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SCHLUCKAUF/0117: Umweltgipfel extragrün - Nachtisch & Satire (SB)


Umweltgipfel extragrün



Der Umweltgipfel in Doha (Katar) war ein Fehlschlag? Mitnichten! Zwar kann die vereinbarte Verlängerung des Kyoto-Protokolls die Erderwärmung nicht stoppen, doch aufgemerkt: Umweltminister Altmaier hat einen Nachtrag geliefert! In seiner neuen Eigenschaft als Leiter der Arbeitsgruppe für den Fahrplan des Klimaabkommens 2015 ist Altmaier offenbar eine Idee gekommen: Er hat von einem Wissenschaftlerteam ausrechnen lassen, wie hoch die durch internationale Gipfeltreffen wie das in Doha verursachten CO2-Emissionen sind. Und angesichts der erschreckend hohen Emissionsrate hat Altmaier vorgeschlagen, diese (ökologisch ansonsten eher irrelevante) Zusammenkunft beim nächsten Mal doch über das Internet zu organisieren. Keine Sonderflüge mehr, keine klimatisierten Hotelzimmer, keine Grillrestaurants, keine Panzerglas-Limousinen, keine frischgebügelten Anzüge und dergleichen CO2-intensive Notwendigkeiten mehr. Klar, dass die anderen 120 Teilnehmerstaaten das genauso sehen und Altmaiers Papier bereits unterzeichnet haben.

Doch damit nicht genug! Mit deutscher Gründlichkeit hat Altmaier den Gedanken weitergesponnen und verkündet, dass auch die Emissionen, die das Internet direkt oder indirekt verursacht, eigentlich nicht akzeptabel sind. Sein Vorschlag: Bereits der übernächste Umweltgipfel soll per Brieftaubenkommunikation durchgeführt werden. Und weil die Brieftauben durch das bis dahin völlig veränderte Magnetfeld der Erde sowie den vorherrschenden Sauerstoffmangel starke Orientierungsschwierigkeiten haben werden, hat Altmaier gleich einen Zeitraum von mehreren Jahren für die Vereinbarung des ersten Tagesordnungspunktes angesetzt.

13. Dezember 2012