Michelle Stern
Die Exegeten
Perry-Rhodan-Heft Nr. 3226
Morschaztas, Verwertungshof der Thola, 22. - 28. August 2096 NGZ
Die MAGELLAN ist auf der Flucht. Sie hatte ihr Beiboot SAN ANTONIO aufgenommen, dem es, wie man zunächst vermutet hatte, gelungen war, vom Raumhafen Uschovo I zu fliehen. Doch Antanas Lato entdeckte, dass von der Hülle des Kreuzers ein Peilsignal abgestrahlt wird. Die SAN ANTONIO ist also von den Panjasen präpariert worden, um sie zur MAGELLAN zu führen! Obwohl das Schiff sofort in einen Schutzschirm gehüllt wird, können die Signale immer noch nach außen dringen. Alle Bemühungen Gno Seppters, den Peilsender zu finden, bleiben ergebnislos, obwohl der Haluter die Hüllenverkleidung Stück für Stück abreißt. Der Sender scheint in der Lage zu sein, seine Position zu ändern. Man beschließt das Schiff aufzugeben, Perry Rhodan will es aber auch noch als Lockvogel benutzen.
In der Wissenschaftssektion der MAGELLAN will man dem Rätsel der Eisenkugel, die man auf Aschvalum erbeutet hat, auf den Grund gehen. Doch weder der Bordrechner ELCANO, noch das Gegenüber der RA können irgendetwas aus dem angeblichen Datenspeicher herausholen. Sichu Dorksteiger vermutet, dass die Kugel eher auf ein biologisches Bewusstein reagiert, weshalb sich die Mutanten ihrer annehmen. Aber weder Alschoran noch Damar Feyerlant haben Erfolg. Shema Ghessow fühlt sich in Gegenwart des Artefakts sehr unwohl. Sie vermeidet es, mit ihm in eine Hypersenke einzutauchen und zieht es vor, Chimamanda Schott, die Kommandantin der SAN ANTONIO, zu begleiten. Sie verlassen mit dem evakuierten Beiboot zusammen mit der Swoon Gondola Daubt und dem Piloten Terenz Brovved die MAGELLAN und fliegen in entgegengesetzte Richtung davon.
Es dauert nicht lange bis fünfzig Blutstropfenraumer das Schiff angreifen. Es kann sich in den Linearraum retten und zu einem Stern, den die Galaktiker Mutter Magenta taufen, fliegen. Als die Panjasen es dort aufspüren merken sie erst, dass sie es nur mit der SAN ANTONIO zu tun haben ein. Zu diesem Zeitpunkt hat die Besatzung das Schiff schon mit einer ZALTERTEPE-Jet verlassen, nachdem die Kommandantin die Selbstzerstörung eingeleitet hat. Die SAN ANTONIO explodiert. Doch aus der Entfernung stellt man an Bord der ZALTERTEPE-Jet fest, dass nicht alles vernichtet wird. Die Panjasen können die Explosion mit hochkomplexen, interaktiven Traktorfeldern eindämmen. Ein Wohnblock, verschiedene technische Sektionen und die Zentrale bleiben übrig und werden von den Panjasen geborgen und abtransportiert. Die ZALTERTEPE-Jet folgt ihnen. Man will herausfinden, was die Panjasen mit den Überresten vorhaben. Sie bringen sie zu einer Art Raumschiffsfriedhof.
Der panjasische Sicherheitswächter Kinur hat den Thola Thassum gefangengenommen, um ihn zum Umdenken zu zwingen. Die Thola wollen sich den Panjasen, die ihnen einen Obligatorischen Mentor vorgesetzt haben, nicht unterwerfen. Die zwei bis drei Meter großen Wesen, die von den Panjasen auch Exegeten genannt werden, weigern sich, ihren Verwertungshof, der einem Raumschiffsfriedhof ähnelt, mit einem stärkeren Sicherheitssystem auszustatten. Die Panjasen bringen regelmäßig technische Bruchstücke, die von den Thola ausgewertet werden, wobei sie die grauen Schläfenflächen ihrer sehr schmalen Köpfe aneinanderhalten, um zu kommunizieren. Dabei bilden sie Kreise aus ständig wechselnden Personengruppen in unterschiedlicher Anzahl. Diese Art der mentalen Verknüpfung verschafft ihnen Denkvorteile, denn die Thola gelten als unübertroffene Rätsellöser und Tüftler.
Thassum ist der Gefährte und Zerebralbewahrer der Erstdenkerin Thatharou. Weil er nicht freiwillig mit Kinur zusammenarbeiten will, 'optimiert' dieser sein Gehirn, damit er ihn als Pedopol nutzen kann, um die Gesellschaft der Thola zu unterlaufen. Thatharou hatte Kinur gebeten, Thassum zu suchen, der von einem Flug nicht zurückgekehrt ist und ein Notsignal ausgesandt hatte. Der Panjase verheimlicht Thatharou, dass er ihren Gefährten längst gefunden hat.
Die Mannschaft der ZALTERTEPE-Jet wundert sich über das völlig unpanjasische Chaos, das auf dem Verwertungshof herrscht, was den Schluß zulässt, dass die Thola sich den Panjasen nicht völlig unterwerfen. Nachdem sie ihre Beute abgeliefert haben, ziehen die Blutstropfenraumer schon wieder ab, nur ein Schiff bleibt da, die GURTHASCHAT des Sicherheitswächters Kinur. Nachdem Schott Kontakt zur MAGELLAN aufgenommen hat, erhält sie von Perry Rhodan die Erlaubnis nachzuforschen, was mit den Resten der SAN ANTONIO geschieht.
Shema Ghessow und Gondola Daubt dringen in die Station der Thola ein und finden die Zentrale ihres ehemaligen Schiffes, bei der sich neben der Erstdenkerin der Thola auch der panjasische Obligatorische Mentor Omporon aufhält, der Thatharou drängt, endlich die Positronik auszuwerten. Doch die Erstdenkerin ist geschwächt, weil ihr Zerebralbewahrer nicht in der Nähe ist. Shema, die die Fähigkeiten der Thola erfasst, hat die Idee, die Eisenkugel von ihnen untersuchen zu lassen. Perry Rhodan ist damit einverstanden und schickt eine weitere ZALTERTEPE-Jet mit Sichu, Marat, Atlan und dem Psychologen Bela Nou.
Es gibt auf der Station zwar kein Sicherheitssystem, aber zwei bis drei Meter große krabbenartige "Wachhunde" namens Krauck, die ein sehr feines Gespür haben. Atlan, Sichu, Marat und Bela Nou dringen über einen angelieferten Hyperkristall-Container in die Station ein und bewegen sich dort im Deflektormodus ihrer SERUNS. Dennoch werden sie von den Krauck aufgespürt und verfolgt. Shema Ghessow und Gondola Daubt können die Neuankömmlinge im letzten Moment davor bewahren, in ein Desintegratorfeld getrieben zu werden. Als Shema Ghessow Bela Nou und Sichu, die die Eisenkugel bei sich hat, in eine Hyperraumenklave mitnimmt, merkt sie, dass etwas nicht stimmt. Sie wird von einer brodelnden Finsternis bedrängt und kann ihre beiden Passagiere plötzlich nicht mehr finden, was sie in helle Panik versetzt. Erst als sie völlig verzweifelt ist, tauchen die beiden, die nichts von dem, was Shema erlebt hat, mitbekommen haben, wieder auf.
Atlan will die Ruhephase der Thola nutzen, um mit der Erstdenkerin Kontakt aufzunehmen. Shema Ghessow und Bela Nou dringen in ihre Ruhekuppel ein. Nach anfänglichen Missverständnissen ist sie bereit ihnen zuzuhören und nimmt den Auftrag, das Rätsel der Eisenkugel zu lösen, an. Da es sich um Thark, eine kosmische Hinterlassenschaft aus Gruelfin handelt, ist sie bereit dazu.
Kinur läßt die Ruhekuppel der Erstdenkerin mit einer Spionsonde überwachen und kann daher feststellen, dass sich darin zwei Eindringlinge aufhalten, von denen ihm einer wohl bekannt ist - Shema Ghessow. Marat gelingt es zwar, die Sonde zu zerstören, doch der Panjase weiß nun, dass sich die Galaktiker bei den Thola aufhalten. Omporon unterrichtet Thatharou, dass Eindringlinge an Bord der Station sind, doch das kümmert sie nicht. Sie gestattet es ihren Auftraggebern sogar, bei der Auslesung der Eisenkugel dabei zu sein.
Kinur will gegen den Willen des Obligatorischen Mentors die Zusammenkunft der Thola, bei der sie ihre Gehirne verbinden, dazu nutzen, im Körper Thassums daran teilzunehmen. Shema Ghessow, die sich in eine Hyperraumsenke zurückgezogen hat, um die Auslesung von dort aus zu beobachten, entdeckt, dass Thassum von einem Pedotransferer gesteuert wird. Sie kann Atlan aber nicht warnen, weil die Nähe zur Eisenkugel bewirkt, dass sie in ihrer Hypersenke von einer schaumartigen Finsternis verschluckt wird.
Marat hatte auf Atlans Anraten hin, dem es verdächtig vorkam, dass laut Thatharou der Sicherheitswächter Kinur nach ihrem Zerebralbewahrer sucht, eines ihrer Module auf Kinurs Schiff geschickt und festgestellt, dass Thassum gefangen gehalten wird. Deshalb weiß Atlan, dass Thassum von einem Pedotransferer gelenkt wird. Als Thassum plötzlich bei der Auslesung auftaucht und sich mit den anderen Thola vereinen will, schreitet der Arkonide ein, denn er will auf keinen Fall, dass die Panjasen in das Geheimnis der Eisenkugel eingeweiht werden. Er paralysiert Thassum, worauf unter den Thola Chaos ausbricht, was ihm den Zorn der Erstdenkerin einbringt, die eine Horde Kraucks auf ihn hetzt. Atlan kann ihr jedoch rechtzeitig mitteilen, dass Thassum von einem Pedotransferer befallen ist. Thatharou kann das mental prüfen und bestätigen.
Als wieder Ruhe eingekehrt ist und Atlan eine Kopie des Ergebnisses der Auslesung verlangt, lehnt Thatharou ab. Zwar können die Galaktiker die Eisenkugel wieder mitnehmen, doch es sei gegen das Gesetz, etwas, das thark ist, mit anderen, die nicht thark sind, zu teilen. Atlan ist sprachlos, er war selbstverständlich davon ausgegangen, das Ergebnis seines Auftrags mitnehmen zu können. Damit ist die ganze Mission gescheitert und er muss ohne ein Resultat abziehen. Immerhin sind die Thola ihnen so wohlgesonnen, dass sie versprechen, auch den Panjasen das Ergebnis der Auslesung nicht mitzuteilen und den Galaktikern zur Flucht zu verhelfen, indem sie die Panjasen täuschen. Doch noch ist Shema Ghessow nicht wieder aufgetaucht.
Die versucht verzweifelt, dem schwarzen Wabern zu entkommen und den Hyperraum zu verlassen, was ihr schlussendlich auch gelingt. Nachdem sie Gondola Daubt ein Notsignal senden konnte, bricht sie in einem Korridor bewusstlos zusammen. Als sie an Bord der MAGELLAN wieder zu sich kommt, kann sie berichten, dass sie über das Geheimnis der Kugel Bescheid weiß. Sie lässt sich eine SEMT-Haube geben, der sie ihr Wissen übermittelt, denn sie ist sicher, auf etwas Großes gestoßen zu sein. Es ist eine Karte, die Teile des Universums zeigt und Knotenpunkte eines Netzes markiert. Antanas Lato bezeichnet sie als "Extradimensionale Konverse". Dieses Netzwerk verbindet die Refugien von ES. In Morschaztas gibt es einen solchen Knotenpunkt, ebenso in der Kondor-Galaxis. Über ihn ist vermutlich die Sorgorin Paliphan, die nun die Kammerzofe von Viyesch ist, im Auftrag der Kosmokratin Mu Sargai hierher gelangt.
Zwar sind die Galaktiker, was die Bergung des ES-Fragments betrifft, in Morschaztas nicht wesentlich weitergekommen, aber da man nicht weiß, ob die Panjasen die Thola nicht doch zwingen können, ihr Wissen preiszugeben, was dazu führen könnte, dass der Knotenpunkt zerstört wird, bevor er von den Galaktikern genutzt werden kann, will man zunächst einmal herausfinden, an welchem Ort sich dieser befindet.
Was die Bergung des ES-Fragments betrifft, sind die Galaktiker in Morschaztas nicht wesentlich weitergekommen. Da man aber nicht weiß, ob die Panjasen die Thola nicht doch zwingen können, ihr Wissen preiszugeben, was schlimmstenfalls dazu führen könnte, dass der Knotenpunkt zerstört wird, will man nun herausfinden, an welchem Ort sich dieser befindet.
20. Juni 2023
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