommen zu werden: Die RA sandte einen Hilferuf aus, dem die AURA, die nun HEILKRAFT-177-WARRUSCH heißt, nachkam und das Kleinstraumschiff aufnahm. Das angeblich faroschonische Schiff sandte dann eine Nachricht an die PRAIPASCH und behauptete verletzte Ganjasen an Bord zu haben, die schnellstens nach Morschaztas gebracht werden müssten, weil die Heilplaneten der Faroschonen zu weit entfernt lägen. Die PRAIPASCH erklärte sich daraufhin für eine gewisse Menge Murupor bereit, die HEILKRAFT-177-WARRUSCH an Bord zu nehmen.
Kaum an Bord der PRAIPASCH fängt Tommpur an, seine Fäden zu spinnen. Doch seine Reserven, um sie parapsychisch aufzuladen, sind inzwischen erschöpft. Er braucht Hyperkristallstaub, um sie weiterhin produzieren zu können. Es gelingt ihm, die Sextadimdienerin Varaschi aufzuspüren, die nach Berühren eines seiner Fäden sehr ausführlich darüber berichtet, was Sextadimdiener alles leisten. Sie werden immer dort tätig, wo Dakkartechnik zum Einsatz kommt. Die sogenannten Dimetänzer können aus normalen Hyperkristallen in der Nähe des Mentalkonglomerats (dem ES-Fragment) Sextagonium herstellen und stabilisieren. In der Bevölkerung wird das jedoch verschwiegen, weil man das Geheimnis um die technologische Überlegenheit der Panjasen wahren will. Dort gelten die Dimetänzer als besonders fähige Pedotransferer. Varaschi übergibt Tommpur einen Hyperkristall, den er sofort verspeist. Fortan kann er wieder wirksame Fäden spinnen und einen Teil der Besatzung in seinem Sinne manipulieren. Sein Hauptziel ist es, herauszufinden, wo seine Heimatwelt ist. Doch auch die Datenbanken der PRAIPASCH kennen keine Heimatwelt der Kopplor. Als Ephin den panjasischen Kommandanten Zutroschon gefangen nimmt und an Tommpur übergibt, erfährt dieser von ihm, dass die Koordinaten seiner Heimatwelt vielleicht in den Hermetischen Archiven auf Aschvalum zu finden seien.
Im gesamten Schiff werden inzwischen Kämpfe ausgetragen, was den Flug durch die Schwarzsterngrenze aber nicht beeinträchtigt. Mit 20 AURA-Leuten hat man trotz Tommpurs Fäden keinen leichten Stand gegen 300 PRAIPASCH-Besatzungsmitglieder. Antanas Lato weitet daher den Goldschirm der RA auf die AURA aus, bevor diese von Panjasen gestürmt werden kann.
Als man in Morschaztas ankommt, setzt die AURA einen Hyperfunkimpuls ab, woraufhin ein Kontakt zur MAGELLAN hergestellt wird. Man erfährt, dass Perry Rhodan nach Aschvalum aufgebrochen ist. Kurz darauf taucht das MAGELLAN-Beiboot TRINIDAD mit Alschoran und einem Raumlandebataillon auf. Der Widerstand in der PRAIPASCH kann so schnell gebrochen werden. Alschoran plädiert dafür, die PRAIPASCH ganz zu übernehmen, die Besatzung zu narkotisieren und in der Krankenstation aufzubewahren. Mit dem Panjasen-Schiff ist es bestimmt einfacher, nach Aschvalum vorzudringen. Und falls jemand an Bord kommt, könnte man so tun, als wäre die ursprüngliche Besatzung an einer Seuche erkrankt, weshalb sie in Heilschlaf versetzt worden sei.
Als die PRAIPASCH dann jedoch bei Aschvalum ankommt, muss man feststellen, dass der ganze Planet von Hunderttausenden von Schiffen umgeben ist und es keine Chance gibt, auf ihm zu landen. Dennoch will ein Einsatzteam es versuchen.
2. Juni 2023
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