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ERSTAUFLAGE/1098: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 3230 (SB)


Susan Schwartz

Die Straße nach Kondor

Perry-Rhodan-Heft Nr. 3230


Im Leerraum zwischen Gruelfin und der Kondor-Galaxis, 7. September 2096

Perry Rhodan, Shema Ghessow und Antanas Lato haben sich am 7. September 2096 NGZ mit der Sextadim-Kapsel RA dem Konversen-Relais anvertraut, das in Gruelfin unter dem Begriff 'Fernes Tor von Cazzam' bekannt ist. Es soll sie in die 244 Millionen Lichtjahre entfernte Kondor-Galaxis bringen. Doch sie kommen nach beängstigenden Alpträumen 44 Millionen Lichtjahre vor ihrem Ziel im Innern einer Stahlwelt zu sich. RA, deren Sextatronik die Reise ebenfalls nicht lückenlos bewusst mitgemacht hat, findet sich in einem teilweise transparenten Kuppelbau von knapp 25 Metern Durchmesser und 12,5 Metern Höhe wieder, so dass das Schiff nicht aufrecht stehen kann. Das Gegenüber, wie die Sextatronik genannt wird, hat Probleme, sich zu orientieren und weiß nicht, wie es hierher gelangt ist, geschweige denn, wie es weitergehen soll.

Perry Rhodan hatte von seinem Sohn Mike geträumt, dessen Körper zerteilt werden sollte, um der Terminalen Kolonne als Dualer Kapitän zu dienen. Antanas Lato träumte von Insektoiden, die ihn zu töten drohten. Bei Shema Ghessow löste sich allerdings eine mentale Blockade, die ihre Eltern ihr verabreichen ließen, als sie als Zwölfjährige den Tod ihres achtjährigen Bruders Shandur nicht verkraften konnte. Sie fühlte sich schuldig an dessen Tod, weil es ihre Aufgabe war, auf den parabegabten Jungen zu achten, der immer wieder unkontrolliert teleportierte. Nun brechen die Erinnerungen an die Geschehnisse von damals über sie herein.

Obwohl die Konverse die RA und ihre Besatzung sozusagen zeitlich stillgelegt hat, stellt das Gegenüber fest, dass seine Passagiere zwischen 200 und 600 Tagen gealtert sind, sogar Perry Rhodan. Antanas formuliert es so, als sei die Zeit an ihnen vorbeigeströmt und hätte ihnen Lebenskraft entzogen. Sie sind einen Tag pro Million Lichtjahre gealtert. Allerdings wirkt sich das bei Ghessow am stärksten aus, da sie weder einen Zellaktivator wie Rhodan noch eine Kastellan-Insignie wie Lato trägt. Das setzt ihr schwer zu, da sie nun älter als Damar Feyerlant ist, der am selben Tag wie sie geboren wurde. Aus ihrer beider Freundschaft war noch kurz vor ihrer Abreise eine Liebesbeziehung geworden.

Da die RA die Kuppel nicht verlassen kann, versuchen die Drei die Umgebung zu erkunden. Sie finden eine Tür, die jedoch in absolute Finsternis führt. Allerdings gibt es einen Boden, auf dem man entlanggehen kann. Plötzlich gehen vor ihnen Lampen an und erlöschen hinter ihnen wieder. Die Stahlwelt, die die RA eingefangen hat, scheint eine gigantische Maschinerie zu sein. Antanas Lato entdeckt auf dem Boden eingelassene, leicht erhabene Irisblenden und so etwas wie Facettenaugen, die organisches Material enthalten. Er misst eine winzige elektrische Tätigkeit an, wie man sie bei Muskelgewebe findet.

Shema Ghessow spürt plötzlich etwas wie ein Anklopfen in ihrem Geist und öffnet sich ihm. Als sich Rhodan und Lato zu ihr umdrehen, ist sie verschwunden. Sie können sie auch über Funk nicht erreichen. Dennoch machen sie sich nicht allzuviel Sorgen, da die Parabegabte gut ausgebildet ist und für maximal drei Stunden in ihrer Hypersenke Zuflucht suchen kann. Da Perry und Antanas nicht so lange warten wollen, erkunden sie weiter die Gegend und stellen irgendwann fest, dass in der Ferne Lichter an- und ausgehen und sich jemand nähert. Mit einem Mal sind sie von vielen unterschiedlich großen vogelartigen Wesen umringt, die sie mit viel Geschnatter neugierig empfangen. Ihr nach hinten verlängerter Kopf besitzt nur ein Facettenauge und einen kurzen gebogenen Schnabel. Ihre schwarz und golden befiederten Flügel teilen sich an den Spitzen in jeweils drei Greifhaken. Sie stehen auf einem einzigen dicken Bein, das wie ein Elefantenfuß eine dicke Sohle aufweist, mit dem sie den Boden allerdings nicht berühren. Sie stoßen sich magnetisch vom Stahlboden ab, wobei ihre Fußsohlen den Gegenpol bilden. So bewegen sie sich schwebend und können im Gleiten hohe Geschwindigkeiten erreichen.

Per Translator kann schnell eine Verständigung hergestellt werden und man erfährt, dass schon sehr lange keine Besucher mehr angekommen wären. Perry Rhodans Ansprechpartner, der sich Shaq nennt, lernt sogar innerhalb kürzester Zeit Interkosmo. Die Wesen nennen sich Oproschinen und verstehen sich als Stellwerker der Archäotekten - der Erbauer der Sextadim-Konverse. Sie können sie zwar nicht befahren, aber blockieren oder freischalten. Da die Archäotekten schon ewig nicht mehr aufgetaucht sind, empfinden sie sich als die Zurückgelassenen.

Man bringt Lato und Rhodan per Magnetschlitten nach Oproschheim, wo die Nesttürme der Oproschinen stehen. Dort gibt es ein großes Hallo, da der letzte Besuch lange vor Shaqs Geburt stattfand, wobei Oproschinen sehr langlebig sind. Genaue Zeitangaben sind nicht möglich, weil man auf der Stahlwelt mangels Sonne, Umlaufbahnen und Jahreszeiten keine Zeit mißt. Zeit vergeht nur insofern, als Oproschinen geboren werden und auch irgendwann sterben.

Da es auf der Stahlwelt namens Crossd sehr eintönig ist, sind Rhodan und Lato die Sensation. Sie werden bestaunt und jede ihrer Äußerungen wird frenetisch gefeiert. Sie müssen jede Menge Fragen beantworten, was sie auch bereitwillig tun. Im Gegenzug erfahren sie, dass der Planet Crossd, den Lato als eine quasimentale Präsenz bezeichnet, bestimmt, was in den Oproschinen gespeichert wird und was nicht, deshalb wissen sie bestimmte Sachen nicht. Allerdings ist ihnen ES nicht unbekannt. Der Wanderer ES hätte die Konverse oft benutzt, teilen sie mit. Er habe diese gefunden und, nachdem einer seiner Gesandten Kontakt zu Crossd aufgenommen habe, sie wieder in Betrieb gesetzt. Wer der Gesandte gewesen war, dürften sie nicht sagen. Crossd habe es ihnen verboten und da er ihr allumfassender Beschützer sei, hielten sie sich auch daran. Shaq bestätigt, dass die Konverse die Fragment-Refugien verbindet. Diese Orte seien so gewählt worden, dass sie mit Hilfe der Konverse erreicht werden können. Wo genau in Kondor sich das dortige Refugium befindet, wissen die Oproschinen nicht. Allerdings müsste es irgendwo auf Crossd noch einen Streckenplan der Konverse geben - das Legendäre Verzeichnis. Aber wo genau, kann er Rhodan nicht beantworten.

Rhodan hofft zu erfahren, wo Shema Ghessow ist, wird aber enttäuscht. Ob man Crossd kontaktieren könne, will er wissen und bekommt zur Antwort, Crossd gäbe selten etwas von seinem Tun preis, er käme auf einen zu, wenn er es für nötig erachten sollte. Nun wollen die Oproschinen aber auch etwas von den Besuchern erfahren. Sie sollen erzählen, welche intergalaktischen Transportsysteme sie kennen, was Rhodan auch gerne tut. Allerdings nimmt die Wissbegierde der Oproschinen kein Ende. Man will sie gar nicht mehr weglassen, weshalb Rhodan dazu übergeht, die langweiligste Geschichte zu erzählen, die ihm einfällt. Doch selbst die findet regen Zuspruch. Schließlich sehen Rhodan und Lato keine andere Möglichkeit, als die Flucht zu ergreifen, was für die Oproschinen jedoch einen noch größeren Spaß darstellt, denn sie können sie mühelos einholen, zumal die Technik der SERUNS nicht funktioniert. Perry und Antanas können nicht nur keinen Kontakt zu Shema herstellen, sondern auch nicht mehr zur RA. Also erzählen sie weitere Geschichten.

Shema Ghessow hat sich in eine Hyperraumsenke geflüchtet, als sie auf ein Anklopfen leichtsinnigerweise ihren Geist geöffnet hatte. Crossd erscheint in ihrem Versteck als Humanoider, dessen transparentes Inneres mit Sternen erfüllt ist. Sie hatte weitere Erlebnisse mit ihrem kleinem Bruder gehabt, diesmal allerdings als Erwachsene. Wieder bringt er sich in Lebensgefahr und Shema steht ihm bei. Sie befinden sich jedoch in einer aussichtslosen Situation und schließen mit dem Leben ab. Da erscheint Crossd, der ihr erklärt, dass er Gedächtnisinhalte der Konversen-Passagiere entnommen habe. Er macht ihr einen Vorschlag. Das Leben Shandurs könne bei ihm stattfinden. Er könne eine quasimentale Präsenz werden und so das Leben führen, das ihm verwehrt war - sogar in vertrauter Umgebung.

Crossd zeigt ihr die aus ihren Erinnerungen zusammengesetzte Heimatstadt Yalder, in der sie und ihr Bruder aufgewachsen sind. Da auch die Oproschinen geboren werden, heranwachsen und schließlich sterben, könne auch Shandur diesem Zeitverlauf unterworfen werden. Mit den Oproschinen zu leben, würde ihm viel Spaß bereiten und da er aus Shemas Erinnerung geboren wäre, könne er sich auch an sie erinnern. Yalder könne nach und nach in Oproschheim integriert werden, was den Oproschinen sehr gefallen würde. Sie würden Shandur lieben. Er wäre eine Art Pfand, damit Shema wiederkommt, wenn es ihr möglich ist. Sie willigt ein, allein schon, um zu erfahren, was aus ihrem Bruder geworden ist. Zum Abschied wird ihr in Form einer kleinen Eisenkugel das Legendäre Verzeichnis überreicht.

Sie taucht wieder aus ihrer Hypersenke auf und trifft auf Rhodan und Lato, die sehr erleichtert sind, sie wiederzusehen. Antanas übergibt Shaq zum Abschied einen Datenkristall mit all den von ihm gelösten und noch ungelösten Rätselspielen, die er mit dem Gegenüber der RA ausgefochten hat. Der Abschied von den Oproschinen gestaltet sich ebenso überschwänglich wie der Empfang. Ihr kleines tropfenförmiges Schiff wird allseits bestaunt und so machen sich die Drei wieder auf die Reise, um die letzten 44 Millionen Lichtjahre hinter sich zu bringen. Perry Rhodan hofft, die Kondor-Galaxis am 10. Mai 2097 zu erreichen.

18. Juli 2023


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