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ERSTAUFLAGE/1092: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 3224 (SB)


Susan Schwartz

Die Hermetischen Archive

Perry-Rhodan-Heft Nr. 3224


Morschaztas, Aschvalum, 16. August 2096 NGZ

Das panjasische Exkursionsschiff PRAIPASCH, auf der sich die RA mit dem galaktischen Einsatzteam befindet, darf sich Aschvalum nähern. Der Blutstropfenraumer erhält die Erlaubnis, seine Wissensspeicher in die Hermetischen Archive einzuspeisen, muss sich aber noch etwas gedulden und nimmt eine Parkposition ein. Die Zeit nutzt das Einsatzteam, bei dem es sich um den Galaktischen Kastellan Alschoran, den Laosoor Ephin, den Mutanten Damar Feyerlant, den Dimensiologen Antanas Lato und den Kopplor Tommpur handelt, mit der RA unbemerkt auszuschleusen und im Ozean von Aschvalum nach den Hermetischen Archiven zu suchen. Als sich das Kleinstraumschiff dem Planeten nähert, bemerkt Ephin an Alschoran eine Veränderung. Der Ase scheint irritiert zu sein, woraufhin sich der Laosoor fragt, ob der Kastellan womöglich schon einmal auf Aschvalum gewesen war.

Unterhalb der dunkelsten Ebenen der Tiefsee, die allerlei interessante Flora und Fauna zu bieten hat, wird es in 500 Meter Tiefe plötzlich wieder heller und man ortet regen Funkverkehr. Hier stoßen sie auf das Hermetische Archiv - Tausende zwischen 450 und 3600 Meter hohe Blasen, die jeweils einen Durchmesser zwischen 150 und 1200 Meter haben und beleuchtet sind.

Antanas Lato bleibt auf der RA zurück, als das restliche Team sich Blase 97 nähert, der ältesten und größten der noch existierenden Blasen, auf der ein Schichtwechsel ansteht, was so viel Verkehr verursacht, dass die Galaktiker unbemerkt eindringen können. Tommpur spinnt sofort seine parapsychisch aufgeladenen Fäden und bald ist ein Großteil der dort arbeitenden Panjasen bemüht, ihnen jeden Wunsch zu erfüllen.

In Blase 97, dem bedeutendsten Archiv, ist der leitende Archivar Bhorgosch tätig, der bald sein Amt an seine Nachfolgerin Tryceille abgeben wird. Hier ist auch Ginnoro, der Leiter der Panjasischen Garden, stationiert, der seiner Ablösung entgegenfiebert, denn er ist auf das Hermetische Archiv strafversetzt worden und betrachtet seinen Posten als langweiligsten in ganz Gruelfin. Doch Bhorgosch macht ihm ein sehr interessantes Angebot. Er soll die Koordination sämtlicher Archive übernehmen und eine schnellere Einspeisung der Daten organisieren, damit die Schiffe nicht so lange über Aschvalum warten müssen. Es ist ein Posten, der ihm viel Entscheidungsfreiheit lassen würde, was ihm sehr zusagt. Und so nimmt er ihn an, nicht zuletzt deshalb, weil er ein Auge auf Tryceille geworfen hat, die ihm bislang die kalte Schulter gezeigt hatte und dann seine Vorgesetzte wäre.

Jede Blase ist ein einzelnes Bauteil der gesamten Hermetischen Archive und verfügt über ein eigenes dezentrales Archiv, das nicht automatisch mit den anderen verbunden ist. Was die Art und Menge der Daten betrifft, unterscheiden sie sich voneinander und man kann auf die Daten der anderen nur mit spezieller Genehmigung zugreifen. Bhorgosch hat sich aus Sicherheitsgründen bisher immer geweigert, Tryceilles Vorschlag anzunehmen, die Blasen untereinander und mit den Hyperarchiv von Aschvalum zu vernetzen.

Das Einsatzteam entdeckt in der Nähe der Blasen ganze Schwärme von Raegtruud - jener Memobionten, die die Kopplor in sich tragen, um ihre Erinnerungen zu speichern. Tommpurs Memobiont hat jedoch sein Wissen verloren. Der Kopplor ist wie elektrisiert, als er die Raegtruud entdeckt und bittet Alschoran, ihm zu einem zu verhelfen. Sein Hass auf die Cappins steigert sich, als er erkennt, dass die Panjasen die Raegtruud für sich nutzbar gemacht und durch genetische Manipulation an ihre Aufgabe in der Tiefsee angepasst haben.

In einem Lagerraum für aussortierte Gegenstände, richtet das Team sein Basislager ein. Alschoran übernimmt einen Panjasen, der eine Archivpositronik bedient, woraufhin Damar Feyerlant seine Paragabe bei der Positronik anwendet, deren Bioanteil er manipulieren kann, um ihren Aufenthalt in Blase 97 zu legitimieren. Der Ase nimmt Kontakt zu Tryceille auf und bittet sie, ihn als auszubildenden Archivar aufzunehmen. Sie lehnt ab und auch Bhorgosch, dem er den Vorschlag unterbreitet, die Hermetischen Archive mit dem Hyperarchiv zu vernetzen - jenem hyperraumbasierten Informationsnetzwerk, das ganz Morschaztas umspannt, weist dies brüsk ab. Doch diese Idee findet Tryceille interessant, liegt sie ihrem Chef doch seit geraumer Zeit ebenfalls damit in den Ohren. Um dem ein für alle Mal einen Riegel vorzuschieben, fühlt sich Bhorgosch bemüßigt, seine Sicherheitsbedenken genauer darzulegen.

Diesen Moment nutzt Ephin aus dem Verborgenen heraus, seine Klickergabe einzusetzen, mit der er bei anderen Intelligenzwesen ein plötzliches Umdenken initiieren kann. Bhorgosch und Tryceille sind mit einem Mal sehr zugänglich und wundern sich nicht einmal, als Ephin, Tommpur und Damar Feyerlant in Erscheinung treten. Der Kopplor spinnt vorsorglich auch noch Fäden, mit denen er den alten Archivar und seine Assistentin gefügig macht. Tryceille verrät Alschoran, dass es ihr größter Wunsch sei, endlich zu erfahren, was Bhorgosch in einem Tresor verbirgt, dessen Inhalt sie nie zu Gesicht bekam. Gemeinsam suchen sie den Safe auf, den Bhorgosch dann öffnet. In einem Kasten aus Flexotall liegt eine nur 15 Zentimeter durchmessende Eisenkugel, die der Leiter des Archivs als unglaublich altes informationsreiches Artefakt bezeichnet, von dem man nur weiß, dass es ein wichtiges aber auch sehr gefährliches Geheimnis birgt, das älter als die Hermetischen Archive selbst ist. Ganze Generationen von leitenden Archivaren haben ihr Leben der Aufgabe gewidmet, dieses Artefakt zu entschlüsseln. Niemandem ist es bisher gelungen.

Als ein Roboter mit einem Raegtruud auftaucht, will Bhorgosch die Kugel wieder verschließen, wird aber von Alschoran mit der Bitte unterbrochen, ihm ein Raegtruud für Tommpur zu geben, das die Koordinaten seiner Heimatwelt enthält. Bhorgosch erklärt sich bereit und überspielt die Informationen aller alten Völker von Vaarnvellt auf das Raegtruud. Als Tommpur es sich einsetzt, geht eine Veränderung mit ihm vor. Er begreift endlich, dass sein Volk schon vor Tausenden von Jahren von den Cappins vernichtet worden ist, und er identifiziert Alschoran als einen, der damit zu tun hatte. Die Erkenntnis, dass sein Volk gar nicht mehr existiert und er der letzte seiner Art ist, raubt ihm den Verstand. In blindem Rachedurst rast er durch Blase 97 und verbreitet überall seine Fäden. Jeder, der mit einem von ihnen in Berührung kommt wird ebenfalls wahnsinnig. Cappins kämpfen gegen Cappins und Roboter vernichten sich gegenseitig - das Ganze endet in einem furchtbaren Gemetzel.

Ephin befreit Tryceille von den Fäden und beschwört sie, aus der Blase zu fliehen, denn deren Sicherheitsroutinen leiten bereits die Selbstzerstörung ein. Um das zu verhindern, versuchen Alschoran und Damar auf Ephin reitend den leitenden Koordinator Ginnoro zu erreichen, damit der den Countdown mit einem Überrangcode unterbricht. Doch Tommpur ist schneller. Als die beiden bei Ginnoro ankommen, bringen die beiden sich gerade gegenseitig um. Im letzten Moment gelingt es den Galaktikern, die RA zu erreichen und der Implosion der Blase zu entkommen. Damar zieht das Fazit, dass sie auf ganzer Linie versagt haben und Schuld daran sind, dass unersetzbare Schätze der cappinschen Kultur vernichtet wurden - darunter auch die geheimnisvolle Eisenkugel, die dem alten Archivar so wichtig war.

In diesem Moment rückt Ephin die Kugel heraus, die er in dem Moment, als Bhorgosch durch Alschorans Bitte nach einem Raegtruud abgelenkt war, gestohlen hat. Gleichzeitig materialisiert in der Zentrale der Sextadimkapsel eine zwei Meter große Gestalt aus schwarzem Glas, in der sich ein Mann aus Fleisch und Blut befindet.

6. Juni 2023


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