Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie e. V. - 11.06.2025
Wie man der Osteoporose noch vor dem Knochenbruch auf die Spur kommt
Messmethoden für Knochendichte und Präventionstipps für starke Knochen
Der Abbau von Knochensubstanz lässt sich mit einer Knochendichtemessung oder einem neuen einfachen Urintest messen. Wer sein Risiko kennt, kann frühzeitig gegensteuern und so seine Knochenqualität bis ins hohe Alter beeinflussen. Eine gezielte Nährstoffzufuhr und Kraftsport fördern die Knochendichte und wirken dem Knochenschwund, der sogenannten Osteoporose, entgegen.
Andernfalls verläuft die Krankheit oftmals unbemerkt und wird
erst nach dem ersten Knochenbruch festgestellt: meist an Hüfte,
Wirbelkörpern oder am Unterarm. "Vorsorge ist der beste Knochenschutz.
Das kann man selbst in die Hand nehmen, indem man sich ausgewogen
ernährt, auf regelmäßige Bewegung oder Sport Wert legt und auf eine
ausreichende Sonneneinstrahlung achtet. Ein Osteoporosetest kann auch
Klarheit schaffen, damit gegebenenfalls durch eine medikamentöse
Therapie Knochenbrüche zusätzlich verhindert werden", sagt Prof. Dr.
Christoph H. Lohmann, Präsident der Deutschen Gesellschaft für
Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) und Präsident der Deutschen
Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC).
Knochenbrüche durch Osteoporose führen zu Schmerzen, Behinderungen und reduzierter Mobilität sowie Beeinträchtigung der Lebensqualität. "Gerade ältere Menschen erleiden durch Osteoporose häufig Knochenbrüche - oft schon bei einem harmlosen Sturz aus geringer Höhe. Besonders betroffen sind tragende Knochen wie der Oberschenkelknochen. Die Folgen eines solchen Bruchs können gravierend sein: Die Sterblichkeit ist deutlich erhöht, und viele Betroffene verlieren ihre Selbstständigkeit dauerhaft, sodass ein Umzug in eine Pflegeeinrichtung notwendig wird", betont Prof. Dr. Ulrich Stöckle, stellvertretender Präsident der DGOU sowie Präsident der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU). In Deutschland sind etwa 6 Millionen Menschen von Osteoporose betroffen. Sie haben damit ein erhöhtes Risiko für Knochenbrüche.
Gerade jetzt, wo die dunklen Wintermonate hinter uns liegen, ist der richtige Zeitpunkt, sich um die eigene Knochengesundheit zu kümmern. Denn wenig Sonne in der kalten Jahreszeit bedeutet auch wenig Vitamin D und das ist entscheidend für starke Knochen. Ein über Jahre anhaltender Vitamin-D-Mangel ist ungünstig. Denn mit Vitamin D kommt Kalzium in die Knochen: Fehlt das Sonnenvitamin, kann auch der knochenstärkende Mineralstoff Kalzium nicht in den Knochen eingebaut werden - egal wie kalziumreich man sich auch ernähren mag. Weitere Risikofaktoren für Osteoporose sind beispielsweise die dauerhafte Einnahme von Medikamenten wie Cortison. Und auch die Wechseljahre der Frau und der damit verbundene Östrogenmangel schwächen die Knochen. Generell steigt das Osteoporose-Risiko mit zunehmendem Alter. "Die höchste Knochenmasse ist mit ca. 30 Jahren erreicht. Danach überwiegt der Knochenabbau den Knochenaufbau", sagt Prof. Dr. Uwe Maus von der DGOU-Sektion Osteologie.
Die eigene Knochendichte zu kennen bietet den Vorteil, aktiv etwas für seine Knochengesundheit zu tun.
Daher rät die DGOU, ab ca. 50 Jahren bei bestimmten Risikofaktoren und spätestens ab dem 70. Lebensjahr bei Männern und Frauen einmal zu testen, ob man von Osteoporose betroffen ist:
Wird bei einem Test ein Osteoporose-Risiko im Sinne eines krankhaften Knochenstoffwechsels festgestellt, stehen Therapien zur Verfügung. Medikamente wie Bisphosphonate können den Knochenabbau aufhalten.
Darüber hinaus geben Orthopäden und Unfallchirurgen Tipps, dem Knochenschwund vorzubeugen und die Knochen bis ins hohe Alter zu stärken:
Referenzen:
S3-Leitlinie "Prophylaxe, Diagnostik und Therapie der Osteoporose bei
postmenopausalen Frauen und bei Männern ab dem 50. Lebensjahr"
Weitere Informationen:
http://www.dgou.de
Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
https://idw-online.de/de/institution1739
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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie e. V. - 11.06.2025
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de
veröffentlicht in der Online-Ausgabe des Schattenblick am 20. Juni 2025
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