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TOURTIP/942: Dresden-Pillnitz bietet mehr als Schloß und Park (DMG)


_D_R_E_S_D_E_N - Medienservice September 2009

Dresden-Pillnitz bietet mehr als Schloss und Park


Spaziergänge durch Obstplantagen und Weinberge

Als internationales Touristikziel steht Dresden-Pillnitz mit seinem Schloss und dem ausgedehnten Parkgelände in jedem Reiseführer. Der Ortsteil Dresdens im östlichen Stadtgebiet hat aber noch viel mehr zu bieten. Schloss und Park bilden zwar das Zentrum eines sich rechtselbisch zwischen Loschwitz und Söbringen erstreckenden Naherholungsgebietes. Dessen Uferwege laden aber zum Radfahren und Spazierengehen ein. Das aus einer sorbischen Fischersiedlung hervorgegangene, in früher deutscher Zeit zu den Lehen der Burggrafen von Dohna gehörende Gassendorf Altpillnitz war eines der Winzerdörfer des erstmals im Jahr 1403 erwähnten Weinbaugebietes Pillnitz. Neben den Winzern lebten hier an der Mündung des Friedrichsgrundes Bauern und Elbfischer. Im Mittelalter gab es zwei Burgen im Gebiet Pillnitz - eine oben auf dem Hochplateau, wo dann im Jahr 1785 eine künstliche Ruine gebaut wurde, und eine Wasserburg unten an der Elbmündung des Meixbaches. Aus letzterer ging ein Schloss mit Zugbrücke und Wallgraben hervor. Das Pillnitzer Schloss wird erstmals im Jahr 1403 als Herrensitz des Ludewicus de Belennewitz erwähnt. Zu diesem Besitz gehörte das Rittergut Pillnitz. Bis 1918 befanden sich dann das Schloss und das Kammergut im Besitz der sächsischen Landesherren - der Wettiner.

Ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts breiteten sich die Pillnitzer Wohnsiedlungen vor allem auf den Hanglagen des Borsbergmassivs und der davor gelagerten Heidesandterrasse aus. Hier wurden unter anderem Villen mit großen Gartengrundstücken gebaut. Die Landhaussiedlung auf dem ehemaligen Rebgelände des Hausberges (wo sich das gleichnamige Ausflugscafé befindet) entstand ab 1927. Zwei alte Fischerhäuser (August-Böckstiegel-Straße 7 und 8) erfuhren zwischen 1962 und 1964 eine denkmalpflegerische Sanierung. Zu den erhalten gebliebenen Altbauten gehören auch der Gasthof "Goldener Löwe" und das Fachwerkhaus Lohmener Straße 5.


Standort des Obstbaus

Das im Jahr 1948 verstaatlichte Kammergut arbeitete bis 1971 als VEG Tierzucht. Dann ging das Land an das Institut für Obstbau über. Auf dem früheren Weinbergsgelände betrieb das Institut Versuchskulturen. Daneben war auch das Institut für Landwirtschaft in Pillnitz tätig. Im Umland von Pillnitz mit seinen Obstplantagen und Weinhängen, den Winzerhäuschen, dem Presshaus von 1827 und dem Bergweg durch die Weinbauflächen, sind viele reizvolle Wanderwege zu finden.

Beliebte Wanderziele sind der etwa 3 km entfernte Borsberg (ein 355 m hoher Berg des Lausitzer Granitmassivs mit Aussichtsturm und Gaststätte), die Meixmühle, der Vogelgrund, der Friedrichsgrund, die Weinbergkirche und die umliegenden Elbdörfer. Vom Standort der Weinbergkirche, wie auch vom nahen Pillnitzer Großen Berg, bietet sich ein herrlicher Ausblick auf das Elbtal. Andere Aussichtspunkte des Borsbergmassivs erlauben den Blick nach Dresden, zum Elbsandsteingebirge und bis zum Osterzgebirge.


Pillnitzer Weinberge

Die östlich des Meixgrundes gelegenen Süd- und Südwesthänge des Borsbergmassivs bieten besonders günstige klimatische und Bodenbedingungen für den Weinbau. Um 1800 lobte man einen vorzüglichen Rotwein aus diesem Gebiet. Nach 1918 pachteten einige ehemalige Weinbergarbeiter Teile des Reblandes und wurden Winzer. Zu den zahlreichen reizvollen Wanderwegen des Pillnitzer Weinbaugebietes, durch das die "Sächsische Weinstraße" verläuft, gehört der Bergweg. In dieser Gegend gingen schon Alexander von Humboldt, Ludwig Tieck, Carl Gustav Carus, Jean Paul, Caspar David Friedrich, der Philosoph Arthur Schopenhauer, Richard Wagner und Carl Maria von Weber gern auf Wanderschaft.

Im Umfeld sind Obstplantagen, Weinhänge, Winzerhäuschen und die im Jahr 1827 in einem einfachen klassizistischen Stil gebaute Weinpresse (Bergweg 1) zu finden. Letztere trägt wegen der früheren Zugehörigkeit zum Kammergut Pillnitz das königlich-sächsische Wappen. Auf den sich zwischen Pillnitz und Oberpoyritz hinziehenden Weinberghängen stehen drei alte achtseitige Weinwächterhäuser.


Zwei Kirchen: Maria am Wasser und Weinbergkirche

Carl-Maria-von-Weber verbrachte die Sommermonate der Jahre 1818/19 sowie 1823/24 in Hosterwitz. Dort entstanden große Teile der Opern "Der Freischütz", "Euryanthe" und "Oberon". In dem typischen Winzerhäuschen ist heute ein Museum untergebracht, das sein Leben und Werk dokumentiert. Außerdem ist das links zu sehende Kirchlein "Maria am Wasser" sehenswert. Dort werden auch gerne Trauungen zelebriert.

Am Hang des Borsberges, nicht weit von der Schloss- und Parkanlage entfernt, ließ August der Starke zwischen 1723 und 1727 die barocke Weinbergkirche "Zum heiligen Geist" als Ersatz für die beim barocken Umbau des Schlosses abgebrochene Schlosskirche errichten. Die Baupläne für die Weinbergkirche stammen von Matthäus Daniel Pöppelmann, dem großen Baumeister des Dresdner Barock und Schöpfer des Dresdner Zwingers.


Standort der Wissenschaft

Seit 1990 bilden die Fachschulen für Technik und Gartenbau - als einzige Schulen in Sachsen -in allen Branchen des Gartenbaus Techniker, Wirtschafter und Meister aus. Die solide, praxisnahe gärtnerische Aus- und Fortbildung hat in Dresden-Pillnitz eine lange Tradition, deren Wurzeln bis in das Jahr 1892 zurückgehen. Demonstrationsflächen, Versuchsfeld und Versuchsgärtnerei des Fachbereiches Gartenbau sowie die dendrologischen Sammlungen im Schlosspark Pillnitz werden im Fachunterricht genutzt.


Einkehrstätten in Pillnitz:
- Einkehr am Palmenhaus, Orangeriestraße 5
- Restaurant Parkcafé, Orangeriestr. 26
- Pillnitzer Elbblick , Söbrigener Straße 2
- Taverne "Bei Jiannis" Der Grieche, An der Schäferei 1
- Hotel & Vitalzentrum Goldener Apfel, Schulweg 3
- Schlosshotel Schloß-Schänke Pillnitz (4-Sterne-Hotel),
   August-Böckelstiegel-Straße 10


Anfahrt nach Pillnitz
Kommt man von der Autobahn A4 und fährt Abfahrt Altstadt ab, führt die ca. 15 km lange Strecke über das Terrasenufer, entlang des Dresdener Schlosses und der Semperoper. Später wird die Elbe über das Blaue Wunder überquert und die Pillnitzer Landstraße entlanggefahren, bis sich in Pillnitz die Orangeriestraße anschließt. Auf der gesamten Route durch Dresden ist der Zielort Pillnitz ausgeschildert. Bei der Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln hat man verschiedene Möglichkeiten. Beispielsweise steuert man zunächst den Schillerplatz an, von dem aus die Buslinie 83 nach Pillnitz fährt. Oder man fährt mit Straßenbahnlinie 1 bis nach Zschachwitz und setzt dort mit der Elbfähre nach Pillnitz über.

Die Schiffsanlegestellen in Heidenau, Pillnitz und Wachwitz ermöglichen auch eine Anreise per Schiff mit der weltgrößten und ältesten Raddampferflotte.

Weitere Informationen unter www.dresden-und-sachsen.de


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Quelle:
Medienservice September 2009
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veröffentlicht im Schattenblick zum 11. September 2009