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MARKT/021: Daimler erhöht Lkw-Produktionskapazitäten in USA (Irene Feldbauer)


Daimler erhöht Lkw-Produktionskapazitäten in USA

Absage an negative Prognosen

Von Irene Feldbauer, 13. Januar 2011


Die US-amerikanische Daimler Nutzfahrzeugtocher DTNA sieht in den USA einen weiterhin wachsenden Absatz und wird die Produktion im Freightliner Lkw-Werk in Cleveland, North Carolina, hochfahren. In einer Pressemitteilung vom 12. Januar informiert das Unternehmen über geplante Erhöhungen der Produktionskapazitäten. Angeführt werden die Einführung einer zweiten Schicht und die Einstellung von 1.200 neuen Arbeitskräften, davon 100 im nahegelegenen DTNA Komponenten- und Logistikwerk in Gastonia. Damit wird die Mitarbeiterzahl am größten Freightliner Produktionsstandort in den USA von derzeit rund 1.600 um über 70 Prozent auf mehr als 2.700 ansteigen. In Cleveland werden Lkw der schweren Klasse 8 wie der Freightliner Cascadia, Columbia und Argosy produziert.


Niveau vor der Krise 2009 erreicht

DTNA reagiert mit der Produktionserhöhung auf die positive Markt-Entwicklung im NAFTA-Raum (Nordamerikanisches Freihandelsabkommen), wendet sich aber indirekt wohl auch gegen gewisse negative Prognosen, die durch die Äußerungen des FIAT-Chefs, Sergio Marchionne, auf der Detroiter Autoshow Auftrieb erhielten.(1) Das Transportaufkommen ist mittlerweile wieder auf dem Niveau vor der Krise, heißt es in der Stuttgarter Pressemeldung. Die Flotten, die in den vergangenen Jahren nicht erneuert wurden, würden sukzessive ersetzt. Davon profitierten schwere Fernverkehrs-Lkw wie der Freightliner Cascadia, für den die Lieferfrist momentan bis zu sechs Monaten betrage.


2011 Absatz um 55 Prozent gestiegen

Die amerikanische Nutzfahrzeugtochter von Daimler konnte im Jahr 2011 allein in den USA und Kanada deutlich mehr Lkw verkaufen und überdurchschnittlich an der starken Markterholung partizipieren. Der Absatz lag mit 94.155 Fahrzeugen per November 2011 mit knapp 55 Prozent über dem Vorjahreszeitraum. DTNA ist in der mittelschweren und schweren Klasse "Class 6-8" in den USA und Kanada der erfolgreichste Lkw-Hersteller mit einem Marktanteil von 32,7 Prozent (Stand per Oktober 2011).

Bereits im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen die Belegschaft um rund 3.000 Mitarbeiter an verschiedenen Lkw-Produktionsstandorten in den USA und Mexiko erhöht, um auf die wachsende Kundennachfrage nach Lkw der Marken Freightliner und Western Star zu reagieren.

Martin Daum, Präsident und Chief executive Officer (CEO) von Daimler Trucks North America, betonte: "Die steigende Nachfrage nach unseren Produkten zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Unsere Marken konzentrieren sich darauf, unseren Kunden effiziente Lösungen für ihren Transportbedarf anzubieten. Wir liefern Lkw, die mit branchenweit führenden Technologien zur Senkung des Verbrauchs ausgestattet sind und geringste Betriebskosten über die gesamte Nutzungsdauer des Fahrzeugs hinweg aufweisen. Dabei profitieren wir von den Ressourcen und der Technologie des Daimler-Konzerns."

Die Neueinstellungen werden ab Anfang Februar vorgenommen und die neue Produktionsschicht soll bis September 2012 ihre volle Kapazität erreichen.

Freightliner-Lkw werden auch für den Auslandsmarkt produziert und über Daimler-Tochtergesellschaften in Australien, Neuseeland und Südafrika verkauft. Der Exportanteil der in Cleveland gebauten Fahrzeuge liegt bei 20 Prozent.


Daimler Trucks führend in Nordamerika

Daimler Trucks North America LLC mit Sitz in Portland, Oregon, ist der führende Hersteller mittelschwerer und schwerer Lkw in Nordamerika. Das Unternehmen produziert und vertreibt Nutzfahrzeuge der Klassen 4 bis 8 unter den Marken Freightliner, Western Star und Thomas Built Buses.


Anmerkung:
(1) Der Chef des Fiat-Konzerns äußerte unter Bezug auf die Machtstellung von VW in Europa, es sei notwendig, als Gegengewicht zu VW einen weiteren starken Autokonzern zu bilden ("ein zweites Volkswagen schaffen in puncto Größe"). In diesem Zusammenhang sprach der Turiner von der "Schuldenkrise und Rezessionsängsten", dass "die Margen schrumpfen" und 2012 keinesfalls besser als 2011 werde.


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Quelle:
© 2012 by Irene Feldbauer
Mit freundlicher Genehmigung der Autorin


veröffentlicht im Schattenblick zum 14. Januar 2012