ProVeg Deutschland e.V. - 24. Oktober 2017
24. Weltvegantag am 1. November 2017: 1,3 Millionen Menschen in Deutschland leben vegan
Am 1. November wird der internationale Weltvegantag gefeiert. 1994 wurde er zum fünfzigsten Jahrestag der Gründung der Vegan Society eingeführt. ProVeg (ehemals Vegetarierbund Deutschland) zeigt die aktuellen Entwicklungen rund um das Thema 'vegan', stellt pflanzliche Alternativen zum Kochen und Backen sowie ein Rezept für pflanzliches Mett vor.
Berlin, 26. Oktober 2017 - Insgesamt 1,3 Millionen Menschen in Deutschland leben vegan(*), Tendenz steigend. Statt tierischer Nahrungsmittel, wie Fleisch, Fisch, Milch, Eiern und Honig, verwenden sie pflanzliche Alternativen.(**) Für die meisten geht der vegane Lebensstil über die Ernährung hinaus: So gehören tierleidfreie Kosmetik, lederfreie Schuhe und aus Pflanzenfasern hergestellte Kleidung für vegan lebende Menschen oftmals zum Alltag dazu. "Die vegane Lebensweise ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Immer mehr Menschen entscheiden sich im Supermarkt, im Restaurant, bei der Kleiderwahl oder auf Reisen für pflanzliche Alternativen", sagt Sebastian Joy, ProVeg-Geschäftsführung. "Vor allem die jüngere Generation ist heute offen für Tierschutzthemen und Nachhaltigkeit und lebt diese Werte jeden Tag mit Messer und Gabel", ergänzt Joy.
In der Kochbuchbranche spiegelt sich der Veggie-Trend deutlich wider. Während im Jahr 2010 gerade einmal drei vegane Kochbücher im Handel verfügbar waren, gab es 2012 bereits 38 und 2013 schon insgesamt 88 Kochbücher zur pflanzlichen Küche. Im letzten Jahr waren es dann bereits insgesamt 495 Titel. Zusammen mit den diesjährigen Neuveröffentlichungen steht Lesefreunden 2017 eine Auswahl von 621 veganen Kochbüchern zur Verfügung. Einige der Titel stehen kurz vor der Veröffentlichung, doch der Großteil der Bücher ist bereits im Handel erhältlich. "Immer mehr Menschen, die vegan leben oder die vegane Küche ausprobieren wollen, wünschen sich Inspiration durch neue Rezepte. Der Buchmarkt reagiert darauf und bringt seit einigen Jahren immer mehr vegane Kochbücher heraus", erklärt Joy.
Auch die Gastronomie und Hotellerie stellen sich auf den veganen Trend ein. Insgesamt 169 vegane Gastronomiebetriebe gibt es in Deutschlands großen und mittelgroßen Städten. Allein Berlin zählt laut ProVeg-Statistik mittlerweile 63 rein vegane Cafés, Restaurants und Bistros. An zweiter Stelle steht München mit 17 pflanzlichen Gastrobetrieben, gefolgt von Köln und Leipzig. Pro Kopf gerechnet gibt es in Kassel, Leipzig und Jena die meisten veganen Restaurants. In der ProVeg-Restaurantdatenbank können Interessierte vegane Restaurants in ihrer Umgebung entdecken. Auf speziellen Onlineportalen finden vegan lebende Menschen Hotels und Pensionen weltweit, die sich auf die pflanzliche Lebensweise spezialisiert haben.
"Durch die immer besser werdende Infrastruktur in Deutschland wird es zunehmend leichter, vegan zu leben", sagt Joy. "Die Gruppe der Verbraucher, die ihren Konsum kritisch hinterfragt, wird größer. Die Wirtschaft reagiert auf diesen Trend. Anbieter von Lebensmitteln, Konsumgütern und Dienstleistungen stellen sich auf die neuen Zielgruppen ein und bieten eine immer vielfältiger werdende Produktpalette pflanzlicher Alternativen an", so Joy. Laut Marktforschungsunternehmen Mintel wurden 2016 in Deutschland mehr vegane Produkte als in jedem anderen europäischen Land eingeführt. Deutschland steht mit 18 Prozent aller Einführungen an der Spitze Europas. Außerdem hat die Auslobung 'vegan' (13 Prozent) die Kennzeichnung 'vegetarisch' (7 Prozent) bei deutschen Lebensmittel- und Getränkeprodukten überholt. Laut Marktforschungsinstitut Nielsen erwirtschaftete der Lebensmitteleinzelhandel im Jahr 2016 einen Umsatz von 160 Millionen Euro mit vegetarisch-veganen Wurst- und Fleischalternativen.
Viele Gründe sprechen für eine pflanzliche Lebensweise: Sie schützt die Tiere, die Umwelt und die eigene Gesundheit und leistet einen Beitrag zur weltweiten Lebensmittelgerechtigkeit. Pflanzliche Lebensmittel bieten außerdem viele Möglichkeiten zum entdecken und ausprobieren abwechslungsreicher Gerichte. "Eine pflanzliche Lebensweise ist die Lösung für viele der weltweit drängendsten Probleme. Immer mehr Verbraucher erkennen die Vorteile einer pflanzlichen Ernährung für die Tiere, die Umwelt und die eigene Gesundheit. Das wachsende Angebot an schmackhaften veganen Produkten erleichtert es ihnen, ihre Ernährung pflanzlicher und somit nachhaltiger zu gestalten. ProVeg richtet sich an alle, die Interesse an der vegetarisch-veganen Ernährung haben und setzt sich dafür ein, diese so vielen Menschen wie möglich als attraktive Alternative zugänglich zu machen", erklärt Joy.
Orientierung beim Einkauf von veganen Produkten bietet das V-Label. Das V-Label ist ein international geschütztes Qualitätssiegel zur Kennzeichnung von vegetarischen und veganen Lebensmitteln. Es wird als Orientierungshilfe auf Verpackungen eingesetzt. Verbraucher können so beim Einkauf auf den ersten Blick erkennen, ob ein Produkt für sie geeignet ist. Nicht alle Stoffe, die bei der Produktion verwendet werden, tauchen auf der Zutatenliste auf. Ist das Produkt mit dem V-Label lizenziert, können Konsumenten sicher sein, dass es sich um ein vegetarisches oder veganes Produkt handelt. Das V-Label wird in Deutschland in den Kategorien 'vegan' und 'vegetarisch' von ProVeg vergeben.
Anmerkungen:
(*)Quelle: Skopos (2016): "1,3 Millionen Deutsche leben vegan", Online
unter:
https://www.skopos.de/news/13-millionen-deutsche-leben-vegan.html
[28.02.2017]
(**) Der Begriff 'vegan' entstand aus dem englischen Begriff 'vegetarian'
(vegetarisch). Durch das Weglassen der mittleren fünf Buchstaben entsteht
das Wort 'vegan'.
Die ProVeg-Restaurantdatenbank erreichen Sie hier:
https://vebu.de/restaurants/
Vegane Hotels finden Sie auf dem Hotelportal Vegan Welcome:
http://www.vegan-welcome.com/
Weitere Infos zum V-Label stehen Ihnen unter folgendem Link zur
Verfügung:
https://vebu.de/vebu-business/v-label/
Weitere Informationen zum veganen Alltag finden Sie Online unter:
Vegane Lebensmittel einkaufen - so einfach gehts
https://vebu.de/essen-genuss/vegane-lebensmittel-einkaufen/
Das vegane Mett lässt sich schnell und unkompliziert zubereiten. Gekühlt hält der Brotaufstrich etwa drei Tage.
Zutaten (für 8 halbe Brötchen)
100 g Reiswaffeln
100 ml Pflanzenöl
200 ml Wasser
2 Tomaten
3 EL Tomatenmark
1 mittelgroße Zwiebel
1 TL Salz und Pfeffer
Nach Bedarf etwas Chilipulver
Zubereitung
1. Die Reiswaffeln zerbröseln und in eine große Schüssel geben. Nach und
nach 200 ml (kaltes) Wasser hinzugeben, damit sich die Reiswaffeln
vollsaugen können. Es sollte aber nicht zu wässrig werden.
2. Zwiebel und Tomaten in feine Würfel schneiden und ebenfalls in die
Schüssel geben. Für die richtige Farbe ausreichend Tomatenmark untermengen
und mit Öl, Salz und Pfeffer würzen.
3. Die Masse gut mit den Händen durchkneten. Wer es etwas pikanter mag,
kann das Mett noch mit Chilipulver abschmecken. Das Mett schmeckt am
besten, wenn es noch für ein paar Stunden im Kühlschrank durchziehen kann.
Milch: z.B. Soja-, Hafer-, Mandel-, Haselnuss- oder Reismilch
Kochsahne: z.B. Soja-, Hafer-, Cashew- oder Mandelsahne, Kokosmilch
Schlagsahne: aufschlagbare Pflanzensahne
Butter: reine Pflanzenmargarine
Joghurt: Sojajoghurt, in zahlreichen Sorten erhältlich: Natur, Erdbeere, Kirsche, Pfirsich, Waldbeere, Heidelbeere, Zitrone, Vanille, Schoko, Kaffee etc.
Quark: pürierter Tofu mit Pflanzensahne, Seidentofu
Schnittkäse/Frischkäse: vegane (Frisch-)Käsesorten, meist auf Basis pflanzlicher Fette, Stärke und Soja
Käse zum Überbacken: veganer Reibekäse, schmelzende pflanzliche Käsesorten, Hefeflocken mit Pflanzensahne
Käsesoßen: Hefeflocken machen z.B. helle Soßen käsig
Eis: z.B. Lupinen-, Soja-, Reismilcheis oder Fruchtsorbets Schokolade: Zartbitter-, Reismilchschokolade und viele weitere
(folgende Angaben ersetzen jeweils ein Ei)
Zum Binden: fertiger Ei-Ersatz; 50 g Seidentofu/Sojajoghurt; 50 g Apfelmus oder 1/2 Banane; 1 EL gemahlene Leinsamen + 3 EL Wasser
Zum Lockern: fertiger Ei-Ersatz; 1 EL Sojamehl + 3 EL Wasser; 50 g Sojajoghurt/Seidentofu; 1 TL Backpulver + 1 EL Stärke + 3 EL Mineralwasser
Rührei: Zerhackte Zwiebeln in einer beschichteten Pfanne mit etwas Olivenöl anbraten. Seidentofu mit der Hand zerkrümeln und zu den Zwiebeln hinzugeben. Mit Kurkuma, Salz und Pfeffer abschmecken.
ProVeg (ehemals VEBU) ist die weltweit erste international
tätige Ernährungsorganisation, die sich für die pflanzliche Lebensweise
einsetzt. ProVeg verfolgt das Ziel, den weltweiten Tierkonsum bis 2040 um
50 Prozent zu verringern. ProVeg richtet sich an alle, die an einer
pflanzlichen Lebensweise interessiert sind. Mit internationalen Kampagnen
und Projekten sowie nützlichen Tipps unterstützt ProVeg bei der Umsetzung
einer genussvollen pflanzlichen Ernährung. ProVeg arbeitet mit den
wichtigsten Akteuren und einflussreichsten Multiplikatoren aus Politik,
Wirtschaft und Medien zusammen, um den gesellschaftlichen Wandel hin zu
einer nachhaltigen Lebensweise zu beschleunigen. Animal Charity Evaluators
bewertet ProVeg als eine der drei effektivsten und förderungswürdigsten
Organisationen gegen Tierleid in Europa.
Der VEBU wird zu ProVeg. Weitere Informationen zur Umstellung finden Sie
hier:
https://vebu.de/proveg-faq
*
Quelle:
ProVeg Deutschland e.V. (ehem. VEBU - Vegetarierbund Deutschland e.V.)
Genthiner Straße 48, 10785 Berlin
Telefon +49 30 29 02 82 53-0/-19
E-Mail: presse@proveg.com
Internet: www.proveg.com/vebu-wird-proveg
veröffentlicht im Schattenblick zum 27. Oktober 2017
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